DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 20/92 VOM 05.06.1992

Redaktion: DK5JI


ÜBERSICHT:


ARBEITSKREISE ZUR NEUEN DV-AFUG TAGTEN IN BONN UND MAINZ

Während des Hearings zur Durchführungsverordnung zum Gesetz über den Amateurfunk am 04.05. in Bonn wurden auch Fragen zu Sonderbetriebsarten sowie zur elektromagnetischen Verträglichkeit von Amateurfunkstellen angesprochen. Für eine eingehende Beratung dieser Problemkreise stand an diesem Tage jedoch nicht genügend Zeit zur Verfügung.

Zur Erörterung der mit Sonderbetriebsarten zusammenhängenden Belange trafen sich am 03.06. Experten im Bundesministerium für Post und Telekommunikation in Bonn. Der DARC wurde vertreten durch Dr. Walter Schlink, DL3OAP; Heinz-Günter Böttcher, DK2NH; Rolf Kadau, DJ7CH, sowie Jochen Schilling, DJ1XK.

Zum 04.06. hatte das Bundesamt für Post und Telekommunikation nach Mainz eingeladen. An diesem Tage standen die Beratung von Problemen um die elektromagnetische Verträglichkeit von Amateurfunkstellen auf dem Programm. Dabei sollte geprüft werden, was zur Sicherung der EMV wünschenswert und technisch machbar ist. Ebenso sollte erörtert werden, welche rechtlichen Einschränkungen möglicherweise der Umsetzung der technischen Anforderungen entgegenstehen. Bei diesem Gespräch vertraten den DARC u. a. Günter Matz, DJ8BN; Karlheinz Vennekohl, DK5ML; Dr. Walter Schlink, DL3OAP, sowie Rolf Kadau, DJ7CH.


ERSTER KOREANISCHER AMATEURFUNKSATELLIT KITSAT-A

Der erste koreanische Amateurfunksatellit KITSAT-A steht vor der Fertigstellung. Er wurde von Studenten des Korean Advanced Institute of Science an Technology (KAIST) in Zusammenarbeit mit der Universität Surrey gebaut. Sein Aufbau erfolgte auf der Basis der UoSAT-Satelliten OSCAR 14 und OSCAR 22.

Für KITSAT-A sind Experimente mit Digitaler Datenübertragung und Bildübertragung mit Hilfe von zwei CCD-Kameras vorgesehen.

Die Uplink-Frequenzen das Satelliten sind 145,850 MHz und 145,900 MHz, die Downlink-Frequenz wird mit 435,175 MHz angegeben. Der Start mit der Ariane-Mission V52 ist für den 21.07. vorgesehen.


NEUER ENTFERNUNGSREKORD AUF 76 GHZ

Am 30.04. stellten DB6NT und Y24IN einen neuen Entfernungsrekord auf 76 GHz auf. An diesem Tage überbrückten sie in SSB eine Entfernung von 38 km. Dabei benutzten sie Transverter mit einer Ausgangsleistung von etwa 0,1 mW. Als Antenne wurden Parabolspiegel mit einem Durchmesser von 25 cm und einem Gewinn von 40 dB über Dipol verwendet.

Nach Angaben der amerikanischen Amateurfunkzeitschrift QST lag der bisherige Rekord im 76-GHz-Band bei 2,1 km. Er war am 06.06.1987 von OE9FKI und OE9PMJ aufgestellt worden.


WEITERE AMERIKANISCHE ASTRONAUTEN BESTEHEN LIZENZPRÜFUNG

Am 19.05. bestanden zwei weitere amerikanische Astronauten die Amateurfunklizenzprüfung. Beide werden am Flug des Space-Shuttle Columbia teilnehmen, dessen Start für den 09.06. geplant ist. Dabei handelt es sich um den Kommandeur Richard Richards, KB5SIL, und die Missionsspezialistin Dr. Ellen Baker, KB5SIX.


CEPT-LIZENZ FÜR AUSSEREUROPÄISCHE LÄNDER ANGEBOTEN

Wie berichtet, tagte vom 10.–14.05. in Brighton/England die CEPT-Arbeitsgruppe RR mit Teilnehmern aus 20 CEPT-Ländern.

