DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 30/91 VOM 02.08.1991

Redaktion: DK5JI


ÜBERSICHT:


SONDERKANAL S6 IN MÜNCHEN WIEDER BELEGT

Der Sonderkanal S6 ist im Raum München wieder belegt. Im Februar des vergangenen Jahres hatte die Oberpostdirektion München zunächst ihren Verzicht auf eine Einspeisung des Kanals in das Kabelnetz München erklärt.

Inzwischen hat die Telekom den Sonderkanal S6 mit einem Farb-Testbild belegt. Der zugehörige Testton wird auf 145,850 MHz abgestrahlt. Diese Frequenz befindet sich mitten im Satellitenbereich des 2-m-Bandes.

Jeder gestörte Funkamateur ist aufgerufen, Störmeldeblätter auszufüllen und diese an den zuständigen OVV weiterzureichen.


INFORMATIONEN FÜR DIE ORTSVERBÄNDE

Der Vorstand des DARC will die Informationen für die Ortsverbände weiter verbessern. Nach der Sommerpause wird erstmals in regelmäßigen Abständen ein Informationsblatt an die Ortsverbandsvorsitzenden versandt, welches kurz und aktuell über wichtige Fragen informiert. Diese Informationen können von den OVVs an den OV-Abenden vorgetragen oder in den Clubräumen ausgehängt werden.

Damit wird das OV-Rundschreiben, das bisher fast ausschließlich satzungstechnische und organisatorische Funktionen wahrnahm, besser zur aktuellen Unterrichtung genutzt.


DIE „JAIG“ STELLT SICH VOR

Die Abkürzung JAIG steht für „Japanese Amateurs in Germany“. 1985 traf sich der Gründer der Gruppe, Kunihiko Iki, DF2CW, erstmals mit 20 japanischen und einem deutschen Funkamateur. Ziel war das Zusammenbringen der im Bundesgebiet verstreut lebenden japanischen Funkamateure. