DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 18/92 VOM 22.05.1992

Redaktion: DK5JI


ÜBERSICHT:


70-CM-BAND IN DEN NEUEN BUNDESLÄNDERN VOLLSTÄNDIG FREIGEGEBEN

Der Frequenzbereich von 430–440 MHz steht den Funkamateuren in den neuen Bundesländern ab sofort zu den gleichen Bedingungen zur Verfügung wie bisher auf dem Gebiet der alten Bundesländer. Dies teilte das Bundesamt für Post und Telekommunikation in Mainz am 11.05. mit. Danach ist es gelungen, alle Frequenznutzungen zu verlagern, die aus der Zeit der ehemaligen DDR stammten und nicht mit dem jetzigen Frequenzbereichs-Zuweisungsplan für die Bundesrepublik Deutschland übereinstimmten.

Das BAPT weist darauf hin, daß in einigen Nachbarstaaten der Bereich von 430–440 MHz nicht oder nur eingeschränkt dem Amateurfunkdienst zur Verfügung steht. Nach der Vollzugsordnung für den Funkdienst dürfen die Rechte anderer Funkdienste in Nachbarstaaten mit unterschiedlicher Frequenzzuweisung nicht absichtlich verletzt werden.


EMV-GESETZ VOM BUNDESKABINETT GEBILLIGT

Das Bundeskabinett hat den von der Bundesregierung und dem Bundestag vorgeschlagenen Korrekturen am Entwurf des EMV-Gesetzes zugestimmt. Nach einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Post und Telekommunikation vom 29.04. wird jedoch ein Mitspracherecht des Bundesrates in der Gebührenfrage verneint.

Damit wird die ab 01.01.92 geltende entsprechende EG-Richtlinie in deutsches Recht umgesetzt. Danach müssen künftig alle elektrischen Geräte in Haushalt und Industrie die EMV-Schutzanforderungen erfüllen. Bis zum 31.12.1995 können allerdings teilweise nationale Überleitungsbestimmungen gültig bleiben. Die elektromagnetische Verträglichkeit umfaßt ausschließlich die Wechselwirkungen elektromagnetischer Aussendungen elektrischer Geräte untereinander.

Die Hersteller elektrischer Geräte sollen eigenverantwortlich die Einhaltung der Schutzvorschriften bescheinigen und diese Geräte mit dem „CE“-Zeichen kennzeichnen. Die Funkmeßdienste des Bundesamtes für Post und Telekommunikation sollen die Geräte stichprobenweise prüfen und Unverträglichkeiten aufklären, die durch elektromagnetische Störungen verursacht wurden.

§ 5, Absatz 4 sah im Entwurf Maßnahmen für das Inverkehrbringen und Betreiben eines Sendefunkgerätes sowie seine Kennzeichnung vor. Hiervon wurden ausdrücklich Sendegeräte ausgenommen, die ausschließlich für Funkamateure hergestellt und bestimmt sind und nicht im Handel erhältlich sind. Solche Geräte fallen ohnehin laut § 1, Absatz 2 des EMV-Gesetzes nicht unter den Anwendungsbereich des Gesetzes.


INTENSIVLEHRGANG BEIM DEUTSCHEN JUGENDHERBERGSWERK

Vom 07.–25.07. findet in der Jugendherberge Darmstadt in Verbindung mit dem Deutschen Jugendherbergswerk ein Intensivlehrgang zur Erlangung der C-Lizenz statt. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt. Die Prüfung wird am 25.07. von der BAPT-Außenstelle Eschborn abgenommen.

Nähere Informationen erteilt Erich Behrens, DL6FAL, ......


TAGUNG DER CEPT-ARBEITSGRUPPE RR

Vom 10.–16.05. fand in Brighton/England eine Tagung der CEPT-Arbeitsgruppe RR unter dem Vorsitz von Frau Jeanty aus den Niederlanden statt. Außer den westeuropäischen Ländern waren Bulgarien, die CSFR, Polen, Rumänien und Ungarn vertreten.

