DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 3/92 VOM 24.01.1992

Redaktion: DK5JI


ÜBERSICHT:


FAST 67.000 AMATEURFUNKSTELLEN IN DEN ALTEN BUNDESLÄNDERN

Am 01.01.1992 gab es in den alten Bundesländern fast 67.000 Amateurfunkstellen. Dies entspricht einer Steigerung innerhalb eines Jahres um etwa 3,1 % gegenüber 2,8 % zwischen 1990 und 1991. Dazu zählen 63.918 Individuallizenzen. Dies sind 1976 mehr als im Vorjahr.

Der Anteil an Lizenzen der Klasse B ist von 54 auf 53 % abgesunken, jener der Klasse C von 43 auf 43,6 % gestiegen. Die Klasse A umfaßt 3,4 % aller Lizenzen. Dies entspricht einer Steigerung um 7,8 % gegenüber dem Vorjahr.

Weiterhin rückläufig ist die Präsenz der Gaststreitkräfte. Hier gab es am 01.01.1992 481 Lizenzen. Dies entspricht einem Rückgang um 5,7 % gegenüber 4,5 % zwischen 1990 und 1991. 1259 und damit 2 % der Individuallizenzen sind zivile Ausländer.

Für die Erfassung der Daten waren im Laufe des Jahres 1991 3358 Neueintragungen, 1373 Löschungen und 2761 Veränderungen zu verarbeiten. Diese 7492 Fälle entsprechen einer Fluktuation von 11,5 %.

In den neuen Bundesländern wird die Umstellung auf neue Lizenzklassen und Rufzeichen erst mit dem Jahresende 1992 beendet sein. Daher liegen noch keine offiziellen Daten vor.

Das internationale Callbook gibt für die neuen Bundesländer eine Zahl von 4474 an. Dies würde die Gesamtzahl der Amateurfunkstellen in Deutschland um weitere 6,7 % auf 71.432 ansteigen lassen.

Nach der Zahl der im internationalen Callbook auf Vorjahresbasis veröffentlichten Amateurfunklizenzen steht Deutschland auf dem zweiten Platz hinter den USA mit 512.590 Lizenzen und dicht gefolgt von Indonesien mit 65.870 Amateurfunkstellen. Dabei sei daran erinnert, daß der größte Teil der über eine Million japanischer Lizenzen im Callbook nicht aufgeführt ist.


TEILSPERRUNG AUF 144 MHZ IN FRANKREICH WÄHREND DER OLYMPIADE

Im Zusammenhang mit den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville, Frankreich, hat die französische Fernmeldeverwaltung jeden Amateurfunkverkehr in den Bereichen 144,000–144,050 MHz und 145,950–146,000 MHz im gesamten Monat Februar untersagt.

Diese Verbot gilt nur für die westlich des Mont Blanc gelegenen französischen Departements Savoyen, Hoch-Savoyen, Isere und Ain. Vorausgegangen war ein Antrag des Organisationskomitees der Olympischen Winterspiele (COJO), den australischen und kanadischen Teilnehmern den Betrieb ihrer heimatlichen Sprechfunkgeräte zur Streckensicherung zu genehmigen.

Ursprünglich waren dafür nur die singulären Frequenzen 144 und 146 MHz mit einer Bandbreite von jeweils 25 kHz sowie ein Zeitraum von zwei Wochen benannt worden.

Der französische Amateurfunkverband REF hat gegen diese im französischen Staatsanzeiger vom 06.12.1991 veröffentlichte Verfügung protestiert.


NEUES PRÄSIDIUM BEI DER ARRL

Am 17./18.01. tagte in Rocky Hills, Conecticut, der Verwaltungsrat des amerikanischen Amateurfunkverbandes ARRL. Dabei wurde das Präsidium neu gewählt. Dies meldete die Rundspruchstation W1AW am 18.01.

