DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 47/91 VOM 29.11.1991

Redaktion: DK5JI


ÜBERSICHT:


RAINER FLÖSSER, DL5NBZ, NEUER ARDF-REFERENT

Rainer Flösser, DL5NBZ, ist neuer ARDF-Referent. Mit Schreiben vom 20.11. bestätigte der Vorstand des DARC seine Ernennung. DL5NBZ hat sich bereits durch seine langjährigen und erfolgreichen Aktivitäten auf dem Gebiet des Amateurfunkpeilens ausgezeichnet. Zuletzt war er Peilreferent des Distriktes Franken.


TREFFEN DER ARDF-ARBEITSGRUPPE DER IARU-REGION 1

Vom 08.–11.11. fand in Budapest die 11. Sitzung der ARDF-Arbeitsgruppe der IARU-Region 1 statt.

Unter anderem wurde über den Austragungsort der Weltmeisterschaft im Jahre 1992 entschieden. Hier stimmte eine große Mehrheit der Teilnehmer für Ungarn. Diese Entscheidung bedarf jedoch noch der Bestätigung durch die neu gegründete ARDF-Arbeitsgruppe der IARU-Region 3. Außerdem wurde beschlossen, den bisher inoffiziell ausgetragenen „Euro-Cup“ als offizielle Veranstaltung der IARU-Region 1 zu werten. Unter der Bezeichnung „Donau-Cup“ sollen vier Einzelwettbewerbe gewertet werden: die Nationalmeisterschaften der CSFR, die jugoslawische Meisterschaft, der ungarische Bereg-Cup und die deutsche Meisterschaft. Ferner wurde die Schaffung eines internationalen Wettbewerbskalenders vereinbart. Dazu sollen die großen internationalen Wettbewerbe auf feste Termine gelegt werden. Für den DARC wurden als internationale Wettbewerbe die deutsche Meisterschaft in Scharbeutz am 29./30.08.1992 sowie der Messe-Pokal Leipzig am 04.10.1992 gemeldet.

Die ARDF-Arbeitsgruppe dankte dem bisherigen ARDF-Referenten des DARC, Karl-Heinz Mols, DL9ME, für seine hervorragende Arbeit und sprach die Hoffnung aus, daß er weiterhin als internationaler Schiedsrichter zur Verfügung stehen wird.


ALBANIEN ALS 32. MITGLIEDSLAND IN DIE CEPT AUFGENOMMEN

Albanien ist als 32. Mitgliedsland in die CEPT aufgenommen worden. Die formelle Aufnahme erfolgte auf einer Tagung der Kommission „CEPT-Telecom“. Dies geht aus einer Meldung des ERO Newsletter vom November 1991 hervor.

Das Europäische Radiokommunikationsbüro (ERO) in Kopenhagen ist für Langzeit-Frequenzplanungen der CEPT zuständig. Die Behörde steht unter der Leitung von Dave Court, G3DL bzw. OZ3SDL.

Die CEPT teilt sich in die beiden Zweige Postwesen und Fernmeldewesen. Die Kommission „CEPT-Telecom“ ist dabei das höchste Gremium der Abteilung Fernmeldewesen. Sie wird von dem Briten Morris geleitet.


USA AN GEGENSEITIGER ANERKENNUNG VON AMATEURFUNKLIZENZEN INTERESSIERT

Die amerikanische Fernmeldebehörde FCC hat ihr Interesse daran bekundet, mit den europäischen Fernmeldeverwaltungen eine gegenseitige Anerkennung ihrer Amateurfunklizenzen zu erzielen. Nach einer Meldung in der Amateurfunkzeitschrift QST hat sich der amerikanische Amateurfunkverband ARRL bereit erklärt, den Informationsaustausch zwischen den Verwaltungen zu unterstützen.


USA PLANEN DIGITALEN HÖRFUNK IM 2,3-GHZ-BEREICH

Die USA planen eine Zuweisung für digitalen Hörfunk via Satelliten im Bereich von 2310–2362 MHz. Dies meldet die amerikanische Rundspruchstation W1AW. Danach hat die Fernmeldebehörde FCC eine entsprechende Vereinbarung bekanntgegeben.

