Redaktion: DK5JI
GRÜNDUNG DES FORSCHUNGSKREISES FUNK
Am 14.07. wurde in Bonn die Gründung eines Forschungskreises Funk beschlossen. Ihm gehören Vertreter der Verwaltungsbehörden, der Netzbetreiber, der Funkdienstanbieter sowie der Hersteller von Funkgeräten und Funkeinrichtungen an.
Der Forschungskreis fördert u. a. die Aufklärung und Versachlichung der Diskussion über die elektromagnetische Umweltverträglichkeit und die Durchführung von medizinischen und technischen Untersuchungen zur biologischen Verträglichkeit hochfrequenter Felder. Außerdem sollen Gesprächskreise zum Meinungsaustausch zwischen den Mitgliedern und kritischen Wissenschaftlern eingerichtet werden.
Die Gründungsmitglieder sind maßgebliche Hersteller und Diensteanbieter. Der DARC war als Gast zu dieser Veranstaltung eingeladen. Er wurde vertreten durch den stellvertretenden Vorsitzenden Karlheinz Vennekohl, DK5OD, und den Bundesgeschaftsführer, Bernd W. Häfner, DB4DL. Sie bekundeten das Interesse des DARC an einer aktiven Mitgliedschaft. Allerdings ist eine Mitgliedschaft auch mit einem Beitrag zur Finanzierung der Aufklärungs- und Forschungsvorhaben verbunden. Hier muß für gemeinnützige Vereine noch eine Regelung gefunden werden.
Zahlreiche Teilnehmer bekundeten ihren Wunsch, den DARC mit einzubinden, da er durch seine große Mitgliederzahl und seine jahrzehntelange nachbarschaftliche Erfahrung zwischen Funkamateuren und Mitmenschen wichtige Impulse einbringen kann.
NEUER DV-AFUG-ENTWURF AUF DER GRUNDLAGE DES AMATEURFUNKGESETZES
Der in Vorbereitung befindliche neue Entwurf der Durchführungsverordnung zum Gesetz über den Amateurfunk (DV-AFuG) wird sich ausschließlich auf der Grundlage des Gesetzes über den Amateurfunk erstrecken. Dies teilte das Bundesministerium für Post und Telekommunikation am 15.07. in einem Fax an den DARC mit. Zu einer Aussprache über die Vorstellungen des BMPT wurde für den 24.07. nach Bonn eingeladen.
RUND 72.500 AMATEURFUNKSTELLEN IN DEUTSCHLAND
Am 01.07.1992 betrug die Gesamtzahl der Amateurfunkstellen in den alten Bundesländern 68.033. Das sind 1075 bzw. 1,6 % mehr als am Jahresbeginn. Dies entspricht dem bisherigen Zuwachstrend, der im Jahre 1991 insgesamt 3,2 % betragen hatte.
Die neuen Bundesländer sind in die Statistik noch nicht mit einbezogen. Zählt man dafür die Angaben aus dem amerikanischen Callbook dieses Jahres hinzu, so liegt die Gesamtzahl bei 72.500.
Von den 64.915 westdeutschen Individuallizenzen beträgt der Anteil der Klasse B weiter rund 53 %, der der Klasse C 43,5 % und der Klasse A 3,5 %. Trotz raschen Durchlaufs in die Klasse B ist aber in der Klasse A die höchste Steigerungsrate mit 3,5 % pro Halbjahr zu verzeichnen, verglichen mit 1,1 % in der Klasse B und 2 % in der Klasse C.
Um rund 3 % sind die Zahl der Clubstationen auf 2034 und der Relaisfunkstellen auf 1972 gestiegen. Die Angaben über die 518 Lizenzen der Gaststreitkräfte lassen kaum Veränderungen erkennen.
NEUE AMATEURFUNKBESTIMMUNGEN IN DER CSFR
Noch vor den kürzlich erfolgten Neuwahlen in der CSFR hat die dortige Fernmeldebehörde kurzfristig neue Amateurfunkbestimmungen erlassen. Sie traten am 01.07.1992 in Kraft.
Am System der dortigen Lizenzklassen wurden offenbar keine Änderungen vorgenommen. Die zulässige Ausgangsleistungen sollen jedoch auf 100, 300 bzw. 750 W erhöht worden sein.
Die Bestimmungen wurden vom tschechischen Fernmeldeminister und seinem slowakischen ersten Vizeminister, OK3CMR, unterschrieben. Daher wird damit gerechnet, daß sie auch nach einer Trennung der beiden Staaten ihre Gültigkeit behalten dürften.