ARRL-Präsident ist jetzt der bisherige Erste Vizepräsident George S. Wilson III, W4OYI. Der bisherige Präsident Dr. Larry Price, W4RA, wurde Vizepräsident für internationale Angelegenheiten. Vom Vizepräsidenten zum Ersten Vizepräsidenten avancierte Rodney Stafford, KB6ZV. Der bisherige Direktor der New England Division, Tom Frenaye, K1KI, wurde neuer Vizepräsident. Geschäftsführender Vizepräsident und Sekretär blieb David Sumner, K1ZZ.

Der Verwaltungsrat der ARRL beschloß eine Reihe interner Strukturverbesserungen. Danach wird zur Einbindung neuer Mitglieder eine Mitgliedschaft auf Probe eingeführt. Außerdem soll die Möglichkeit eines Programms technischer Auszeichnungen geprüft werden.

Ein ausführlicher Bericht über die Sitzung des ARRL-Verwaltungsrates wurde für die Märzausgabe der Zeitschrift QST angekündigt.


SONDERSTATION IN OMAN

Anläßlich einer japanischen Woche in Oman wird der omanische Amateurfunkverband ROARS vom 01.–07.02 eine Sonderstation betreiben. Es ist CW- und SSB-Betrieb auf allen Bändern einschließlich der WARC-Bänder vorgesehen. Das Rufzeichen lautet A4OJF. Wie der Verband mitteilt, werden QSL-Karten via Büro beantwortet.


MORSEKURSUS VON DLØJK

Die Clubstation DLØJK beginnt am 04.02. mit der Abstrahlung eines neuen Morsekurses. Neuer Standort der Station ist Harsum bei Hildesheim. Verantwortlicher für diese Abstrahlung ist Günter Borchert, DF5FC.

22 Wochen lang gibt es wöchentlich eine neue Lektion. Die Sendezeit ist dienstags und freitags jeweils 19:00 Uhr. Dabei erfolgt an Freitagen die Wiederholung der Dienstagsendung.

Der Morsekursus läuft auf folgenden Frequenzen: 3727 kHz sowie über das Relais Bocksberg auf Kanal R5 (145,725 MHz) und das Relais Torfhaus auf Kanal R100 (439,300 MHz).


GIGAHERTZ-TAGUNG IN DORSTEN

Am 08.02. findet von 09:00–16:30 Uhr in Dorsten die 15. GHz-Tagung statt. Veranstaltungsort ist die Volkshochschule Dorsten, Maria Lindenhof, an der B224.

Veranstalter ist auch in diesem Jahr der OV Herrlichkeit Lembeck, N38, in Zusammenarbeit mit dem UKW-Referat des Distriktes Westfalen-Nord und der VHS Dorsten.

Die Tagung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Ohne HF-Technik geht nichts“. Dazu sind einige Fachvorträge vorgesehen. Außerdem wird ein rechnergestützter, automatischer Rauschzahlmeßplatz zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen gibt es bei Peter Hörig, DL4BBU, ......


FUNKWETTERBERICHT (21.01. de DJ2RE)

Im Verlauf des zeitweiligen Rückgangs der Sonnenfleckenaktivität wurde zwischen dem 16. und 17.01. die Talsohle erreicht. Sonnenfleckenzahl und 10-cm-Strahlung fielen hierbei bis auf 85 bzw. 152 Punkte ab. Beide Größen weisen jedoch steigende Tageswerte auf. Am 20.01. waren sie bereits wieder auf 137 und 168 angewachsen. Damit kündigt sich ein neuer Aktivitätsschub an, der auch auf der Grundlage der 27-Tage-Periode zu erwarten ist. Es ist jedoch noch ungewiß, ob das hohe Aktivitätsniveau des Vormonats und die sich daran anschließenden guten Ausbreitungsbedingungen wiederholen werden. Die Mittagswerte der F2-Grenzfrequenzen schwanken zur Zeit zwischen 12 und 13 MHz.

Zwischen dem 23. und 26.01. ist mit erhöhter magnetischer Unruhe zu rechnen. An den übrigen Tagen des Vorhersagezeitsraumes wird voraussichtlich ruhiges Funkwetter vorherrschen.


Ende des Deutschland-RS Nr. 3/92 vom 24.01.1992

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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