DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 11/92 VOM 20.03.1992

Redaktion: DK5JI


ÜBERSICHT:


DP1MIR AN BORD DER RAUMSTATION MIR

Der deutsche Kosmonaut Klaus-Dietrich Flade befindet sich seit dem 19.03. an Bord der russischen Raumstation Mir. Der Start erfolgte am 17.03. um 11:55 Uhr vom Raumfahrtzentrum in Baikonur. Mit Flade starteten die beiden russischen Kosmonauten Alexander Kaleri, U8MIR, und Alexander Viktorenko, U9MIR. Flade wird unter dem Rufzeichen DP1MIR Amateurfunkbetrieb durchführen. Mit Zwei-Weg-Verbindungen ist allerdings nur in arbeitsfreien Zeiten zu rechnen. Zu anderen Zeiten werden mit einem digitalen Sprachspeicher aktuelle Meldungen ausgesendet. Außerdem wurde für den 21.03. ein zeitversetzter Repeaterbetrieb vorgesehen. Sende- und Empfangsfrequenz ist jeweils 145,550 MHz. Flade wird mit den bisher in der Station tätigen Kosmonauten Alexander Volkov, U4MIR, und Sergej Krikalev, U5MIR, am 25.03. zur Erde zurückkehren.

Die Clubstation der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen, DFØVR, strahlt für die Dauer des Fluges eine regelmäßige Informationssendung aus. Diese Sendung erfolgt täglich um 17:30 Uhr auf 3695 kHz.


AMATEURFUNK AUS DEM AMERIKANISCHEN SPACE SHUTTLE ATLANTIS

Vom 23.–30.03. befindet sich das amerikanische Space-Shuttle Atlantis in einer Erdumlaufbahn. Der Start für die mit STS-45 bezeichnete Mission ist für den 23.03. um 13:01 UTC vorgesehen.

Vier der sieben an Bord befindlichen Astronauten sind lizenzierte Funkamateure. Dabei handelt es sich um den Piloten Brian Duffy, N5WQW; die beiden Missionsspezialisten Dave Leestma, N5WQC, und Kathy Sullivan, N5YYV, sowie um den Payload-Spezialisten Dirk Frimout, ON1AFD.

Die Astronauten werden FM-Sprechfunk im 2-m-Band abwickeln. Als Sendefrequenz wird 145,550 MHz verwendet. Die Astronauten hören auf den Frequenzen 144,700, 144,750 und 144,800 MHz. Es wird darauf hingewiesen, daß jegliche Anrufe auf der Sendefrequenz der Atlantis sinnlos sind und nur zu Störungen des Empfangs des Space Shuttle führen.

Die Flugbahn weist mit 57° eine hohe Bahnneigung gegenüber der Äquatorebene auf, so daß mit einer guten Hörbarkeit über Europa zu rechnen ist.

Während des Fluges wird das Goddard-Raumfahrtzentrum in Greenbelt/Maryland unter dem Rufzeichen WA3NAN regelmäßig Bulletins ausstrahlen. Außerdem wird der gesamte Funkverkehr zwischen der Bodenstation und dem Space Shuttle übertragen. Hier werden folgende Frequenzen verwendet: 14.295, 21.395 und 28.650 kHz.

Auch das Johnson-Raumfahrtzentrum in Houston/Texas wird unter dem Rufzeichen W5RRR auf folgenden Frequenzen senden: 14.280, 21.350 und 28.400 kHz.

Für Zwei-Weg-Verbindungen und korrekte Empfangsberichte gibt es über folgende Anschrift eine QSL-Karte: ....., USA. Auf dem Umschlag ist als Stichwort „STS-45 SWL“ bzw. „STS-45 QSL 2-way“ zu vermerken. Ferner sind ein Rückumschlag und IRCs beizulegen.