Ein Arbeitsthema betraf die Ausweitung der CEPT-Empfehlung T/R 61-01 über die CEPT-Lizenz auf beitrittswillige Länder außerhalb Europas. Dafür wurde ein Ad-hoc-Ausschuß eingesetzt. Nach Einschätzung von Fachleuten ist allerdings eine rasche Umsetzung der Ergebnisse nicht zu erwarten, da bis zur Tagung des Europäischen Radiokommunikations-Komitees (ERC) in dieser Woche nicht genügend Zeit zur Reinschrift der Ergebnisse und zur Übersetzung ins Französische verblieb.


AZERBAIJAN UND ESTLAND NEUE MITGLIEDER IN DER ITU

Am 10.04. wurde Azerbaijan als 167. Mitglied in die Internationale Fernmeldeunion (ITU) aufgenommen. Als 168. Land folgte am 22.04. Estland. Beiden Ländern vorangegangen waren am 12.10.1991 Litauen und am 14.11. Lettland. Die früheren Sowjetrepubliken Ukraine und Weißrußland sind bereits seit 1947 Mitglied in der ITU.


JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG DES FÖRDERVEREINS AMATEURFUNKMUSEUM

Am 11.04. fand in Ebersberg die diesjährige Jahreshauptversammlung des Fördervereins Amateurfunkmuseum statt.

Bei der Wahl des Vorstandes wurden die bisherigen Amtsinhaber in ihren Ämtern bestätigt. Erste Vorsitzende bleibt Ilse von Wedelstädt, DL5MAW, zweiter Vorsitzender ist Heinz Hansmann, DJ1HG.

Bei der Hauptversammlung des Amateurrates in Ettal am 23./24.05. wird der Förderverein vertreten sein. Auch bei der HAM RADIO in Friedrichshafen und bei der Weinheimer UKW-Tagung sollen Exponate ausgestellt werden.

Am 09.04. wurde in Meiningen ein neuer Arbeitskreis gegründet, dessen Leitung Rolf Denk, Y22RK, übernommen hat.


FREIBERGER UKW-TREFFEN

Am Samstag, dem 30.05., findet in Freiberg/Sachsen das 14. Freiberger UKW-Treffen statt. Veranstalter ist der Ortsverband „Glück Auf“ Freiberg, S55. Ort ist die neue Mensa der Bergakademie Freiberg. Neben einem Anfahrtswettbewerb auf 2 m findet am Tagungsort ein großer Flohmarkt statt. Außerdem stehen einige Fachvorträge zu Themen aus dem UKW-Bereich auf dem Programm. Weitere Informationen gibt es bei Gunter Rössel, ......


FUNKAUSSTELLUNG IN LAA/Niederösterreich

Am 30./31.05. findet in Laa/Niederösterreich die 6. internationale Funkausstellung statt. Neben der an beiden Tagen ganztägig geöffneten Funkausstellung und einem Flohmarkt am Samstag gibt es ein Treffen der QCWA, eine Fuchsjagd sowie zahlreiche Informationsstände. Weitere Informationen erteilt Manfred Fass, OE3MFS, ......


FUNKWETTERBERICHT (19.05. de DJ2RE)

Der langsame Rückgang der Sonnenaktivität hält weiter an. Sonnenfleckenrelativzahl und Energiefluß im 10-cm-Bereich waren am 18.05. bis auf 61 bzw. 116 Einheiten abgefallen. Von den zur Zeit sichtbaren, wenig eindrucksvollen Fleckengebieten ist auch in naher Zukunft keine merkliche Aktivität zu erwarten.

Die Tagesmaxima der F2-Grenzfrequenz liegen nach wie vor im Durchschnitt bei 8–9 MHz. Verstärkt auftretender Sonnenwind löste am 18.05. eine mäßige Magnetstörung aus, die einen vorübergehenden Abfall dieser Werte nach sich ziehen kann. Eine schnelle Änderung der gegenwärtigen Funkwetterlage ist wenig wahrscheinlich.

Die in diesem Jahr frühzeitig einsetzende Sporadisch-E-Saison ermöglichte unter anderem im 50-MHz-Band eine Reihe von unerwarteten DX-Verbindungen, die vermutlich unter Mitwirkung von Mehrfachsprung-Ausbreitung über die Es-Schicht zustande gekommen sind.


Ende des Deutschland-RS Nr. 18/92 vom 22.05.1992

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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