Innerhalb der ITU-Regionen 2 und 3 dürfen Amateurfunkstellen im Bereich von 2300–2310 MHz und von 2390–2440 MHz auf sekundärer Basis betrieben werden. In der Region 1 reicht der Bereich von 2300–2450 MHz, in Deutschland beginnt das Band bei 2320 MHz.

In einem Papier zur Vorbereitung auf die Funkverwaltungskonferenz 1992 weist der Funkverwaltungsreferent des DARC, Rolf Kadau, DJ7CH, darauf hin, daß im 2,3-GHz-Bereich Amateurfunkdienst über Satelliten eine gemeinsame Zuweisung in allen drei ITU-Regionen benötige. Ferner sei innerhalb der Region 1 für Weitverbindungen eine einheitliche Zuweisung notwendig. Eine weltweite primäre Zuweisung für den Mobilfunkdienst erscheine derzeit nicht notwendig. Falls es jedoch dazu komme, sollten Maßnahmen zum Schutz des Amateurfunkdienstes in dem Bereich getroffen werden.


FUNKTAGEBÜCHER BEI NICHT FUNKAUSRÜSTUNGSPFLICHTIGEN SCHIFFEN

Seefunkstellen auf Schiffen, die nicht der Funkausrüstungspflicht unterliegen, werden ab 01.01.1992 von der Pflicht zur Führung eines Funktagebuches befreit. Dies geht aus der Verfügung 230 hervor, die im BMPT-Amtsblatt 58 vom 30.10.1991 veröffentlicht wurde.

Allerdings kann das Bundesamt für Post und Telekommunikation bei schwerwiegenden Verstößen gegen nationale oder internationale Bestimmungen des Seefunkdienstes die betreffende Seefunkstelle für zwölf Monate zur Führung eines Funktagebuches verpflichten.


NEUER VORSTAND BEI DER AMSAT-NA

Die AMSAT-NA wählte bei ihrer Sitzung am 09.11. einen neuen Vorstand. Dies gab W1AW am 16.11. bekannt. Danach wurde Doug Loughmiller, KO5I, Vorsitzender des Board of Directors. Das Amt des Präsidenten bekleidet nun William Tynan, W3XO. Zum leitenden Vizepräsidenten wurde Ray Soifer, W2RS, gewählt. Vizepräsident für den Betrieb ist Keith Pugh, W5IU. Jan King, W3GEY, bleibt technischer Vizepräsident.


AMATEURFUNK BEIM RUNDFUNKSENDER HCJB IN ECUADOR

Der Missionsrundfunksender HCBJ in Quito/Ecuador feiert in diesem Jahr sein 60jähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß wird eine Amateurfunkstation unter dem Rufzeichen HC6ØJB betrieben. Sie ist vom 06.12., 21:00 UTC, bis 08.12., 03:00 UTC, auf 14, 21 und 28 MHz zu erreichen.

Die Operatoren werden von ihrer Heimstation aus über ein Mikrowellensystem mit einem der SSB-Sender in Pifo verbunden sein. Die Leistung dieses Senders wird auf 1,5 kW begrenzt. Als Antennen soll unter anderem eine 4×6-Element-Cubical-Quad Verwendung finden.


FUNKWETTERBERICHT (26.11. de DJ2RE)

Aktive bis stürmische Magnetik sowie zurückgehende Sonnenaktivität haben in den letzten Tagen zu deutlichen Grenzfrequenzeinbrüchen geführt. So wurden die in der gegenwärtigen Jahreszeit normalerweise auftretenden hohen Werte seit dem 15.11. nicht mehr erreicht. Günstigenfalls stiegen die F2-Grenzfrequenzen bis auf etwa 12 MHz an.

Sonnenfleckenrelativzahl und Radiostrahlung im 10-cm-Bereich waren am 25.11. bis auf 112 und 131 Punkte abgefallen. Die lang anhaltende magnetische Unruhe wird von verstärktem Sonnenwind verursacht. Eine Beruhigung dürfte erst gegen Monatsende eintreten, so daß bis dahin keine Besserung des Funkwetters zu erwarten ist.

Infolge des Rückgangs der Sonnenaktivität, der seit September zu beobachten ist, wird aller Voraussicht nach das im Sommer 1989 eingetretene Maximum von Zyklus 22 als endgültiges Maximum einzustufen sein.


Ende des Deutschland-RS Nr. 47/91 vom 29.11.1991

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1991 Rundspruch-Archiv