DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 44/92 VOM 11.12.1992

Redaktion: DK5JI


ÜBERSICHT:


WINDPROFILER-ANLAGEN IN DEN NIEDERLANDEN AUF 1290 MHZ

In den Niederlanden sollen zwei sogenannte „Windprofiler“-Anlagen errichtet werden. Sie dienen zur Messung von Windrichtungen und Windgeschwindigkeiten und sollen im Dauerbetrieb mit 500 kW vertikal polarisiert auf 1290 MHz bei einer Bandbreite von 2,5 MHz arbeiten. Dies meldet die niederländische Amateurfunkzeitschrift Electron in ihrer Dezemberausgabe. Das Blatt berichtet dabei über ein Gespräch zwischen dem Amateurfunkverband VERON und der niederländischen Fernmeldeverwaltung am 02.10.1992.

Als Standorte der Anlagen sind Schiphol bei Amsterdam und Cabauw bei Utrecht vorgesehen.

Wie es heißt, sollen bei dem Betrieb so wenig Störungen wie möglich verursacht werden, was dadurch glaubhaft gemacht wird, daß die Strahlung senkrecht nach oben erfolgt.

In dem Gespräch mit der VERON wurde auch bekannt, daß die Fernmeldeverwaltung mit neuen Funkanwendungen wie Videokameras im Amateurfunkband von 2320–2450 MHz rechnet. Ortsfeste Anlagen sollen hierbei allerdings nicht zugelassen werden.

Für den Amateurfunkdienst mit seinem Sekundärstatus möchte man ein Segment von 2320–2322 MHz von anderen Funkdiensten freihalten. Bedauert werden die unterschiedlichen Zuweisungen in den einzelnen Ländern.

Die niederländische Fernmeldeverwaltung will versuchen, ihre Vorstellungen durch die Internationale Amateur-Radio-Union (IARU) propagieren zu lassen.

Dem Bericht zufolge sind auch im Kurzwellenbereich neue Belegungen in Übereinstimmung mit den niederländischen Vorschriften geplant. Durch Aussendungen auf 3572 kHz würden im Zusammenwirken mit Satellitenfunk im UHF-Bereich Ortsbestimmungen ermöglicht, die eine Verbesserung von Werten von derzeit 100–200 m auf Werte zwischen 1 und 2 m erbrächten. Hierzu sollen bereits mehrere Anträge für solche Systeme vorliegen.


EINZAHLUNGEN FÜR AMATEURFUNKPRÜFUNGEN

Ab 01.01.1993 sind die vorweg zu zahlenden Gebühren für Amateurfunkprüfungen an die Bundeskasse Koblenz des BAPT zu überweisen. Bisher waren die Gebühren an die Amtskasse des Postamtes der bisher zuständigen Oberpostdirektion zu zahlen.

Es wird darum gebeten, keine alten Formulare für Überweisungsaufträge zu verwenden. Neue Formulare sind bei der zuständigen Außenstelle des BAPT erhältlich. Eigene Banküberweisungsvordrucke sollten nicht verwendet werden, da die Schlüsselziffern auf den offiziellen Vordrucken die Außenstelle und die Prüfungsart kennzeichnen.

Wenn nicht vom Konto des Prüflings überwiesen wird, so ist in der Zeile „Verwendungszweck“ dessen Name und Wohnort einzutragen, da sonst in der BAPT-Außenstelle die Gutschrift nicht zugeordnet werden kann.

Genehmigungsurkunden werden erst nach gebuchtem Zahlungseingang ausgehändigt.


DREI NEUE LÄNDER FÜR DAS DXCC-DIPLOM

Der amerikanische Amateurfunkverband hat drei neue Länder für das von ihm herausgegebene DXCC-Diplom anerkannt. Dabei handelt es sich um die Länder Bosnien-Herzegowina, 4N4; Kroatien, 9A, und Slowenien, S5. Für Bosnien-Herzegowina werden Karten für Verbindungen ab dem 15.10.1991 anerkannt. Für Kroatien und Slowenien gilt der 26.06.1991 als Stichtag.

