DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 21/92 VOM 12.06.1992

Redaktion: DK5JI


ÜBERSICHT:


ARBEITSKREISE ZUR NEUEN DV-AFUG TAGTEN IN BONN UND MAINZ

Wie bereits berichtet, wurden während des Hearings zur Durchführungsverordnung zum Gesetz über den Amateurfunk am 04.05. in Bonn weitere Gespräche auf Expertenebene vereinbart.

Zur Erörterung der mit Sonderstationen zusammenhängenden Belange trafen sich am 03.06. Vertreter mehrerer Amateurfunkvereinigungen im Bundesministerium für Post und Telekommunikation in Bonn. Der DARC wurde vertreten durch Dr. Walter Schlink, DL3OAP; Heinz-Günter Böttcher, DK2NH; Rolf Kadau, DJ7CH, sowie Jochen Schilling, DJ1XK.

In der Diskussion ging es u. a. um die Genehmigung von Relaisfunkstellen, aber auch den Betrieb von Club- und Ausbildungsstationen. Es konnte noch keine Einigung darüber erzielt werden, wer in Zukunft die Koordination solcher Anträge vorzunehmen hat.

Zum 04.06. hatte das Bundesamt für Post und Telekommunikation die Vertreter mehrerer Amateurfunkvereinigungen nach Mainz eingeladen. Bei diesem Gespräch vertraten den DARC Günther Matz, DJ8BN; Karlheinz Vennekohl, DK5OD; Dr. Walter Schlink, DL3OAP; Rolf Kadau, DJ7CH, sowie Fritz Edinger, DL5FAU.

An diesem Tage standen die Beratung von Problemen um die elektromagnetische Verträglichkeit von Amateurfunkstellen auf dem Programm. Unter anderem gab es eine Einigung darüber, die bisher in der Vollzugsordnung für den Funkdienst festgelegten Werte für die Dämpfung unerwünschter Ausstrahlungen in die neue DV-AFuG zu übernehmen. Im Störungsfall sollen dagegen strengere Werte zugrunde gelegt werden.

Nach diesen Expertengesprächen ist eine weitere Anhörung zur neuen DV-AFuG anläßlich der HAM RADIO in Friedrichshafen vorgesehen. Danach wird eine weitere Sitzung der „Projektgruppe Amateurfunk“ geben.

Nach redaktioneller Überarbeitung des Textentwurfs wird der Text mit den beteiligten Ministerien abgestimmt und einer Rechtsförmlichkeitsprüfung unterzogen werden. Danach wird der vorläufige Entwurf acht Wochen vor einem weiteren Hearing der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Als Zeitpunkt für dieses Hearing wird ein Termin im Spätherbst angenommen.


TRANSPONDER-FAHRPLAN FÜR AMSAT-OSCAR 13

Am 06.06. gab die AMSAT-NA einen neuen Transponder-Fahrplan für den Amateurfunksatelliten AMSAT-OSCAR 13 bekannt. Er gilt für den Zeitraum vom 10.06.–20.07.

MA 000-165: Mode B
MA 165-200: Mode JL
MA 200-215: Mode LS
MA 215-256: Mode B

Dabei gilt Mode JL nur montags, mittwochs, freitags und samstags. An diesen Tagen ist die Mode-S-Bake eingeschaltet, während dienstags, donnerstags und sonntags der Mode-S-Transponder betrieben wird. Zwischen dem 23.06. und dem 17.08. ist Mode L völlig abgeschaltet. Von MA 250–060 ist Omni-Betrieb vorgesehen.


INTERNATIONALES AMSAT-TREFFEN IN MARBURG

Vom 25.–28.05. fand in Marburg das dritte internationale Designmeeting für das Satellitenprojekt AMSAT-Phase-III-D statt. Es wurde von der AMSAT-DL ausgerichtet.

Zu dieser Konferenz trafen sich Satellitenexperten aus aller Welt, um die von den einzelnen Gruppen bisher geleistete Arbeit am neuen Phase-III-D-Satelliten vorzustellen. Außerdem wurden die weiteren Planungen diskutiert. Hier ging es besonders um den Einbau der Nutzlastmodule in die mechanische Struktur, die Antennentechnik und die HF-Technik.

