DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 13/93 VOM 02.04.1993

Redaktion: DK1WC/DK5JI


ÜBERSICHT:


TAGUNG DES REFERATS GESETZE UND NORMEN

Am 26./27.03. tagte das DARC-Referat Gesetze und Normen in Göttingen. Aktuelle Themen waren der zu erwartende Entwurf der neuen Durchführungsverordnung zum Amateurfunkgesetz und die Vorbereitung auf das EMVU-Hearing des Bundestagsausschusses für Post und Telekommunikation, welches am 24.05. in Bonn stattfinden wird. OM Rolf Kadau, DJ7CH, nahm als Vertreter des Vorstandes an der Referatstagung teil. Er betonte, daß wegen der Kürze der noch zur Verfügung stehenden Zeit sowohl für die Stellungnahme zum Entwurf der neuen Durchführungsverordnung als auch für die Vorbereitung auf das Hearing alle verfügbaren Kräfte zusammenarbeiten müßten. Nur so sei ein optimales Ergebnis zu erreichen. Zur Koordinierung der einzelnen Aktivitäten erörterten Referatsmitarbeiter und andere Fachleute eingehend die Punkte „EMVU-Problematik“, „Amateurfunkgebühr“, „Störende Beeinflussungen einschl. S-6-Problematik“, „Prüfungswesen und Lizenzklassen“ sowie „Frequenzkoordinierung und Bandpläne“. Aufgabenverteilung und Abläufe wurden anschließend so festgelegt, daß in Zusammenarbeit mit den anderen Referaten der Vorstand möglichst schnell einen aktuellen und qualifizierten Überblick für eine erste Wertung erhält. Diese Ausarbeitung wird dann den Ortsverbänden zugehen. In ähnlicher Weise sind die Vorbereitungen für das EMVU-Hearing angelaufen, zu welchem 64 in- und ausländische Wissenschaftler und Spezialisten verschiedener Fachrichtungen und Institutionen eingeladen wurden, darunter persönlich auch OM Rolf Kadau, DJ7CH. Er wird fachlich unterstützt durch Prof. Dr. Jodi Elbers, DJ3XV, und dem Referenten für Gesetze und Normen, Karl Erhard Vögele, DK9HU.

Den Hearingsteilnehmern waren kürzlich vorab eine Reihe von Fragen zu technischen, medizinischen und rechtlichen Aspekten zur EMVU-Thematik zugeschickt worden. Diese Fragen wurden auf der Tagung eingehend erörtert und zur vertieften Bearbeitung an die anwesenden Fachleute verteilt. Die von den Beteiligten eingehenden Antworten werden allen Teilnehmern des Hearings zugänglich gemacht. Dem DARC bietet sich hier die einmalige Gelegenheit, auf einer breiten öffentlichen Plattform Stellung zu diesem aktuellen Thema zu beziehen und seine Auffassung einem einflußreichen Personenkreis klarzulegen. Diese Statements sollen später mit dem Protokoll des Hearings veröffentlicht werden.


BAU VON FERNSTEUERSENDERN ALLGEMEIN GENEHMIGT

Mit der im Amtsblatt 4/93 veröffentlichten Verfügung 35/1993 wird das Errichten von im Eigenbau hergestellten Funkanlagen zur Fernsteuerung von Modellen allgemein genehmigt. Es ist keine Zulassung durch das BZT erforderlich. Damit wird auch die bisherige Verfügung aus dem Jahre 1986 außer Kraft gesetzt. Der Selbstbau von Fernsteuersendern auf den dafür vorgesehenen Frequenzen ist jetzt freigegeben. Mit dieser Allgemeingenehmigung ist aber noch keine Betriebsgenehmigung oder ein Anspruch darauf verbunden. Solche können in Form einer Einzelgenehmigung von den Außenstellen des BAPT erteilt werden.


