Redaktion: DK5JI
RUFZEICHEN UND GEBÜHRENREGELUNG IN DEN NEUEN BUNDESLÄNDERN
Mit Ablauf des 31.12.1992 hat die Bundesrepublik Deutschland den der ehemaligen DDR zugewiesenen Rufzeichenblock Y2A bis Y9Z an die ITU zurückgegeben. Dies beruht auf einer Forderung der Internationalen Fernmeldeunion (ITU).
In diesem Zusammenhang sind die vor dem 03.10.1990 in der ehemaligen DDR zugeteilten Amateurfunkrufzeichen bis zum Ablauf des 31.12.1992 einzuziehen. Sie sind vom 01.01.1993 an ungültig und dürfen nicht mehr verwendet werden.
Dies geht aus der Verfügung 121/1992 hervor, die im Amtsblatt 15/92 des Bundesministers für Post und Telekommunikation vom 12.08.1992 veröffentlicht wurde.
Ab sofort werden noch nicht zurückgegebene Amateurfunkrufzeichen von Amts wegen gegen neue umgetauscht. Hierzu ist vom Genehmigungsinhaber auf Anforderung die Genehmigungsurkunde der zuständigen Genehmigungsbehörde unverzüglich einzureichen. Genehmigungsinhaber, die bis zum Ablauf des 16.11.1992 keine Nachricht von ihrer zuständigen Genehmigungsbehörde über den Umtausch ihrer Rufzeichen erhalten haben, werden gebeten, sich danach umgehend mit dieser Behörde in Verbindung zu setzen. Zuständige Genehmigungsbehörde ist die jeweilige Außenstelle des Bundesamtes für Post und Telekommunikation bzw. die Oberpostdirektion der Deutschen Bundespost Telekom.
Für den Rufzeichenumtausch gibt es keine Gebühren. Dagegen werden mit Wirkung vom 01.01.1993 an laufende Genehmigungsgebühren von zur Zeit monatlich 3,– DM erhoben.
Diese Verfügung betrifft alle Funkamateure, die im Besitz einer vor dem 03.10.1990 in der ehemaligen DDR erteilten gültigen Amateurfunkgenehmigung sind. Ebenso sind Funkamateure betroffen, die eine vor dem 03.10.1990 in der ehemaligen DDR erloschene und nach dem 02.10.1990 neu erteilte gültige Amateurfunkgenehmigung besitzen.
SPACE-SHUTTLE-MISSION STS-47 MIT AMATEURFUNKBETRIEB
Vom 11.–18.09. wird die Space-Shuttle-Mission STS-47 durchgeführt. Von Bord der Raumfähre Endeavour ist dabei wiederum im Rahmen eines SAREX-Experimentes Amateurfunkbetrieb geplant.
Zur Crew gehören der Missions-Spezialist Jay Apt, N5QWL, und der japanische Payload-Spezialist Mamoru Mohri, 7L2NJY.
Es ist Telefonie-Verkehr in FM sowie Datenübertragung in Packet-Radio vorgesehen. Die Uplinkfrequenzen sind 144,700, 144,750 und 144,800 MHz. Als Sendefrequenz wird 145,550 MHz angegeben.
Die Bahnneigung gegenüber der Äquatorebene beträgt 57°, so daß mit einer guten Hörbarkeit in Mitteleuropa zu rechnen ist. Während des Fluges überträgt die Clubstation des Goddard-Weltraumzentrums in Greenbelt/Maryland, WA3NAN, den Sprechfunkverkehr mit dem Space Shuttle. Dabei werden folgende Frequenzen verwendet: 14.295 kHz, 21.395 kHz und 28.395 kHz.
ARMENIEN UND UZBEKISTAN MITGLIED IN DER ITU
Armenien und Uzbekistan sind in die Internationale Fernmeldeunion (ITU) aufgenommen worden. Damit umfaßt die ITU 172 Länder.
KOREANISCHER AMATEURFUNKSATELLIT GESTARTET
Der koreanische Amateurfunksatellit KITSAT-OSCAR 23 wurde am 10.08. in eine Erdumlaufbahn gebracht. In den ersten Tagen wurde die Software geladen und mit dem Testbetrieb begonnen. Es wird erwartet, daß der Satellit in wenigen Wochen für den Betrieb freigegeben wird.
