DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 39/93 VOM 29.10.1993

Redaktion: DK5JI


ÜBERSICHT:


HERBSTVERSAMMLUNG DER MITGLIEDERVERSAMMLUNG

Am 23./24.10. fand in Göttingen die Herbstversammlung der Mitgliederversammlung statt.

In einem Bericht gab der DARC-Vorsitzende, Dr. Horst Ellgering, DL9MH, einen Überblick über die Vorstandsarbeit in den letzten Monaten.

Ein zentrales Thema war die geplante Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über den Amateurfunk. Wie der Vorstand ausführte, seien durch die Veröffentlichung eines ressortinternen Entwurfs, der durch Indiskretionen nach außen gelangte, Einwirkungsmöglichkeiten verbaut worden. Dieser dritte Entwurf habe formale Fehler, und es sei noch nicht abzusehen, ob er zurückgezogen oder überarbeitet werde. Es könne davon ausgegangen werden, daß der 01.01.1994 als Termin des Inkrafttretens nicht zu halten sei.

Die diesjährige HAM RADIO verlief nach Darstellung des Vorstands sehr erfolgreich. Man werde jedoch künftig verstärkt auf das Verhältnis von Kosten und Nutzen sehen müssen. Bei der INTERRADIO sei in den kommenden Jahren aus organisatorischen Gründen mit wechselnden Terminen und Ausstellungshallen zu rechnen.

Dr. Horst Ellgering setzte seine Ausführungen mit einem Bericht von der Konferenz der IARU-Region 1 fort. Hier war der DARC mit 17 Funkamateuren vertreten. Bis auf den Beschluß über das 12,5-kHz-Raster sei das Ergebnis zufriedenstellend.

Überdenkenswert sei die Abstimmungspraxis, bei der jeder Verband unabhängig von der Zahl der Mitglieder lediglich eine Stimme besitze. Es könne nicht angehen, so DL9MH, daß die Vertreter von 20 % der Mitglieder den Rest der Region 1 überstimmten.

Der nächste Punkt im Vorstandsbericht war die Situation der Redaktion der CQ DL. Hier waren am 01.01.1993 Wolf Peter Tangermann, DK1WC, zunächst als leitender Redakteur und Rolf Langenhan, DL7VMR, als zweiter Redakteur zusätzlich eingestellt worden. Seit dem 01.07.1993 ist DK1WC als freier Mitarbeiter beschäftigt. Wie DL9MH ausführte, habe nach einer scheinbaren Stabilisierung der Lage Dr. Hans Schwarz, DK5JI, überraschend am 31.08. seine Stellung als Chefredakteur zum Ende des Jahres gekündigt. Zur Suche eines Nachfolgers seien inzwischen Anzeigen in der CQ DL und in der Zeit veröffentlicht worden. Für die Zeit nach dem faktischen Ausscheiden des bisherigen Chefredakteurs im November sei nicht damit zu rechnen, daß bei der Herstellung der CQ DL ernsthafte Schwierigkeiten entstehen. Erwartungsgemäß habe sich die Kündigung in der Mitgliedschaft für den Vorstand belastend ausgewirkt. Es sei jedoch dem Vorstand in der Rolle des Arbeitgebers nicht möglich, die tatsächlichen Hintergründe wie auch den Unterschied zwischen Angestellten des Clubs und ehrenamtlichen Mitarbeitern klarzumachen. Hier vermisse der Vorstand die Geschlossenheit der Führungsspitze gegenüber den Mitgliedern.

In seinem Bericht ging der Vorstand ebenfalls auf den Haushalt ein, der für 1993 voraussichtlich in dem von der Mitgliederversammlung beschlossenen Rahmen liegen werde. Belastend wirkte sich vor allem die Steigerung der Portokosten um über 100.000 DM aus. Der DARC stehe zwar für 1994 nach der Beitragserhöhung wieder solide, aber keineswegs üppig da. Weitere Kostenentlastungen und die Erschließung neuer Einnahmequellen seien daher ein dringendes Anliegen.