CEPT-AUSSCHUSS „FUNK“ TAGTE IN BONN

Vom 08.–12.03. tagte im Bundesministerium für Post und Telekommunikation in Bonn der CEPT-Ausschuß „Funk“, das höchste CEPT-Gremium auf dem Funksektor. 64 Experten der Funkfrequenzverwaltungen aus 25 der 35 Mitgliedsländer sowie ein Berater der EG-Kommission berieten über eine europaweite Harmonisierung der Frequenznutzungen. Sie verabschiedeten Empfehlungen über europaweite Frequenzbereiche für den digitalen Tonrundfunk und für Anwendungen durch Sicherheitsfunkdienste wie Polizei, Feuerwehr und Zollbehörden für deren grenzüberschreitenden Funkverkehr. Neu war die Form einer verpflichtenden Entscheidung über die Bereitstellung eines Frequenzbereiches für einen einheitlichen digitalen Nahbereichsfunk in ganz Europa. Weitere Empfehlungen betrafen die Harmonisierung von Prüfungsbestimmungen für Seefunkzeugnisse, der Zulassung von Telekommunikationseinrichtungen und für den Betrieb von Satellitenkommunikationsanlagen, die in anderen CEPT-Ländern zugelassen oder genehmigt sind.


EISENBAHNER-FUNKAMATEURE TREFFEN SICH

Das Jahrestreffen der Eisenbahner-Funkamateure findet vom 23.–25.04. in Rosenthal in der Nähe von Dresden statt. Zu diesem traditionellen Meeting haben sich bereits 150 Teilnehmer angemeldet. Aus Anlaß des Treffens ist die Clubstation DFØBAU mit dem Sonder-DOK „EURO“ aktiv.


VORSTANDSWAHLEN IN ACHT DISTRIKTEN

Am 13./14.03. fanden in vier Distrikten die Jahresversammlungen statt. In drei Distrikten wurde der Distriktsvorstand neu gewählt. Dabei wurden die Distriktsvorsitzenden von Franken, Dr. Dietrich Seyboth, DJ2MG; Hessen, Fritz Edinger, DL5FAU, und Westfalen-Süd, Lutz Kalle, DJ4VF, in ihren Ämtern bestätigt.

Am 20./21.03. gab es in fünf Distrikten eine Jahresversammlung. Davon wurde in vier Distrikten der Distriktsvorstand neu gewählt. In ihren Ämtern bestätigt wurden die Distriktsvorsitzenden von Bayern-Süd, Wilfried Pfister, DL9CQ; Nordsee, Konrad Krecher, DL4BZ, und Thüringen, Professor Dr. Manfred Schmidt, DL1ATA. Zum neuen Distriktsvorsitzenden von Köln-Aachen wurde Ernst-Joachim Hindrichs, DL9KCX, gewählt, nachdem der bisherige Amtsinhaber Dr. Horst Ellgering, DL9MH, wegen seiner Wahl zum Vorsitzenden des DARC nicht mehr zur Verfügung stand.


FREQUENZKORREKTUR DER FUNKWETTER-BAKE DKØWCY

Die Funkwetter-Bake DKØWCY sendet ab sofort einige 100 Hz oberhalb ihrer nominellen Frequenz 10,144 MHz. Die Korrektur wurde mit dauernden Störungen durch kommerzielle Aussendungen begründet, die abends besonders an der Grenze des Bodenwellenbereichs einen Empfang unmöglich machten.


KEIN HESSEN-RUNDSPRUCH AUF 80 M

Aus beruflichen Gründen kann Joachim Münch, DF4ZS, den Hessen- und Deutschlandrundspruch nicht mehr verlesen und abstrahlen. Ersatzweise wird Paul-Herbert Roux, DG1FDM, diese Arbeit übernehmen, allerdings aufgrund seiner Lizenzklasse nur auf 2 m.


FUNKWETTERBERICHT (30.03. de DJ2RE)

Seit dem 25.03. gingen die Tageswerte der Sonnenfleckenrelativzahl stetig zurück; am 29.03. war er auf 48 Einheiten abgesunken. Im gleichen Zeitraum nahm der Einfluß der 10-cm-Strahlung dagegen zu und erreichte bisher 129 Flux-Einheiten. Trotz wenig gestörter Magnetik sind die F2-Grenzfrequenzen beachtlich zurückgegangen. Die Maxima der letzten fünf Tage lagen im Durchschnitt bei 7 MHz. Am 28.03. kam es mittags auf dem 6-m-Band zu einer knapp einstündigen Öffnung in Richtung Südwestafrika. Zur gleichen Zeit betrug die auf Rügen gemessene F2-Grenzfrequenz nur 6 MHz. In Zusammenhang mit einer sich gerade entwickelnden Fleckengruppe ist ein begrenzter Aktivitätsanstieg möglich, der schätzungsweise bis zum 07.04. anhalten kann.


Ende des Deutschland-RS Nr. 13/93 vom 02.04.1993

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1993 Rundspruch-Archiv