NEUE AMATEURFUNKLIZENZEN IN ALBANIEN
Nach einem erneuten Amateurfunklehrgang in Tirana hat die albanische Fernmeldeverwaltung elf neue Amateurfunklizenzen erteilt. Die erste offiziell lizenzierte Amateurfunkstation in Albanien, ZA1A, hatte am 16.09.1991 ihren Betrieb aufgenommen. Ein mit Hilfe der Internationalen Amateur-Radio-Union (IARU) durchgeführter, erster Lizenzlehrgang hatte zwölf Amateurfunklizenzen mit den Rufzeichen ZA1TAA bis ZA1TAL erbracht.
Mit der nun erfolgten Lizenzierung weiterer Funkamateure wurde ein neues Rufzeichenschema eingeführt. ZA1TAA ist nun ZA1Z, ZA1TAB bis ZA1TAF erhielten die Calls ZA1B bis ZA1F, aus ZA1TAG wurde ZA1M, und ZA1TAH bis ZA1TAL haben jetzt die Rufzeichen ZA1H bis ZA1L. Die Rufzeichen der Neulizenzierten lauten ZA1N bis ZA1V und ZA1X bis ZA1Y.
Gleichzeitig wurde die Rufzeichenregelung für Gastlizenzen geändert. Bisher wurden Rufzeichen der Form ZA1ZAA bis ZA1ZZZ ausgegeben, wobei die letzten beiden Buchstaben dem eigenen Rufzeichen entnommen wurden. Hier wurden bisher 32 Lizenzen erteilt. Ab sofort gilt jedoch für Gastlizenzen die Regelung, daß dem Heimatrufzeichen der Landeskenner ZA/ voranzustellen ist.
KROATISCHE FUNKAMATEURE MIT NEUEN RUFZEICHEN
Wie bereits gemeldet, benutzen Funkamateure in der Republik Kroatien seit dem 05.07. Rufzeichen mit dem Landeskenner 9A.
Für die Präfixe wurde folgendes Rufzeichenschema eingeführt: Clubstationen verwenden 9A1; YU2 wurde in 9A2 geändert, YT2 ist nun 9A3, und statt 4N2 wird nun 9A4 benutzt.
Die Verwendung des Landeskenners 9A ist noch nicht offiziell von der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) bestätigt worden.
DAØHQ VERTRAT DEN DARC BEI DER IARU-KURZWELLEN-MEISTERSCHAFT
Am 11./12.07. fand auf den Kurzwellenbändern die IARU-Kurzwellen-Meisterschaft statt. Als offizielle DARC-Vertretung nahm der amtierende Vize-Weltmeister DAØHQ an diesem Wettbewerb teil. Innerhalb von 24 Stunden gelangen den 26 Operateuren der Clubstation Y43K, vom Bayerischen Contest-Club sowie einigen Gastoperateuren über 10.000 Funkverbindungen.
Wie verlautet, war die Beteiligung deutscher Funkamateure an dem Wettbewerb sehr gut, und die Mannschaft von DAØHQ dankt allen Anrufern. Jede Verbindung mit DAØHQ soll mit einer QSL-Karte mit dem Sonder-DOK HQ92 bestätigt werden.
FUNKWETTERBERICHT (14.07. de DJ2RE)
Die in der vergangenen Woche einsetzende Steigerung der Sonnenaktivität hat offensichtlich am 13.07. den Höhepunkt überschritten. Zwar erreichte die 10-cm-Strahlung an diesem Tag mit 176 Einheiten den höchsten Wert seit der letzten Aprilwoche, gleichzeitig ging jedoch die Sonnenfleckenrelativzahl auf 112 zurück, nachdem sie am Vortag bis auf 157 Punkte angestiegen war. Auch haben sich seit dem 10.07. nur sehr schwache Sonneneruptionen ereignet. Immerhin bewirkte der begrenzte Aktivitätsschub ein leichtes Ansteigen der täglichen Maxima der F2-Grenzfrequenz, die zur Zeit 7 bis 8 MHz betragen. Die gegenwärtig noch bestehende geringe Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer größeren Eruption wird ab dem kommenden Wochenende gänzlich abgeklungen sein. Infolgedessen wird sich die jahreszeitbedingte mäßige Fernausbreitung weiter fortsetzen.
Ende des Deutschland-RS Nr. 26/92 vom 17.07.1992
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
..._._
Inhalt 1992 | Rundspruch-Archiv |