Ebenso wurde intensiv über die Computersteuerung und Navigationstechnik des Satelliten beraten. Hierzu waren auch vier Wissenschaftler des Instituts für Raumfahrsysteme der Universität Stuttgart unter der Leitung von Prof. Dr. Ernst Messerschmid, DG2KM, angereist. Sie stellten das Projekt „ATOS“ vor. Dabei handelt es sich um ein von dem Institut entwickeltes Plasmatriebwerk, das im Satelliten eingesetzt werden soll.

Auf Einladung der AMSAT-DL nahm für den DARC Norbert Notthoff, DF5DP, an der Konferenz teil.

Das Projekt Phase III-D wird wesentlich gefördert durch das Bundesministerium für Forschung und Technologie und durch den DARC.


SONDERRUFZEICHEN IN SPANIEN

Anläßlich der Olympischen Spiele in Barcelona hat die spanische Fernmeldebehörde allen spanischen Funkamateuren die Verwendung von Sonderpräfixen gestattet. Dabei gilt folgende Regelung: AM statt EA, AN statt EB und AO statt EC.

Lediglich in den Provinzen Barcelona, Gerona, Lerida, Tarragona, Valencia und Zaragoza lautet der Sonderpräfix AM25, AN25 bzw. AO25. Hier wird dem eigenen Suffix ein weiterer Buchstabe angehängt, der die jeweilige Provinz kennzeichnet. Außerdem gibt es Sonderstationen mit den Präfixen EG92 und EH92.

Aus Anlaß der Weltausstellung EXPO-92 in Sevilla dürfen Funkamateure in der Provinz Sevilla die Sonderpräfixe AM92, AN92 bzw. AO92 verwenden. Von der Ausstellung selbst meldet sich die Sonderstation EF92EXPO.


JUGENDLAGER IM DISTRIKT SCHWABEN

Vom 18.–21.06. veranstaltet der Distrikt Schwaben sein diesjähriges Distriktsjugendzeltlager. Es findet in der Nähe von Nassenfels bei Neuburg an der Donau statt.

Künftig soll wieder jedes Jahr ein Jugendzeltlager veranstaltet werden. Das diesjährige Zeltlager wird von der Jugendgruppe des OV Neuburg, T08, durchgeführt. Nähere Informationen gibt es beim Jugendgruppenleiter des OV Neuburg, Lothar Weichenberger, DL3MGA, ......


AERONAUTICAL-MOBIL-BETRIEB BEI FLUGTAG

Am 20.06. findet in Gilze-Rijen in den Niederlanden ein Flugtag der niederländischen Luftwaffe statt. Dabei wird die Station PI4NAF/AM von Bord eines Flugzeugs betrieben. Zwischen 14:00 und 16:00 Uhr ist Sprechfunkverkehr in FM auf 145,450 MHz geplant. Da sich das Flugzeug dann in großer Höhe befindet, dürfte der Empfang auch in weiten Teilen Deutschlands möglich sein.


FUNKWETTERBERICHT (09.06. de DJ2RE)

Die erwartete Magnetstörung trat mit geringer Verspätung am 03.06. auf und führte zu Grenzfrequenzeinbrüchen.

Nach einer Pause von einem Monat wurden am 07. und 08.06. erstmals wieder zwei mäßig starke Eruptionen auf der Sonne beobachtet, die allerdings das Funkwetter kaum beeinflussen dürften.

Sonnenfleckenzahl und 10-cm-Strahlung beliefen sich am 09.06. auf 62 und 115 Einheiten. Die Tageshöchstwerte der F2-Grenzfrequenz lag weiter bei rund 8 MHz. Mit einer wesentlichen Änderung der Fernausbreitung ist nicht zu rechnen.

Auf dem 50-MHz-Band waren bei Sporadisch-E-Ausbreitung außer den üblichen Europa-Kontakten auch Verbindungen mit Afrika und Asien möglich, die durch Mehrfachsprung-Übertragung zustande kamen.


Ende des Deutschland-RS Nr. 21/92 vom 12.06.1992

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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