DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 36/91 VOM 13.09.1991

Redaktion: DF5JL


ÜBERSICHT:


MITTEILUNG DER BAPT-AUSSENSTELLE MÜLHEIM/RUHR

Die BAPT-Außenstelle Mülheim an der Ruhr teilte der Rundspruchredaktion mit, daß sie ab dem 02.09. ihre Arbeit aufgenommen hat. Alle Angelegenheiten, die den Amateurfunk betreffen, gehören nicht mehr in die Zuständigkeit der OPD Düsseldorf, sondern werden künftig vom BAPT in Mülheim bearbeitet.

Prüfungsgebühren müssen demnächst vor einer Lizenzprüfung auf ein Postgirokonto eingezahlt werden. Der Einzahlungsbeleg mit dem Eingangsstempel des Geldinstituts muß zusammen mit dem Antrag zur Prüfung beim BAPT eingereicht werden.

Wie das BAPT in Mainz mitteilt, führen folgende BAPT-Außenstellen Prüfungen für Amateurfunkgenehmigungen durch: Berlin-Ost, Berlin-West, Bremen, Chemnitz, Cottbus, Dortmund, Dresden, Erfurt, Eschborn, Freiburg, Halle, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Koblenz, Köln, Leipzig, Magdeburg, Mülheim, München, Neubrandenburg, Nürnberg, Potsdam, Regensburg, Rostock, Saarbrücken, Schwerin und Stuttgart.


ILLEGALE BELEGUNG DES 2-M-BANDS DURCH FRANZÖSISCHEN SATELLITEN

Im Juli diesen Jahres wurde ein französischer Satellit gestartet, der auf der Frequenz 145,995 MHz Daten für einen Radioastronomieclub zur Erde sendet. Durch die Aussendungen des SARA genannten Satelliten wird der Downlink-Bereich von OSCAR 13 und der Uplinkkanal von OSCAR 16 gestört.

Alle AMSAT-Gruppen sowie die IARU haben sich entschieden gegen diesen Mißbrauch eines Amateurfunkbandes ausgesprochen. Es ist zum wiederholten Male die wohl offensichtliche völlige Fehlinterpretation des Amateurfunkdienstes durch die französische Post.

IARU und AMSAT befürchten eine Zunahme der Belegung der exklusiv dem Amateurfunkdienst zugewiesenen Frequenzbereiche durch Nicht-Amateurfunksatelliten.


LIBANESISCHE SCHWARZFUNKER AUF AMATEURFUNKBÄNDERN

Illegaler „Familienfunkverkehr“ zwischen Familien im Libanon und Angehörigen auf dem afrikanischen sowie dem amerikanischen Kontinent nimmt immer größere Ausmaße an. Bevorzugt werden die Frequenzen 14.100 und 21.100 kHz; aber auch auf 14.350 sowie zwischen 21.400 und 21.450 kHz werden diese Familienrunden beobachtet.

Der Funkverkehr wird zum Teil unter Verwendung von Phantasierufzeichen abgewickelt. Es werden aber auch Amateurfunkrufzeichen mißbraucht.


RADIO MOSKAU NICHT MEHR AUF 15 METER

Seit Anfang September ist die Frequenz 21.355 kHz wieder frei. Monatelang war hier Radio Moskau in den Morgenstunden mit Signalen bis S9 +70 dB zu hören.


WEINHEIMER UKW-TAGUNG AM 21./22.09.

In einer Woche findet am 21./22.09. die 36. Weinheimer UKW-Tagung statt. Dazu lädt der OV Weinheim, A20, herzlich ein.

Anläßlich dessen wird der Deutschland-Rundspruch am Donnerstag, dem 19.09., von Weinheim aus abgestrahlt. Und zwar von DAØUKW und DLØVHF um 17:00 UTC auf 14.277 kHz in SSB und auf 3592 kHz in RTTY sowie um 17:30 UTC auf 3677 kHz in SSB. Über die Veranstaltung wird die cq-DL in ihrer Novemberausgabe berichten.


JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG DER MF-RUNDE

Die Vereinigung noch funkender Marinefunker lädt am 14.09. zu ihrer Jahreshauptversammlung ein. Veranstaltungsort ist das Hotel Cordes im Ortsteil Sottorf in Rosengarten, Kreis Hamburg-Harburg. Beginn der Veranstaltung ist 09:00 Uhr.


NEUER TRANSPONDERFAHRPLAN FÜR AMSAT-OSCAR 13

Für den Amateurfunksatelliten AMSAT-OSCAR 13 gilt vom 18.09.–12.12. folgender Transponderfahrplan:

MA 000 bis MA 095 Mode B,
MA 095 bis MA 125 Mode JL,
MA 125 bis MA 130 Mode LS,
MA 130 bis MA 140 Mode S,
MA 140 bis MA 256 Mode B.

Omni-Betrieb gibt es von MA 240 bis MA 030.

Ende November wird die Umlaufbahn von AMSAT-OSCAR 13 durch längere Erdschattendurchgänge beeinträchtigt. Daher sind vom 17.11.–09.12. die Transponder von MA 010 bis MA 040 abgeschaltet.

Es wird noch einmal darauf hingewiesen, daß keine Uplink-Signale an den Mode-B-Transponder gesendet werden dürfen, solange nur Mode S in Betrieb ist, also zwischen MA 130 und MA 140. Der Mode-B-Transponder ist trotz der Generalbake auf 145,812 MHz abgeschaltet. Da der Mode-B-Empfänger jedoch für Mode S benutzt wird, kommt es hier immer wieder zu starken Störungen durch Mode-B-Stationen.


FUNKWETTERBERICHT (10.09. de DJ2RE)

Seit dem 07.09. zeichnet sich eine erneute Zunahme der Sonnenaktivität ab. Während der drei zurückliegenden Tage ereigneten sich drei größere und sieben mittlere Eruptionen auf der Sonne, die zu Magnetstörungen führten und am 09.09. in Nordeuropa Aurora auslösten.

An störungsfreien Tagen erreichten die Höchstwerte der F2-Grenzfrequenzen rund 10 MHz. Obgleich die Sonnenfleckenrelativzahl und der Energiefluß der 10-cm-Strahlung, die am 08.09. bis auf 142 bzw. 196 Einheiten angestiegen waren, zur Zeit wieder leicht zurückgehen, dürfte sehr bald eine weitere Aktivitätssteigerung eintreten. Dies wird voraussichtlich während der nächsten zehn Tage das Funkwetter sehr wechselhaft gestalten. Ein weiteres Ansteigen der Grenzfrequenz wird vor allem die Ausbreitung auf den höherfrequenten Bändern begünstigen.


Ende des Deutschland-RS Nr. 36/91 vom 13.09.1991

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1991 Rundspruch-Archiv