Redaktion: DK5JI
SITZUNG DES BUNDESTAGSAUSSCHUSSES FÜR POST UND TELEKOMMUNIKATION
Am 27.10. traf sich in Bonn der Bundestagsausschuss für Post und Telekommunikation.
Wie aus der Sitzung verlautete, wird die EMVG-Gebühr ab 01.01.1994 als jährlicher Einmalbetrag in Höhe von 38,– DM von den Funkamateuren erhoben. Dies gilt zusätzlich zur monatlichen Genehmigungsgebühr. Hier ist davon auszugehen, daß vermutlich bis 1995 die Genehmigungsgebühr weiterhin 3,– DM betragen wird.
Damit konnte sich der DARC nicht mit seiner Forderung durchsetzen, aus rechtlichen Gründen von der Erhebung einer EMVG-Gebühr abzusehen. Es soll jedoch nach einem Jahr eine Prüfung darüber vorgenommen werden, ob die erhobenen Kosten durch den tatsächlichen Anfall gerechtfertigt sind. Der DARC erhält nach wie vor rechtliche Bedenken aufrecht. Wie es heißt, wird im Einzelfall zu prüfen sein, ob weitere rechtliche Schritte vorzusehen sind.
Zur Frage einer gemeinsamen Interessenvertretung verabschiedeten die Fraktionen im Ausschuß eine Erklärung. Darin wird die Auffassung vertreten, das BMPT möge auf eine Empfehlung an die Funkamateure hinwirken, sich zu einer einheitlichen Interessenvertretung zusammenzuschließen. Damit solle erreicht werden, daß die Politik einen demokratisch legitimierten Gesprächspartner insbesondere für Verhandlungen über allseits tragfähige Kompromisse habe. So könne das Bundesministerium für Post und Telekommunikation in Zukunft mit einer einzigen Organisation Gespräche über Regelungen führen. In diesem Zusammenhang wird in der Erklärung darauf hingewiesen, daß der DARC die einzige international anerkannte Interessenvertretung der deutschen Funkamateure sei.
Zum Thema Amateurfunkgesetz hatte das BMPT zuvor erkennen lassen, daß es unter anderem beabsichtige, den Regelungsbereich Amateurfunk in einem neu zu schaffenden Telekommunikationsgesetz aufgehen zu lassen. Nach Gesprächen auf der politischen Ebene mit Bundestagsabgeordneten hofft der DARC, eine Abkehr von dieser Absicht erreicht zu haben, womit das Gesetz über den Amateurfunk als sogenanntes „Lex specialis“ erhalten bliebe.
Wie der Vorsitzende des Ausschusses für Post und Telekommunikation, Paterna, dem BMPT gegenüber zum Ausdruck brachte, solle bei einer eventuellen Novellierung der Besitzstand der Funkamateure erhalten bleiben, wie er im jetzigen Amateurfunkgesetz festgeschrieben sei. Dem DARC ist derzeit nicht bekannt, ob und wann das BMPT einen weiteren Entwurf einer DV-AFuG vorlegen wird und ob damit erst im Zuge einer möglichen Novellierung des Amateurfunkgesetzes zu rechnen ist.
SPRACHEXIPERIMENT ÜBER AMSAT-OSCAR 21 VERLÄNGERT
Wie bereits gemeldet, wird seit dem 15.10. die Sprachausgabe des Amateurfunksatelliten AMSAT-OSCAR 21 für ein Sprachexperiment aktiviert. Aufgrund der großen Resonanz soll dieses Experiment verlängert werden.
Im Rahmen dieses Experiments wird in verschiedenen Sprachen eine von Schülern gesprochene Grußbotschaft übertragen. Nachdem in der ersten Phase die Ansagen in deutscher, tschechischer und spanischer Sprache erfolgten, sollen nun Texte in Russisch, Englisch und Französisch ausgestrahlt werden.
Das Experiment wird in Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitskreis Amateurfunk in der Schule im Technischen Jugendfreizeit- und Bildungsverein (TJFBV) e. V. und der AMSAT-DL durchgeführt.
Empfangsberichte sollten den Rapport, das Datum, die Uhrzeit sowie eine Standortangabe enthalten. Sie können an folgende Anschrift gerichtet werden: Ulrich Wengel, DK2SM, ....., Packet-Radio DK2SM via DKØMAV.
Jeder Teilnehmer erhält eine besondere QSL-Karte, Die Signale können auf der Frequenz 145,983 MHz in FM empfangen werden. Dabei ist die Dopplershift zu beachten. Durch die relativ große Feldstärke ist der Satellit bereits mit geringem Aufwand zu hören.
TRANSPONDER-FAHRPLAN FÜR AMSAT-OSCAR 13
Vom 15.11.1993 bis zum 31.01.1994 gilt folgender Transponder-Fahrplan für AMSAT-OSCAR 13:
MA 0 bis MA 220 Mode B
MA 220 bis MA 230 Mode S (S-Transponder eingeschaltet, B-Transponder ausgeschaltet)
MA 230 bis MA 256 Mode LS (S-Bake und L-Transponder eingeschaltet)
Dabei ist von MA 250 bis MA 150 Omni-Betrieb vorgesehen.
Zwischen dem 07. und dem 24.12. wird die Umlaufbahn des Satelliten zum Teil im Erdschatten liegen. Daher wird der Satellit zwischen MA 95 und MA 180 abgeschaltet.
Die Lagekoordinaten des Satelliten sind BLong 240° und BLat 0°.
INTERRADIO MIT 10.000 BESUCHERN
Am 30./31.10. fand in Hannover die 12. INTERRADIO statt. Rund 10.000 Besucher nutzten die Möglichkeit, sich über Neuheiten zu allen Betriebsarten des Amateurfunks zu informieren.
Die Ausstellung wurde am Samstag durch den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Post und Telekommunikation, Dr. Paul Laufs, eröffnet. Er ging dabei auf die Problematik bei der Neuregelung der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über den Amateurfunk ein und berichtete über die Verhandlungen mit dem Bundestagsausschuss für Post und Telekommunikation. Die anstehenden Neuregelungen waren auch zentrales Thema bei einer Podiumsdiskussion mit dem Vorstand des DARC.
Die 13. INTERRADIO findet im nächsten Jahr am 15./16.10. statt.
FUNKWETTERBERICHT (02.11. de DJ2RE)
Die Sonnenaktivität ist gegenwärtig sehr gering. Am 01.11. wurden folgende Werte registriert: Sonnenfleckenzahl 26 und 10-cm-Strahlung 91 Einheiten. Letztere war seit Mitte Oktober nahezu konstant geblieben.
Die Tagesmaxima der F2-Grenzfrequenz sind seit dem letzten Aktivitätsschub deutlich angestiegen und schwanken zur Zeit zwischen 7 und 9 MHz. Infolgedessen ist eine erfreuliche Belebung der höherfrequenten Bänder zu verzeichnen. Weiterhin kommt es auf dem 50-MHz-Band gelegentlich zu Europa-Verkehr.
Das gegenwärtig vorherrschende ruhige Funkwetter wird voraussichtlich vom 05.–08.11. infolge einer Magnetstörung eine Unterbrechung erfahren. Das Ausmaß der Störung ist noch nicht abzuschätzen.
Ende des Deutschland-RS Nr. 40/93 vom 05.11.1993
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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