DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 28/93 VOM 13.08.1993

Redaktion: DK5JI


ÜBERSICHT:


TAGUNG DER CEPT IN DRESDEN

Am 07./08.07. tagte in Dresden die Vollversammlung der Europäischen Konferenz der Verwaltungen für Post und Telekommunikation (CEPT). Neben den offiziellen Delegierten aus 31 europäischen Ländern nahmen daran Vertreter der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), des Weltpostvereins (UPU), der EG-Kommission und der Europäischen Freihandelszone (EFTA) teil.

Nachdem sich die CEPT seit ihrer Gründung im Jahre 1959 zunächst auf Westeuropa beschränkte, wurde sie in den letzten Jahren auf Länder in Mittel- und Osteuropa ausgedehnt. Die Zahl der Mitgliedsländer stieg von zunächst 19 auf 36. Seit der letzten Vollversammlung in Athen im September 1992 wurden die Post- und Fernmeldeverwaltungen von Slowenien, der Tschechischen Republik, der Slowakischen Republik und von Moldawien als Mitglieder aufgenommen.

Weitere Anträge auf Mitgliedschaft werden zur Zeit bearbeitet. Am 01.10.1992 übernahm Deutschland für drei Jahre die Geschäftsführung der CEPT. Dies fiel zusammen mit der Umorganisation der CEPT, die sich – wie schon die meisten ihrer westeuropäischen Mitgliedsverwaltungen – von den betrieblichen Bereichen getrennt hat und nur noch Regulierungsaufgaben wahrnimmt.

Als amtierender Präsident der CEPT hob BMPT-Staatssekretär Görts auf der Dresdener Tagung diese Ziele hervor. Er erwarte, daß die Konzentration und die Ausweitung der CEPT die europäische Position auf kommenden Konferenzen der ITU und auf Kongressen der UPU stärken wird.

Die auf der Dresdener Tagung erarbeiteten Standpunkte und Dokumente befaßten sich insbesondere mit dem Bereich der Telekommunikation. So soll ein ständiges Büro für Regulierungsfragen weiter ausgebaut werden. Der Europäische Ausschuß für Funkangelegenheiten (ERC) schlug vor, Frequenzen für den Telefonverkehr von Flugzeugpassagieren bereitzustellen. Ebenso werden Frequenzen für ein Straßenverkehrs-Informations- und Telematiksystem gebraucht, was bereits von 30 Verwaltungen paraphiert wurde.

Außerdem wurde beschlossen, 1994 in Deutschland eine Planungskonferenz zur Einführung des terrestrischen digitalen Tonrundfunks durchzuführen. In seiner Endphase soll er zum Ersatz des bisherigen UKW-Rundfunks im Bereich von 87,5–108 MHz führen. Eine neue CEPT-Vollversammlung wird möglicherweise erst gegen Ende der Präsidentschaft Deutschlands im Herbst 1995 stattfinden.


SEMINAR DES LANDESJUGENDVERBANDES HESSEN

Der Landesjugendverband Hessen veranstaltet am 20./21.11. in Oberaula ein Seminar. Als Themen stehen „Motivation von OV-Mitgliedern zur Mitarbeit“ und „Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Veranstaltungen“ auf dem Programm.

Die Teilnehmergebühr beträgt 50,– DM. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Schriftliche Anmeldungen gehen an Erich Behrens, DL6FAL, ...... Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs bestätigt.


ITAMSAT-A VOR DEM START

Der erste italienische Amateurfunksatellit wird zur Zeit für den Start vorbereitet. Der Satellit mit der Bezeichnung ITAMSAT-A soll am 01.09. um 01:27 UTC mit einer ARIANE-4-Rakete vom Startgelände in Kourou, Französisch-Guyana, gestartet werden. Die sonnensynchrone Umlaufbahn wird eine Höhe von 800 km haben. Der Satellit verfügt über ein Bulletin-Board-System im Store- and- Forward-Betrieb, welches mit den Systemen der Satelliten OSCAR 16, 19 und 22 vergleichbar ist.

Für ITAMSAT-A wurden folgende Frequenzen angegeben:

Downlink: 435,867 MHz (primär, PSK 1200 Baud); 435,822 MHz (sekundär, PSK 1200 Baud, AFSK 1200 Baud FM, 9600 Baud nach G3RUH und FM-Analog-Transponder).
Uplink: 145,875 MHz und 145,900 MHz (1200 Bd. Manchester bzw. 4800 Bd.); 145,925 MHz und 145,950 MHz (1200 Bd. Manchester bzw. 9600 Baud).

Die Sendeleistung des Satelliten liegt bei maximal 4 W. Als Antennen werden eine 4-Element-Turnstile-Antenne für 70 cm und eine Viertelwellen-Vertikalantenne für VHF verwendet. Der Satellit wiegt etwa 10 kg und ist etwa 25 cm lang.

Mit ITAMSAT-A werden drei weitere Satelliten in eine Erdumlaufbahn gebracht. Der amerikanische EYE-SAT wurde in Vienna, Virginia, gebaut und ermöglicht Verbindungen mit 9600 Bd im Uplink und Downlink sowie mit 19,2 Kilobaud im Downlink. Die Frequenzen sind 145,850 MHz und 436,800 MHz.

Die beiden anderen Satelliten wurden an der Universität von Surrey, England, gebaut. Es handelt sich um KITSAT-B, der OSCAR 23 ähnlich ist, und POSAT, der mit portugiesischer Beteiligung entwickelt wurde. POSAT enthält eine Kamera sowie ein GPS-Experiment.


DEUTSCHES CALLBOOK VORBEREITET

Der DARC Verlag bereitet derzeit die Herausgabe eines deutschen Callbooks vor. Dabei wird es sich um eine Sonderausgabe des Rufzeichenteils des internationalen Callbooks aus Amerika handeln. Das deutsche Callbook wird mit etwa 78.000 Einträgen auf aktuellem Stand sein. Darüber hinaus werden halbjährliche Ergänzungen in Erwägung gezogen. Die Liste wird ab Herbst 1993 zur Verfügung stehen.


FUNKWETTERBERICHT (10.08. de DJ2RE)

Die Sonnenaktivität bleibt weiter auf niedrigem Niveau. Infolgedessen schwankte die 10-cm-Strahlung seit dem 03.08. zwischen 91 und 98 Flux-Einheiten. Bei der Sonnenfleckenrelativzahl lagen die Werte zwischen 21 und 64.

Die F2-Grenzfrequenz überstieg nur am 03. und 04.08. die 7-MHz-Marke. An den übrigen Tagen betrug ihr Höchstwert durchschnittlich 6,4 MHz. Demzufolge war die DX-Ausbreitung auf den oberen Kurzwellenbändern stark eingeschränkt.

Abgesehen von einer mäßigen Störung, die sich am 04.08. ereignete, war die Magnetik nur leicht unruhig. Auf dem 50-MHz-Band scheint die Sporadisch-E-Saison nun nahezu abgeschlossen zu sein. Das ruhige Funkwetter wird voraussichtlich bis zum 20.08. andauern.


Ende des Deutschland-RS Nr. 28/93 vom 13.08.1993

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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