Redaktion: DK5JI
Anmerkung: Wegen des Osterfestes wurden einige Meldungen aus dem Rundspruch Nr.
14/93 wiederholt.
ENTWURF ZUR AMATEURFUNKVERORDNUNG VORGELEGT
Am Donnerstag, dem 08.04., traf beim DARC in Baunatal der Entwurf zur Amateurfunkverordnung ein, welche die geltende Fassung der Durchführungsverordnung zum Gesetz über den Amateurfunk ablösen soll.
Die wohl wichtigsten Punkte des neuen Entwurfs zur Amateurfunkverordnung sind die Beschränkung auf zwei Lizenzklassen, die Reduzierung der Ausgangsleistung im 2-m-, 70-cm- und 23-cm-Band auf 100 W sowie die Anhebung der jährlichen Lizenzgebühren auf 100 DM und der Prüfungsgebühren auf 210 DM. Außerdem gibt es schärfere Bestimmungen über Nebenausstrahlungen, hingegen jedoch gemilderte EMVU-Anforderungen, verglichen mit dem Erstentwurf. Zudem sind spezielle Regelungen für den Ausbildungsfunkbetrieb und Koordinierungsfragen vorgesehen.
Der Entwurfstext wurde zunächst an den Amateurrat, den Vorstand, die Referenten und alle Mitarbeiter des Referats für Gesetze und Normen verteilt.
Zur Zeit wird das 42seitige Dokument vervielfacht, damit es zusammen mit der zu erarbeitenden Vorab-Stellungnahme des DARC so bald wie möglich an die Ortsverbände verschickt werden kann.
Die ersten Fachgespräche zu dieser Thematik fanden bereits über die Osterfeiertage statt. Von einigen Referenten trafen schon in der Nacht zum Ostermontag Stellungnahmen beim federführenden Referat für Gesetze und Normen ein.
Es ist geplant, die erste, vorläufige Stellungnahme durch den DARC bis zum 19.04. fertigzustellen. Mit einer Vorab-Stellungnahme soll erreicht werden, daß ohnehin schon vom Vorstand vertretene Argumente nicht mehrfach einfließen und personelle sowie organisatorische Kräfte für dringende Aufgaben frei bleiben.
VORBEREITUNGEN AUF DAS EMVU-HEARING
Am 24.05. findet in Bonn ein Hearing zum Thema EMVU statt. Die Vorarbeiten hierfür werden derzeit intensiv vorangetrieben, da die Antworten auf den Fragenkatalog bereits am 24.04. abzugeben sind.
Zur Abstimmung des Antworttextes ist für den 16./17.04. in Offenbach ein Treffen des DARC-Vorstands mit den an den Vorarbeiten Beteiligten geplant.
Nach einer Meldung der niederländischen Zeitschrift Electron ist in Polen das 6-m-Band seit dem 15.01. für den Amateurfunkverkehr freigegeben.
Als Frequenzbereich wurde 50–52 MHz angegeben. Es ist Funkbetrieb in CW, SSB und FM erlaubt. Die zulässige Senderausgangsleistung darf 10 W nicht überschreiten. Lediglich in der Umgebung von Fernsehsendern im Kanal 2 gibt es Beschränkungen.
VORSTANDSWAHLEN IN DREI DISTRIKTEN
Am 27./28.03. fanden in drei Distrikten Vorstandswahlen statt. Neuer Distriktsvorsitzender in Rheinland-Pfalz wurde Günter König, DJ8CY.
In Hamburg und Schwaben wurden die Distriktsvorsitzenden Harry Timm, DL6HBT, bzw. Ludwig Weigele, DJ7DW, in ihren Ämtern bestätigt.
ABU AIL VON DER DXCC-LÄNDERLISTE GESTRICHEN
Die ARRL hat Abu Ail mit Wirkung vom 31.03.1991 von der Länderliste für das von ihr herausgegebene DXCC-Diplom gestrichen. Bei Abu Ail handelt es sich um eine Inselgruppe im Roten Meer, die bis zum angegebenen Termin von einer privaten Leuchtturmgesellschaft verwaltet wurde.
Die Inselgruppe war das Ziel mehrerer DXpeditionen. Hier war in den letzten Jahren der Präfix A15 verwendet worden.