Die allgemeine Lage des DARC hat sich nach Ansicht des Vorstands zwar etwas gebessert, sei aber noch keineswegs befriedigend. Insbesondere mache sich immer deutlicher bemerkbar, daß der DARC noch immer über kein verbindliches Ausbildungs- und Führungskonzept verfüge. Das gelte in besonderem Maße für die Ebene der Ortsverbände. Die Folge sei ein Informations- und Dialogdefizit bei den Mitgliedern, welches durch Packet-Radio und Rundsprüche vom Vorstand allein nicht ausgeglichen werden könne. Hier appellierte DL9MH an die Distriktsvorsitzenden, Beschlüsse und Erkenntnisse offensiv in Information und Dialog bei den Mitgliedern zu vertreten, wie dies teilweise schon geschehe. Das allgemeine Ansehen des DARC habe sich durch die geleistete Arbeit gegenüber den Genehmigungsbehörden, in der Forschungsgemeinschaft Funk und in Normungsgremien gebessert.

Abschließend wies der 1. Vorsitzende auf die Schädlichkeit von Massenaktionen zur falschen Zeit gegenüber dem BMPT hin, welche letztlich der Sache schadeten und Verhandlungen erschwerten.

Die Versammlung befaßte sich anschließend mit den vorliegenden Anträgen. Zum Erlöschen der Mitgliedschaft lagen einige Anträge vor, da die bisherige Formulierung in der Satzung unzureichend war. Hier wird eine juristisch einwandfreie Lösung erarbeitet.

Ein Antrag auf Übernahme der Kosten für die Bake DLØIGI durch den DARC wurde abgelehnt.

Der im kommenden Jahr stattfindende 40. Bayerische Bergtag soll wegen seiner überregionalen Bedeutung und Förderung der technischen Entwicklung des Amateurfunks besonders gewürdigt werden. Daher wird die Herbstversammlung der Mitgliederversammlung im kommenden Jahr am 08./09.10. in St. Englmar stattfinden.

Die Versammlung beschloß ferner aus formaljuristischen Gründen die Umbenennung der AFu Service GmbH in DARC Service GmbH.

Wie am Rande der Herbstversammlung verlautete, soll der Deutschland-Rundspruch von DLØDL weiterhin donnerstags abgestrahlt werden. Eine Verlegung des Sendetermins auf Sonntag werde nicht mehr erwogen. Auch werde der Postversand der Rundspruchtexte an die Rundspruchstationen nicht völlig eingestellt. Langfristig müsse allerdings an eine vermehrte Nutzung der elektronischen Medien des Amateurfunks gedacht werden.


TRANSPONDER-FAHRPLAN FÜR AMSAT-OSCAR 13

Bis zum 15.11. gilt folgender Transponder-Fahrplan für AMSAT-OSCAR 13:

MA 0 bis MA 130 Mode B
MA 130 bis MA 180 Mode BS
MA 180 bis MA 205 Mode S (S-Transponder eingeschaltet, B-Transponder ausgeschaltet)
MA 205 bis MA 210 Mode S (nur S-Bake)
MA 210 bis MS 226 Mode BS

Dabei ist von MA 240 bis MA 80 Omni-Betrieb vorgesehen. Die Lagekoordinaten des Satelliten sind BLong 210° und BLat 0°.


FUNKWETTERBERICHT (26.10. de DJ2RE)

Dem jahreszeitlichen Verlauf entsprechend steigt gegenwärtig die F2-Grenzfrequenz wieder an. Am 25.10. wurden in unserem Gebiet maximal 9,6 MHz registriert, obgleich zur gleichen Zeit ein schwacher Magnetsturm auftrat.

Die Tageswerte der Sonnenfleckenzahl und der 10-cm-Strahlung weisen mit 50 bzw. 87 Einheiten keine Besonderheiten auf. Die Sonnenregion, die vor 27 Tagen, also nach einer Sonnenrotation einen Aktivitätsschub ausgelöst hatte, ist nun wieder am Ostrand der Sonne erschienen, scheint aber ihr Flare-Potential inzwischen verloren zu haben. zwischen dem 27. und dem 29.10. ist eine Zunahme der magnetischen Unruhe und damit eine Unterbrechung des Anstiegs der Grenzfrequenz möglich.


Ende des Deutschland-RS Nr. 39/93 vom 29.10.1993

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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