DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 42/93 VOM 19.11.1993

(GS, DF6ZE)


ÜBERSICHT:


CALCUTTA KEY-AUSZEICHNUNG FÜR DJ6TJ

Für seine langjährige, international sehr geachtete Arbeit in der IARU wurde der DARC-Auslandsreferent Hans Berg, DJ6TJ, anläßlich der HF- und IOTA-Tagung des englischen Amateurfunkverbandes RSGB, mit dem Calcutta Key ausgezeichnet. Ohne das der RSGB-Präsident seinen Namen nannte, wußten die meisten der versammelten DXer wer gemeint war und man sah Hans an, daß er überrascht und tief bewegt diese sehr selten vergebene Auszeichnung entgegen nahm. Mit ebenso originellen und herzlichen Worten bedankte sich Hans bei der RSGB und dem Auditorium.


NEUER MITARBEITER IM REFERAT FÜR TECHNOLOGIE

In Abstimmung mit dem Vorstand bestellte der Referent, Prof. Dr. Hans-Hellmuth Cuno, DL2CH, als neuen Mitarbeiter für das Referat OM Ferdi Schmid, DK5BI. Er soll Kontakte zu Amateurfunk-Interessen und Projektgruppen pflegen, die sich speziellen Betriebsarten verschrieben haben.

Die Aktivitäten von Ferdi Schmid sind vielen sicher bekannt. Im Rahmen seiner langjährigen Betreuung der CQ DL-Rubrik „Computer im Amateurfunk“, stellten sich bereits zahlreiche Ansätze des oben genannten Arbeitsbereichs ein. Seine jetzige Referatsarbeit soll er in gegenseitiger Abstimmung und Unterstützung mit den anderen Referenten, speziell den Referenten für HF und VHF/UHF/SHF, leisten.

Es ist zu hoffen, daß die Arbeit von Ferdi Schmid, DK5BI, aus dem Verband heraus ausreichende Unterstützung findet und Projektgruppen diese neu installierte Kontaktstelle für eine fruchtbare Zusammenarbeit ausgiebig nutzen.


TELEKOM LÖST ZENTRALAMT FÜR MOBILFUNK AUF

Das Unternehmen Deutsche Bundespost Telekom hat nach Gründung der Tochtergesellschaft DT-Mobil GmbH mit Wirkung vom 01.07.1993 die Aufgaben des Vorstandsbereiches „Mobilfunk“ auf diese übertragen. Damit hat das Zentralamt für Mobilfunk mit Sitz in Münster seine Aufgaben verloren und wird zum 31.12.1993 aufgelöst.


INTERNATIONALER TREFFPUNKT IN DER SAAR-LOR-LUX-REGION

Die 13. internationale Verkaufs- und Informationsausstellung AMTEC SAAR findet am 28.11. auf dem Messegelände in Saarbrücken statt.

Auf einer Ausstellungsfläche von ca. 5000 m² werden unter anderem wieder Neuheiten der Nachrichtentechnik, der Datenverarbeitung für Funkamateure, Elektronikbastler und Computer-Fans gezeigt. Mehr als 80 namhafte, gewerbliche Aussteller aus zwölf Nationen präsentieren ein umfangreiches Ausstellungsangebot, vom Röhrenverstärker bis hin zur Satelliten-High-End-Spezialversion. Stattfinden wird auch eine umfangreiche Amateurfunkbörse privater Aussteller, die für viele tausend Besucher ebenfalls ein interessanter Anziehungspunkt sein wird. Neben Vorführungen der verschieden Amateurfunkreferate, wird die Schüler- und Jugendausbildung sowie die Nachwuchsförderung besonders hervorgehoben.


FUNKAMATEURE ENTDECKTEN VOR 70 JAHREN DIE KURZWELLE

Am 23.11. jährt sich der Tag, an dem vor 70 Jahren Funkamateure auf der Wellenlänge von 110 m eine Funkverbindung über den Atlantik von Hartford (USA) nach Nizza, Frankreich gelang. Dieses war die Geburtsstunde des dann entstandenen noch heute genutzten internationalen Übersee-Funkverkehrs. Die Informationen von heimischen KW-Sendern, weitab im Urlaub über die heute kleinen und handlichen Weltempfängern mit 12 und mehr Kurzwellenbändern, verdanken die Weltenbummler den experimentierfreundlichen Funkamateuren.

Bereits 1909 beschäftigen sich in den USA und Kanada Techniker und Telegrafisten mit eigenen Funkexperimenten. Vorläufige Genehmigungen wurde ihnen durch die Navy der USA erteilt. Später erfolgten auch die ersten Genehmigungen in Großbritannien und Australien. In Deutschland baute 1919 in Berlin Richard Dargatz eine Empfangsstation und ersuchte bei dem kaiserlichen Telegrafenbauamt um eine Genehmigung. Diese wurde ihm nicht erteilt und somit waren die ersten Funkamateure in Deutschland die ersten Schwarzfunker. Es gab zu der Zeit glücklicherweise noch keine zivile Funküberwachung.

Die Behörden der USA teilten den Funkamateuren 1919 die Wellen 150–200 m als eigenes exklusives Band zu, daß bei den militärischen Experten als unbrauchbar für den Weitverkehr galt. Am 19.10.1924 erreichte der 16jährige Schüler und Funkamateur Cecil Goyder, bereits von London über die Kurzwelle den Funkamateur Frank Bell in Neuseeland auf der anderen Seite der Erde. Danach setzte ein Run der kommerziellen Medien, den diplomatischen Vertretungen und Militärs auf die Kurzwellenfrequenzen ein. Die Funkamateure mußten sich dann mit einem verschwindend geringen Teil der Frequenzen zufrieden geben. Auch heute noch müssen die inzwischen über zwei Millionen Funkamateure der Welt um ihre Bänder kämpfen.


FUNKWETTERBERICHT (16.11. de DJ2RE)

Auf die mäßige Magnetstörung vom 04.11. erfolgte eine nur langsam fortschreitende Erholung. Die Tagesmaxima der F2-Grenzfrequenz liegen z. Z. bei 7 bis 8 MHz. Am 14.11. wurden für die Sonnenfleckenrelativzahl 28 und für die 10-cm-Strahlung 94 Einheiten registriert. Diese Werte, die ein Maß für die Sonnenaktivität darstellen, sind seit Monatsanfang nahezu konstant.

Durch Magnetstörungen ausgelöste Grenzfrequenz-Einbrüche werden vermutlich erst um den 23. und den 30.11. auftreten. Darüber hinaus wird sich das ruhige Funkwetter weiter fortsetzen.


Ende des Deutschland-RS Nr. 42/93 vom 19.11.1993

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1993 Rundspruch-Archiv