DEUTSCHE TELEGRAFIE-MEISTERSCHAFTEN IN BAUNATAL
Am 10.04. fanden in Baunatal die Deutschen Telegrafie-Meisterschaften 1993 statt. Zur Teilnahme hatten sich 19 Interessenten gemeldet, darunter acht ungarische Funkamateure. Die Meisterschaften wurden in den Klassen DL und Nicht-DL ausgetragen. In der Disziplin Hören von Buchstaben erreichte DL1IAO mit Tempo 160 Buchstaben pro Minute den ersten Platz in der deutschen Wertung. Bei den Ausländern wurde HA3KY Erster mit Tempo 220 BpM.
Bester deutscher Teilnehmer beim Hören von Zahlen wurde DL8WAA mit 240 Zeichen pro Minute. HA3NS erreichte mit Tempo 310 ZpM den ersten Platz bei den ausländischen Teilnehmern.
Beim Gehörlesen gewann DL1SBR mit Tempo 400 Buchstaben pro Minute. Im Geben von Buchstaben erzielte DL1IAO mit Tempo 135 BpM den ersten Platz bei den DLs. Bester Ausländer war HA3NU mit Tempo 194 BpM.
In der Disziplin Geben von Zahlen wurde DL8WAA erster deutscher Teilnehmer mit Tempo 93 ZpM. Hier gewann HA3NU mit Tempo 158 ZpM bei den ausländischen Teilnehmern.
Beim Geben von Klartext war DL1IAO mit Tempo 193 BpM schnellster deutscher Teilnehmer. Bester Ausländer wurde HA3NU mit 233 BpM. In der Gesamtwertung belegte DL1IAO den ersten Platz bei den deutschen Funkamateuren mit 355 Gesamtpunkten. Bei den Ausländern erreichte HA3NU eine Punktzahl von 492.
Sieger im Rufzeichenhören wurde HA3OV mit 35.874 Punkten. Die genauen Ergebnisse werden in der cq-DL veröffentlicht.
SONDERSTATION BEI DEN FESTWOCHEN DER OPER IN LEIPZIG
Vom 01.05.–03.07. finden in Leipzig die Festwochen der Oper aus Anlaß ihres 300jährigen Bestehens statt. Dazu wird vom 01.04.–31.07. die Sonderstation DAØPER auf allen Amateurfunkbändern betrieben.
NEUER OV-INFO-DIENST ERSCHIENEN
Am 30.03. erschien der OV-Info-Dienst 2/93. Die Ausgabe enthält Meldungen zur Zinsabschlagsteuer und zu den OV-Anteilen. Außerdem wird vor kriminellen Flohmarkt-Anbietern gewarnt. Eine weitere Meldung betrifft die Weitergabe von Mitgliederdaten durch die Geschäftsstelle.
Der OV-Info-Dienst enthält außerdem einen Hinweis darauf, daß im Rahmen der Umstellung der Postleitzahlen eine Einzelbekanntgabe durch die Mitglieder nicht notwendig ist.
Der OV-Info-Dienst wird an alle Ortsverbandsvorsitzenden geschickt und ist dort einsehbar.
FUNKWETTERBERICHT (13.04. de DJ2RE)
Seit dem 07.04. ist bei der Sonnenfleckenzahl und der 10-cm-Strahlung ein stetiger Rückgang zu verzeichnen, der sich negativ auf die Höhe der F2-Grenzfrequenz auswirkte. So wurde während der drei letzten Tage als Höchstwert im Mittel nur 6,4 MHz erreicht. Dementsprechend gestalteten sich die Ausbreitungsbedingungen auf den höherfrequenten Bändern recht mäßig. Am 12.04. war die Sonnenfleckenzahl bis auf 41 Punkte abgefallen.
Gleichzeitig wurde für die Radiostrahlung mit 103 Einheiten der tiefste stand seit Jahresbeginn registriert. Die niedrige Sonnenaktivität wird sich voraussichtlich fortsetzen und die Grenzfrequenzen weiterhin ungünstig beeinflussen.
Zu einer zusätzlichen Beeinträchtigung dürfte eine Magnetstörung um den 16.04. führen.
Ende des Deutschland-RS Nr. 15/93 vom 16.04.1993
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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