DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 19/92 VOM 29.05.1992


ÜBERSICHT:


HAUPTVERSAMMLUNG DES AMATEURRATS IN ETTAL

Am 23./24.05. fand in Ettal die öffentliche Sitzung des Amateurrats statt. Der Vorsitzende Günther Matz, DJ8BN, begrüßte die Versammlung, die zahlreichen Gäste und die Leiter der neuen und alten Referate. Für 40jährige Mitgliedschaft erhielt Dr. Dietrich Seyboth, DJ2MG, die Urkunde mit Nadel. Für besondere Verdienste um den Amateurfunk verlieh der Vorsitzende die goldene Ehrennadel des DARC an Walfried Pfister, DL9CQ, Distriktsvorsitzender Bayern-Süd und an Walter Michel, DJ3FC, ausgeschiedener Sprecher des BuS-Referates.

Mit einem besonderen Dank für die geleistete Arbeit und einem Geschenk verabschiedete sich der Vorsitzende von dem ausgeschiedenen UKW-Referenten Günter König, DJ8CY, dem ehemaligen Funkbetriebsreferenten Hans Peter Günther, DL9XW, und dem Sprecher des Referates für Bild- und Schriftübertragung Walter Michel, DJ3FC. Der Amateurratssprecher Fritz Edinger, DL5FAU, bedankte sich für die geleistete Arbeit bei den ausgeschiedenen Distriktsvorsitzenden Bernhard Sturma, DJ9MF, Distrikt Bayern-Süd, Udo Grün, DL4JZ, Distrikt Nordrhein, sowie Norbert Reichelt, DK1GG, Distrikt Hamburg.

Der Vorsitzende berichtete über die Vorstandsarbeit im Arbeitsjahr 1991. Er hob hervor, daß die neue Referatsstruktur seit fünf Monaten umgesetzt sei und die Zielvorgaben des Vorstandes für die Reform richtig gewesen seien. Der Vorstand sei mit seinen Referenten der Meinung, daß der Club mit der neuen Struktur seine Aufgaben besser und rationeller bewältigen könne als bisher. Die Anpassung an äußere Gegebenheiten unter Berücksichtigung internationaler Strukturen mache die Arbeit für jedermann überschaubarer und die Zusammenarbeit leichter. Das abgelaufene Jahr war für den Vorstand hauptsächlich durch Aufgaben zur Wahrung der Rechte der Funkamateure geprägt. Die wichtigsten Schwerpunkte seien gewesen die Schadensbegrenzung aus dem EMV-Gesetz, die Mitarbeit an der DV-AFuG und das S6-Problem. Weitere Schwerpunkte der Vorstandsarbeit waren Gespräche bezüglich eines Dachverbandes mit den Behörden und anderen Organisationen, mit denen zum Teil eine aktive Zusammenarbeit vereinbart worden sei. Trotz erheblicher Kostensteigerungen konnte ein guter Jahresabschluß 1991 vorgelegt werden.

Die Aufgaben des Clubs würden künftig erheblich schneller wachsen als bisher. Die Leistungsbandbreite für die DARC-Mitglieder müsse weiter erhöht werden. So sei z. B. der geplante umfassende Versicherungsschutz nur eine der Forderungen, die immer lauter vertreten würden. Bei der Größe, die der Club jetzt erreicht habe, sei es auch nicht mehr vertretbar, mit knappen Haushaltsplänen zu arbeiten. Die Sicherung der Interessen des Amateurfunkdienstes erfordere immer einen hohen finanziellen Aufwand.

