DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 27/92 VOM 24.07.1992

Redaktion: DK5JI


ÜBERSICHT:


FRANZÖSISCHER KOSMONAUT ERHIELT AMATEURFUNKLIZENZ

Der französische Kosmonaut Michel Tognini erhielt von der französischen Fernmeldeverwaltung eine Amateurfunkgenehmigung. Unter dem Rufzeichen F5MIR wird Tognini während seines Fluges zur russischen Weltraumstation Mir Amateurfunkbetrieb durchführen. Der Flug ist für die Zeit vom 26.07.–09.08. geplant. Danach wird er mit der derzeitigen Besatzung der Raumstation zur Erde zurückkehren. Es wird damit gerechnet, daß F5MIR Sprechfunkverkehr in FM auf 145,550 MHz abwickeln wird.


ROLF KADAU, DJ7CH, ALS REFERENT ZURÜCKGETRETEN

Der bisherige Referent für Gesetze und Normen, Rolf Kadau, DJ7CH, hat anläßlich einer Vorstandssitzung in Frankfurt/Main am 11./12.07.1992 seinen Rücktritt erklärt. Wie verlautet, werden bei der Neubesetzung möglicherweise die beiden Sachgebiete Gesetze und Normen getrennt.


NEUER KOORDINATOR FÜR RUSSISCHSPRACHIGE LÄNDER IM AUSLANDSREFERAT

Das Auslandsreferat hat mit Rolf Rahne, DL6ZFG, einen neuen Koordinator für russischsprachige Länder gefunden. Rahne absolvierte von 1961 bis 1967 sein Studium in Sankt Petersburg und engagierte sich bei der dortigen Clubstation UA1KBR.

Seine erste eigene Lizenz erhielt er 1972 bei der Clubstation der Technischen Universität Magdeburg als DM4PGG. 1976 erhielt er die Auszeichnung „Meister des Amateurfunks“. Seine weiteren Rufzeichen waren DM2EFG und später Y25FG.


SACHGEBIET MOBILFUCHSJAGD IM ARDF-FUNKSPORT-REFERAT EINGERICHTET

Die Mobilfuchsjagd ist ab sofort durch ein eigenes Sachgebiet im ARDF-Funksport-Referat vertreten. Sachgebietsleiter ist Leonhard Rothwinkler, DG9CAH, ......


AMATEURRAT DER ARRL TAGTE

Am 17./18.07. tagte in Rocky Hill im amerikanischen Bundesstaat Connecticut das Board of Directors des amerikanischen Amateurfunkverbandes ARRL. Das Board ist in seiner Funktion vergleichbar mit dem Amateurrat des DARC.

Nach Angaben der amerikanischen Rundspruchstation W1AW vom 19.07. standen auf der Tagesordnung überwiegend interne Probleme. Unter anderem wurde eine Eingabe an die Fernmeldebehörde FCC verabschiedet, die den Betrieb unbemannter halbautomatischer Packet-Radio-Stationen auf Kurzwelle zum Inhalt hat.

Auf Empfehlung des beratenden Komitees für den sogenannten „Public Service“ wurde ein national einheitlicher Rufton für Alarmzwecke festgelegt.

Die Familienmitgliedschaft in der ARRL soll auf lizenzierte Bräute und Kinder ausgedehnt werden. Auch wurde eine wirkungsvollere Jugendarbeit in Aussicht gestellt.

Der kuwaitische Funkamateur Abduljabbar Marafie, 9K2DZ, wurde für seine Funktätigkeit während des Golfkrieges mit dem „International Humanitarian Award 1991“ der ARRL ausgezeichnet.

Wie ferner mitgeteilt wurde, wird die ARRL für eine Aufnahme der Amateurfunkverbände Taiwans, Sloweniens und Kroatiens in die Internationale Amateur-Radio-Union (IARU) stimmen.


VERORDNUNG ÜBER SEEFUNKZEUGNISSE ERLASSEN

Am 17.06.1992 wurde eine neue Verordnung über Seefunkzeugnisse veröffentlicht. Die Veröffentlichung erfolgte im Bundesgesetzblatt 1992, Teil 1, Seite 1086. Die elfseitige Verordnung trat am 18.06.1992 in Kraft und ersetzte die vom 05.11.1979 stammende Verordnung.

