Redaktion: DK5JI
D-2-MISSION UM MINDESTENS DREI WOCHEN VERSCHOBEN
Die D-2-Mission ist um mindestens drei Wochen verschoben worden. Die Startprozedur war am 22.03. drei Sekunden vor dem Abheben des Space Shuttle abgebrochen worden.
Wie mehrfach angekündigt, sind im Rahmen der Mission Amateurfunkverbindungen von Schulstationen mit dem Spacelab vorgesehen. Wegen der geringen Bahnneigung zur Äquatorebene wird die Station an Bord des Spacelab in Mitteleuropa nicht direkt hörbar sein. Daher wurde eine Bodenstation auf dem Gelände der deutschen Botschaft in Nouakchott, der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Mauretanien, eingerichtet.
Diese Station arbeitet unter dem Rufzeichen DPØRIM und stellt die Verbindung zwischen der Spacelab-Station DPØSL auf 70 cm und den über Kurzwelle angeschlossenen Kopfstationen DFØVR in Oberpfaffenhofen und DAØRC in Baunatal her.
Die Kopfstationen in Deutschland sind wiederum über 70-cm-Strecken mit mehreren Schulstationen verbunden. Mittels dieser Funkstrecken werden Schüler der angeschlossenen Schulen die Möglichkeit haben, im Unterricht erarbeitete Fragen direkt an die Astronauten zu stellen und von ihnen beantworten zu lassen. In der Vorbereitungsphase der D-2-Mission konnten bereits mehrere Tests erfolgreich und mit guter Verständigungsqualität durchgeführt werden.
LANDESWETTBEWERB JUGEND FORSCHT MIT THEMEN AUS DEM AMATEURFUNK
Im diesjährigen Landeswettbewerb Jugend forscht in Schleswig-Holstein haben am 16./17.03. zwei der drei teilnehmenden Schülergruppen aus dem Gymnasium in Kiel-Elmschenhagen Arbeiten aus dem Fachbereich Physik über Amateurfunksatelliten eingereicht und sind damit Landesbeste geworden.
In der Gruppe unter 16 Jahren verfolgten Maria Henke und Stefanie Rös mehrere der OSCAR-Satelliten und bestimmten aus deren Hörbarkeitszeiten mit hoher Genauigkeit die Umlaufzeiten, den Bahnradius und die Bahngeschwindigkeiten. Daraus ermittelten sie die Masse der Erde und konnten nachweisen, daß die Satelliten in ihren Bewegungen den drei Keplerschen Gesetzen folgen.
In der Gruppe über 16 Jahre untersuchten Andre Streicher, DH3LAX, und Hinrich Neitsch, DH4LAX, die Aussendungen der Satelliten RS 12/13 und AMSAT-OSCAR 21. Als Ursache des dabei beobachteten Fadings konnten sie neben Funkwetter-Einflüssen die Eigendrehung der Satelliten um ihre Längsachse, den sog. Spin, sowie die Drehung der Polarisationsebene der elektromagnetischen Wellen durch das Erdmagnetfeld aufzeigen. Diese ist zum Beispiel im Bereich bei 30 MHz viel stärker als im Amateurfunkband bei 146 MHz und in ihrer Stärke vom unterschiedlichen Schnittwinkel der Aussendungen zum Verlauf der Erdmagnetlinien abhängig.
Vier weitere Teilnehmer der Physik-Arbeitsgemeinschaft Amateurfunk am Gymnasium Elmschenhagen bereiten sich derzeit unter der Leitung ihres Lehrers Otto Thies, DK8LT, auf die Amateurfunkprüfung vor.
Interessenten können mit der Arbeitsgemeinschaft über Packet-Radio unter dem Rufzeichen DFØGE in Verbindung treten.
TREFFEN DES REFERATES FÜR DX UND HF-FUNKSPORT
Vom 12.14.03. trafen sich die Mitarbeiter des Referates für DX und HF-Funksport zu ihrer Jahresversammlung in Stützerbach bei Ilmenau.