OSCAR 23 ähnelt in seinen Funktionen dem Amateurfunksatelliten UoSAT-OSCAR 22. Die Uplink-Frequenzen liegen bei 145,800 und 145,900 MHz. Downlink-Frequenz ist 435,175 MHz.
GENERALVERSAMMLUNG DES NORWEGISCHEN AMATEURFUNKVERBANDES
Am 08.08. fand in der norwegischen Stadt Molde die Generalversammlung des norwegischen Amateurfunkverbandes NRRL statt. Auf Einladung des Verbandes nahm der Auslandsreferent des DARC, Hans Berg, DJ6TJ, an der Versammlung teil.
Der bisherige Präsident der NRRL, ALf Almedal, LA5QK, stand für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung. Als einziger Kandidat stellte sich Victor Hvistendahl, LA1ZH, aus Oslo zur Wahl. Er wurde einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. Im erweiterten Vorstand gab es nur geringfügige Veränderungen.
Der Vertreter der Fernmeldebehörde, LA7CF, berichtete von Überlegungen zur Schaffung einer technischen Lizenzklasse ohne Morseprüfung.
Zur Zeit gibt es in Norwegen 5420 Individuallizenzen. Davon sind 2997 Lizenzinhaber Mitglied der NRRL, entsprechend 55,3 %.
INTERNATIONALE DEUTSCHE MEISTERSCHAFT IM AMATEURFUNKPEILEN
Vom 28.–30.08. findet in Scharbeutz an der Ostsee die diesjährige Internationale Deutsche Meisterschaft im Amateurfunkpeilen statt. Ausrichter ist der Ortsverband Scharbeutz, E35.
An den Veranstaltungen werden etwa 170 Peilsportler aus fünf Nationen teilnehmen. Es werden Teilnehmer aus der CSFR, der GUS, Polen, Schweden und Deutschland erwartet. Am 20.08. beginnt um 19:00 Uhr eine Eröffnungsfeier im Kulturzentrum Scharbeutz. Die Wettbewerbe starten am 29.08. um 08:00 Uhr mit den Peilungen im 80-m-Band. Abends gib es ein HAM-Fest im Rosenhof in Scharbeutz. Am 30.08. folgen um 09:00 Uhr die Wettbewerbe auf 2 m. Die Siegerehrung findet gegen 16:00 Uhr statt.
Die Einweisung der Teilnehmer erfolgt auf 144,575 MHz oder auf dem Relais Bäderstraße auf Kanal R8.
WEITERBILDUNGSSEMINAR IN OBERAULA
Am 21./22.11. findet in Oberaula ein Seminar zu den Themenkreisen „Versicherungsfragen“ und „elektrische Sicherheit und Haftung“ statt. Veranstalter ist der Landesjugendverband Hessen in Verbindung mit dem DARC-Referat für Ausbildung, Jugend und Weiterbildung. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt.
Anmeldungen gehen an Erich Behrens, DL6FAL, ......
FUNKWETTERBERICHT (25.08. de DJ2RE)
Am 22. und 23.08. ereignete sich ein mittelstarker Magnetsturm, in dessen Verlauf die F2-Grenzfrequenzen bis auf 50 % zurückgingen. Gleichzeitig trat in höheren Breiten Aurora auf. Das aktive Gebiet, von dem die Störung ausgegangen war, ist inzwischen hinter dem Westrand der Sonnenscheibe verschwunden und damit für die Erde unwirksam geworden. Sonnenfleckenzahl und Radiostrahlung im 10-cm-Bereich sind am 24.08. auf 28 bzw. 102 Einheiten abgefallen. Nach langsamer Erholung werden sich die seither vorherrschenden, mäßigen Ausbreitungsbedingungen fortsetzen.
Aufgrund von Modellrechnungen in Boulder/Colorado ist das Zyklusende zwischen Anfang 1994 und Mitte 1996 zu erwarten. Für das gleitende Monatsmittel R12 des nächsten Zyklusmaximums wurde der wenig ermutigende Wert von rund 100 angegeben.
Ende des Deutschland-RS Nr. 29/92 vom 28.08.1992
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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