Die Verordnung regelt den Erwerb von Seefunkzeugnissen sowie von solchen für das inzwischen eingeführte „Weltweite Seenot- und Sicherheitsfunksystem“ (GMDSS). Weiterhin werden „Allgemeine Seefunkzeugnisse“ sowie Sonderzeugnisse für den Seefunkdienst ausgegeben, beide sowohl für Telegrafie als auch für Sprechfunk. Außerdem gibt es „Allgemeine Sprechfunkzeugnisse“ für den Seefunk und solche nur für UKW. Alle diese Zeugnisse berechtigen jedoch nicht zum Betrieb von Funkeinrichtungen des GMDSS. Hierfür gibt es „Funkelektronikzeugnisse“ erster und zweiter Klasse sowie ein „Allgemeines Betriebszeugnis für Funker“. Diese Zeugnisse gelten für GMDSS und Sprechfunk.

„Beschränkt gültige Betriebszeugnisse für Funker I und II“ gelten nur für UKW-Sprechfunk und GMDSS, wobei jenes der Nummer II nur für den Bereich der deutschen UKW-Küstenfunkstellen gilt. Damit wird die Ausstellung von Telegrafiezeugnissen weiterhin beibehalten.

Prüfungsbehörde ist das Bundesamt für Post und Telekommunikation (BAPT). Für Seefunkzeugnisse sind die Außenstellen Bremen, Hamburg, Kiel und Rostock zuständig. UKW-Sprechfunkzeugnisse und UKW-Betriebszeugnisse erteilen die Außenstellen Berlin, Freiburg, Koblenz, München und Münster. Berlin vergibt ebenfalls das „Allgemeine Sprechfunkzeugnis“.

Die Gebühren für die kommerziellen Funkprüfungen betragen 110,– DM für GMDSS-Zeugnisse, 140,– DM für UKW-Zeugnisse und 160,– DM für Allgemeine Seefunk- und Sonderzeugnisse.

Die Ausstellung eines „Berechtigungsausweises“ zur Anerkennung entsprechender ausländischer Zeugnisse durch die BAPT-Außenstelle Kiel kostet 100,– DM. Für den Umtausch der seit einigen Jahren nicht mehr gültigen Seefunkzeugnisse erster und zweiter Klasse werden 40,– DM erhoben, soweit sie noch am 04.05.1971 gültig waren.


TELEFONISCHER FUNKWETTERBERICHT UNTER NEUER TELEFONNUMMER

Der tägliche telefonische Funkwetterbericht des Fernmeldetechnischen Zentralamtes hat eine neue Telefonnummer. Sie lautet ab sofort ......

Damit ist gleichzeitig ein Wechsel von der Peil- und Beobachtungsstelle Sankt Peter-Ording zur Küstenfunkstelle Norddeich Radio verbunden. Dieser Wechsel wird mit einem Personalabbau in Sankt Peter-Ording begründet.

Der Ablauf des Funkwetterberichtes wurde in der cq-DL 4/87, Seite 241, erläutert und dort mit einem Musterbogen für eigene Eintragungen ergänzt.


FUNKWETTERBERICHT (21.07. de DJ2RE)

Nach dem begrenzten Aktivitätsschub der letzten Woche haben sich die Ausbreitungsbedingungen nun wieder auf das von Jahreszeit und zurückgehender Sonnentätigkeit geprägte, mäßige Niveau eingepegelt. Seit dem 19.07. ist die Sonnenfleckenzahl erneut unter 100 gesunken. Am 20.07. wurden 80 Punkte registriert. Der Energiefluß der 10-cm-Strahlung betrug zur gleichen Zeit 124 Einheiten. Nach wie vor schwanken die täglichen Höchstwerte der F2-Grenzfrequenz um 7 bis 8 MHz.

Die Erwartungen, welche der frühe Start der diesjährigen Sporadisch-E-Saison geweckt hatte, haben sich bisher nicht erfüllt. Besonders auffällig war der fast gänzliche Ausfall von Es-Übertragungen im 50-MHz-Band während der erwähnten letzten Aktivitätserhöhung. Die mäßigen und nahezu ereignislosen Ausbreitungsbedingungen werden sich fortsetzen.


Ende des Deutschland-RS Nr. 27/92 vom 24.07.1992

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1992 Rundspruch-Archiv