Die Vorbereitung des Treffens wurde überschattet durch den Tod der langjährigen Mitarbeiter Walter Geyrhalter, DL3RK, und Werner Becker, DK9KE. Die Anwesenden gedachten der Verstorbenen. Bei der Versammlung wurde eine Reihe von Beschlüssen gefaßt. So wurde eine neue Vergabeordnung für Sonder-DOKs verfaßt, die dem Amateurrat zur Inkraftsetzung vorgelegt werden soll. Für den Fieldday und den WAE-Contest wurden jeweils zwei Regeländerungen beschlossen. Dies ist das Ergebnis der öffentlichen Diskussion des Referates mit Contestern während der letzten Mitarbeiterbesprechung.
Für das Europa-Diplom, das Europa-DX-Diplom und das WAE-Diplom wird es künftig jeweils einen eigenen Bearbeiter geben. Die neuen Mitarbeiter übernehmen die umfangreichen Unterlagen in den nächsten Wochen. Es wird daher gebeten, mit der Beantragung dieser Diplome zu warten.
Die DOK-Börse führt in Zukunft Hartmut Scheffner, DF3UX.
REFERAT FÜR AUSBILDUNG, JUGENDARBEIT UND WEITERBILDUNG TAGTE
Am 19./20.03. fand in Alexisbad bei Quedlinburg die diesjährige Tagung des Referats für Ausbildung, Jugendarbeit und Weiterbildung sowie der Distriktsjugendleiter und Distriktsreferenten statt. Der Distriktsjugend- und Ausbildungsreferent des Distriktes Sachsen-Anhalt, Winfried Blache, DL3HWI, hatte die Tagung organisiert.
Einer der Schwerpunkte der Tagung war die EMV- und EMVU-Thematik. Dazu hatte die Referatsleitung sachkundige Referenten eingeladen. Das DARC-Vorstandsmitglied Professor Dr. Jodi Elbers, DJ3XV, erläuterte in seinem Vortrag die thermischen Wirkungen elektromagnetischer Felder. Er führte in die Berechnung der Energiedichten ein und demonstrierte die Messung der H- und E-Komponenten im Nahfeld einer Sendeantenne mit Hilfe einer Feldmeßsonde.
Der DARC-Referent für Gesetze und Normen, Karl Erhard Vögele, DK9HU, berichtete über die rechtlichen und politischen Aspekte der EMV- und EMVU-Gesetze und -Verordnungen.
Bei diesem Teil der Tagung war auch die Presse vertreten. Die Pressevertreter zeigten sich beeindruckt von der Ernsthaftigkeit und Sachkompetenz der Funkamateure auf dem in der Öffentlichkeit umstrittenen Gebiet des sogenannten Elektrosmog.
ZELTLAGER DES LANDESJUGENDVERBANDES HESSEN
Der Landesjugendverband Hessen veranstaltet in Verbindung mit dem Referat für Ausbildung, Jugendarbeit und Weiterbildung des DARC vom 20.23.05. ein Zeltlager. Es findet statt im DPSG-Bundeszentrum in Westernohe in der Nähe Rennerod im Westerwald. Neben Funkbetrieb stehen Fuchsjagden, ein Orientierungslauf, Wanderungen und Schwimmen auf dem Programm. Teilnehmen können Jugendliche aus allen Distrikten. Anmeldeschluß ist der 15.04.1993. Anmeldungen sind zu richten an Erich Behrens, DL6FAL, ......
Nach einer kurzen Beruhigung zwischen dem 18. und 20.03. setzte sich die erhöhte magnetische Unruhe weiter fort. Die Maxima der F2-Grenzfrequenz schwanken derzeit erheblich zwischen 7 und 11 MHz. Auch bei der Sonnenfleckenrelativzahl und der 10-cm-Strahlung sind keine eindeutigen Tendenzen zu erkennen. Am 22.03. wurden 72 bzw. 128 Einheiten erreicht.
Die Protonenstrahlung, die am 13.03. stark angestiegen war und auf den nördlichen Funklinien erhöhte Dämpfung bewirkt hatte, hat sich nun fast normalisiert, so daß mit dem baldigen Eintritt einer etwas ruhigeren Phase gerechnet werden kann. Trotz günstiger Jahreszeit kam es auf dem 6-m-Band bisher nur zu drei oder vier kurzen TEP-Öffnungen in Richtung Afrika.
Ende des Deutschland-RS Nr. 12/93 vom 26.03.1993
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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