Der Bundesgeschäftsführer Bernd W. Häfner, DB4DL, kam in seinem Jahresbericht auf die Integrierung der Mitglieder aus den neuen Distrikten zu sprechen. Von der Treuhand läge bis dato noch keine Entscheidung über die Weiterverwendung der in den Ortsverbänden vorhandenen Amateurfunkgeräten und Zubehör. Die Umstellung auf die neue QSL-Kartenvermittlung in der Geschäftsstelle sei reibungslos gelaufen. Für den DARC-Campingplatz in Hatten sei ein Pächter gefunden worden. Eine aktive Mitarbeit in der ETSI (European Telecommunications Standards Institute) sichere dem DARC den aktuellen Wissensstand und eine gewisse Mitwirkung. Desweiteren werde an der gestalterischen Möglichkeit der cq-DL gearbeitet, in der sich möglichst alle wiederfinden sollten. Zur Unterstützung der Arbeit in den Ortsverbänden wurden die Messen HAM RADIO und INTERRADIO für interne Veranstaltungen zur Weiterbildung zum Thema Pressearbeit genutzt. Die Einführung des OV-Info-Dienstes diene darüber hinaus der schnellen und aktuellen Information der OVVs und hoffentlich auch den Mitgliedern in den Ortsverbänden.

Nach der Entlastung des Vorstandes beschloß die Versammlung, in der Clubverwaltung eine Planstelle für einen weiteren Redakteur einzurichten. Der vorgelegte Nachtragshaushalt wurde ebenso genehmigt wie die Vorbereitung zur Gründung einer AFU-Service GmbH. Die Versammlung beschloß eine Satzungsänderung im § 9, Absatz 2, wonach die Vorstände nicht mehr Deutsche im Sinne der für die Bundesrepublik Deutschland geltenden Vorschriften sein müssen. Im § 13 der Satzung wurde der Absatz 5 dahingehend ergänzt, daß Schwerbehinderte, die nicht an OV-Mitgliederversammlungen teilnehmen können, ihre Stimme an ein anderes Ortsverbandsmitglied ihres Vertrauens übertragen können. Die Wahlordnung wurde den Satzungsänderungen entsprechend angepaßt.

Ausgiebig diskutiert hat die Versammlung über einen Antrag über eine finanzielle Unterstützung beim Ausbau und der Modernisierung unserer funktechnischen Infrastruktur. Diesem Antrag hat die Versammlung nicht zugestimmt. Beschlossen wurde eine Änderung der Diplombedingungen. Danach müssen bei der Beantragung von Diplomen weiterhin QSL-Karten an ehrenamtliche Mitarbeiter zur Überprüfung eingeschickt werden. Die Beantragung von Deutschland-Diplomen (DLD) mit GCR-Listen ist ab sofort für Funkamateure aus DL nicht mehr möglich.

Unter Punkt „Verschiedenes“ wurde ausführlich über die S6-Thematik diskutiert und über die weitere Vorgehensweise zur neuen DV-AFuG gesprochen.


VERSPÄTETE AUSLIEFERUNG DER JUNI-AUSGABE DER CQ-DL

In der vergangenen Woche gab es in einigen Betrieben Warnstreiks der Drucker. Davon betroffen ist auch die Fertigstellung der cq-DL. Durch den Feiertag am 28.05. wird die Auslieferung in dieser Woche nicht mehr erfolgen können. Der Versand der cq-DL Ausgabe Juni wird frühestens am Montag, dem 01.06., ab Kassel erfolgen.


FUNKWETTERBERICHT (26.05. de DJ2RE)

Bei anhaltend geringer Sonnenaktivität sind die Höchstwerte der F2-Grenzfrequenz in den letzten Tagen teilweise bis unter 7 MHz abgefallen, so daß sich auf dem 28-MHz-Band recht mäßige DX-Bedingungen einstellten. Am 25.05. beliefen sich die Tageswerte der Sonnenfleckenzahl und der 10-cm-Strahlung auf 79 bzw. 123 Einheiten. Eine leichte Magnetstörung, die am 22.05. von verstärkt auftretendem Sonnenwind ausgelöst worden war, führte in höheren Breiten zu Aurora. Am kommenden Wochenende wird eine erneute Störung dieser Art erwartet. Die recht mäßigen Ausbreitungsbedingungen, die auf das Zusammenwirken von geringer Sonnentätigkeit und jahreszeitbedingtem Rückgang der F2-Grenzfrequenz zurückzuführen sind, werden weiter anhalten.


Ende des Deutschland-RS Nr. 19/92 vom 29.05.1992

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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