Eine Entscheidung über Mazedonien, 4N5, steht noch aus. Diese ehemalige jugoslawische Teilrepublik zählt bis auf weiteres zum DXCC-Land Jugoslawien, ebenso Serbien, YU1; Montenegro, YU6; Wojwodina, YU7, und Kosovo, YU8.

Die aktuelle DXCC-Länderliste umfaßt nunmehr 326 Länder.


DIGITALE MINISENDER IM ISM-BAND

Im ISM-Bereich des 70-cm-Amateurfunkbandes zwischen 433,050 und 434,790 MHz wird mit postalischer Zulassung das drahtlose Datenübertragungssystem „Top 12“ der Firma Telefix GmbH in Karlsfeld bei München betrieben.

Wie aus einem Bericht der Funkschau, Ausgabe 24/1992, hervorgeht, arbeiten die Sender von der Größe einer Zigarettenschachtel frequenzmoduliert mit rund 25 mW Leistung bei einer Versorgungsspannung von 12 V. Zugehörige Empfangsgeräte mit TTL-Ausgang sollen ähnlich miniaturisiert sein.

Mit dem System sollen sich Ruf-, Alarm-, Telemetrie- und Modellsteuerungsanlagen auf Grundstücken von bis zu 2 km Ausdehnung aufbauen lassen. Die Anlagen dienen allerdings nur für Datenübertragung und nicht für Sprachübertragung.


AMATEURFUNK IN DER ANTARKTIS

Die Georg-von-Neumayer-Station des Alfred-Wegener-Instituts in der Antarktis wird derzeit neu aufgebaut. Vom zukünftigen Standort der Station meldet sich nahezu täglich DL1KVC/p. Er hält sich für die Dauer von drei Monaten in der Antarktis auf.

Nach einer Meldung des DX-MB ist er nahezu täglich zwischen 17:00 und 19:00 UTC auf 14.246 kHz zu erreichen.

Mitte Februar wird DL1KVC durch DL8JDX abgelöst, der bereits früher als Y88POL von der Georg-Forster-Station aktiv war.


QSL-KARTEN AUS DEM IRAN FÜR DXCC GÜLTIG

QSL-Karten von iranischen Amateurfunkstationen werden ab sofort für das amerikanische DXCC-Diplom anerkannt. Dies meldete die amerikanische Rundspruchstation W1AW am 01.12.1992. Voraussetzung ist, daß die zugrundeliegende Funkverbindung am 20.08.1988 oder später erfolgte.

Bereits von der ARRL zurückgewiesene Karten können erneut eingereicht werden.


FUNKWETTERBERICHT (08.12. de DJ2RE)

Nach wie vor ist die Sonnenaktivität niedrig. Am 07.12. fiel die Fleckenrelativzahl bis auf 37 Einheiten ab, während die solare Radiostrahlung schon seit einigen Tagen nur geringfügig um 120 Flux-Einheiten schwankte.

Die F2-Grenzfrequenzen überstiegen nur selten die 11-MHz-Marke. Infolgedessen enden die DX-Übertragungen auf den höherfrequenten Bändern vielfach bereits am späten Nachmittag, und seit etwa zehn Tagen ist das 6-m-Band nahezu tot.

Aller Voraussicht nach wird die Flaute ungefähr bis zum 20.12. anhalten und danach für wenige Tage von einem leichten Aktivitätsanstieg abgelöst werden.

Die Wahrscheinlichkeit für einen relativ frühen Eintritt des nächsten Sonnenfleckenminimums etwa bereits Mitte 1994 nimmt weiter zu.


Ende des Deutschland-RS Nr. 44/92 vom 11.12.1992

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1992 Rundspruch-Archiv