Eines der etwa 20 Themen war die Öffnung der Empfehlung T/R 61-01 über die CEPT-Lizenz für Länder außerhalb Europas. Damit beschäftigte sich ein Ad-hoc-Ausschuß unter Leitung des Dänen Frede Kristensen. Zu diesem Ausschuß gehörten außerdem DJ7ZY, F6BVO, PE1NAS, SP5ZK sowie für die IARU-Region 1 deren Sekretär G3FKM. Der Niederländer Robert Witzen vertrat das Europäische Radiokommunikationsbüro (ERO).

Zum Thema waren umfangreiche Dokumente der deutschen Fernmeldeverwaltung, der Common Licence Group der IARU-Region 1 und des ERO eingereicht worden.

Die neue Vorlage regelt für außereuropäische Länder in einem zusätzlichen Anhang III den Inhalt eines Antrages auf Beitritt zur Empfehlung T/R 61-01. Dieser Antrag soll im gegebenen Fall vom ERO geprüft werden. Danach benachrichtigt das Entscheidungsgremium der CEPT, das Europäische Radiokommunikationskomitee (ERC), den Antragsteller.

In einem Anhang IV sollen die den CEPT-Lizenzklassen entsprechenden nationalen Klassen aufgeführt werden. Ebenso sind hier in den Beitrittsländern anzuwendende CEPT-Präfixe enthalten. Im bisherigen Anhang II wurden einige Änderungen eingetragen, die für europäische Nutzer bedeutsam sind. Auch hier wurde eine Spalte mit den anzuwendenden CEPT-Präfixen aufgenommen. Bemerkenswert ist, daß Frankreich für Korsika auch bei CEPT-Lizenzen wieder den Präfix TK/ vorsieht. Außerdem sollen in Spanien künftig die Provinzziffern 1 bis 9 mitgesendet werden.

Eine Fußnote bestätigt, daß in Griechenland, Luxemburg und Norwegen CEPT-Lizenzler der Klasse 2 die dortigen UKW-Bänder benutzen dürfen. In diesen Ländern gibt es keine der CEPT-Klasse 2 entsprechende nationale Lizenzklasse.

Die Vorlage der Arbeitsgruppe RR konnte eine Woche nach der Tagung beim Europäischen Radiokommunikationskomitee eingebracht werden. Wie verlautet, soll sie dort mit kleinen Änderungen angenommen worden sein, so daß die Neufassung bereits zum 01.06.1992 in Kraft getreten sein dürfte.


AMATEURFUNKFILM IN USA AUSGEZEICHNET

Die Fernsehstation WANE-TV in Wayne im amerikanischen Bundesstaat Indiana erhielt für ihren Film „Last Voice of Kuwait“ einen Nationalpreis für hervorragende TV-Dukumentation. Dies meldete die amerikanische Rundspruchstation W1AW. Der Preis wird durch den Presse-Club von Atlantic City verliehen.

Der Film war vom Direktor und Generalmanager des Fernsehsenders, Frank N. Moore, WA1URA, produziert worden und behandelt die Amateurfunkaktivitäten in Kuwait während der Besetzung durch den Irak.


FUNKWETTERBERICHT (02.06. de DJ2RE)

Anfang März dieses Jahres ist die Sonnentätigkeit nahezu stufenförmig von dem seit 1989 bestehenden hohen Niveau auf erstaunlich niedrige Intensität abgefallen. Die Monatsmittel der Sonnenfleckenzahl betrugen im März und April 107 bzw. 102 Einheiten, die entsprechende Zahl für den Monat Mai wird voraussichtlich deutlich niedriger ausfallen. Vergleichbar niedrige Werte wurden zuletzt Anfang 1988, also etwa 15 Monate vor dem Zyklusmaximum, beobachtet.

Am 01.06. wurden folgende Tageswerte registriert: Fleckenzahl 33 und 10-cm-Strahlung 99 Einheiten. Die Höchstwerte der F2-Grenzfrequenz schwanken derzeit um 8 MHz.

Von dem Fleckengebiet, das gerade jetzt am Ostrand der Sonnenscheibe aufgetaucht ist, kann kein wesentlicher Aktivitätsanstieg erwartet werden. Dagegen ist ab sofort mit erhöhter magnetischer Unruhe zu rechnen, die bis zum Wochenende anhalten und in höheren Breiten Aurora auslösen kann. Außerdem sind Grenzfrequenzeinbrüche möglich.


Ende des Deutschland-RS Nr. 20/92 vom 05.06.1992

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1992 Rundspruch-Archiv