WELTWEITE FUNKVERWALTUNGSKONFERENZ IN TORREMOLINOS ABGESCHLOSSEN

Die weltweite Funkverwaltungskonferenz WARC 92 in Torremolinos/Spanien ist am 03.03. zu Ende gegangen. An der Konferenz nahmen mehr als 1400 Delegierte aus 124 Ländern teil. Die Konferenz hatte die Aufgabe, die Frequenzbereichszuweisungen den heutigen Anforderungen anzupassen. Dabei wurden dem Kurzwellenrundfunk 790 kHz neu zugewiesen. Weitere Neuzuweisungen im GHz-Bereich betreffen im wesentlichen den digitalen Tonrundfunk über Satelliten, breitbandiges, hochauflösendes Fernsehen über Satelliten sowie den Mobilfunk über Satelliten. Der Amateurfunkdienst wird durch keine dieser Neuzuweisungen berührt. Wie das Bundesministerium für Post und Telekommunikation in seinem Abschlußbericht ausführt, war die WARC 92 stark geprägt von wirtschaftlichen Interessen. Einigkeit bestand jedoch über den Grundsatz, daß Frequenzen für neue Technologien bereitgestellt werden müssen.


MITARBEITERBESPRECHUNG DES REFERATES FÜR DX UND HF-FUNKSPORT

Vom 13.–15.03. fand in Stützerbach bei Ilmenau die erste Mitarbeiterbesprechung des Referates für DX und HF-Funksport statt. Dazu waren 18 Mitarbeiter angereist.

Der Referent, Dr. Lothar Wilke, Y24UK, dankte den bisherigen Referenten Joachim Immelnkemper, DK2BI, und Hans Peter Günther, DL9XW, für ihre langjährige Tätigkeit. Walter Geyrhalter, DL3RK, erhielt eine Trophäe als Dank für 30 Jahre Redaktion des DX-MB.

Bei der Mitarbeiterbesprechung wurde eine Vielzahl von Beschlüssen gefaßt. So soll es in diesem Jahr erstmals möglich sein, Logs zu den Kurzwellencontesten WAEDC und WAG per Diskette einzusenden.

Für den Fieldday 1993 ist damit zu rechnen, daß die QRP-Kategorie neu definiert wird. Hier sollen in Zukunft 5 W Output gelten.

Die Ausschreibung des DARC-Weihnachtswettbewerbs soll grundsätzlich überarbeitet werden. Dazu wird der neue Contestbearbeiter verschiedene Varianten erstellen und diese auf der HAM RADIO in Friedrichshafen zur Diskussion stellen.

Die Clubmeisterschaft wird 1992 nach den bisher geltenden Kriterien ausgewertet. Zum Zweck einer Überarbeitung der Ausschreibung wurde ein Clubmeisterschafts-Koordinator eingesetzt, der eine Arbeitsgruppe bilden wird. Nach öffentlicher Diskussion ist für 1993 mit einer verbesserten Ausschreibung zu rechnen.

Die Nutzung des 160-m-Bandes für DX und Conteste muß nach den Vorstellungen des Referates künftig entsprechend dem IARU-Bandplan auch für alle deutschen Funkamateure möglich sein.

Ferner wurde die geltende Ordnung zur Vergabe von Sonder-DOKs ausführlich besprochen. Sie soll 1992 öffentlich diskutiert werden. Nach Auffassung des Referates sollten DA-Stationen ab sofort ebenfalls einen Sonder-DOK führen können.

Ein Bericht über die Mitarbeiterbesprechung folgt in der cq-DL.


NEUE FAX-NUMMER DER DARC-GESCHÄFTSSTELLE

Die Geschäftsstelle des DARC ist ab sofort über eine neue Fax-Nummer erreichbar. Sie lautet: ......


FUNKWETTERBERICHT (17.03. de DJ2RE)

Am 16.03. erfolgte die Wiederkehr eines aktiven Gebietes, das bereits vor knapp einem Monat eine Aktivitätssteigerung verursacht hatte. Infolgedessen ist im Laufe der nächsten zehn Tage ein Ansteigen der Sonnentätigkeit wahrscheinlich.

In Kürze ist eine schnelle Zunahme der 10-cm-Strahlung zu erwarten. Sie schwankte während der letzten Woche nur geringfügig um 165 Einheiten. Die Sonnenfleckenrelativzahl war am 16.03. bis auf 107 Punkte zurückgegangen. Auch sie dürfte sehr bald wieder ansteigen. Somit kann mit einer fortschreitenden Besserung des Funkwetters gerechnet werden.

Auf dem 6-m-Band werden nachmittags und bisweilen auch abends die Verkehrsmöglichkeiten mit Afrika weiter andauern. Bekanntlich erreicht die Trans-Äquator-Ausbreitung in den Tagen um den Frühlings- und den Herbstanfang ihren Höhepunkt.


Ende des Deutschland-RS Nr. 11/92 vom 20.03.1992

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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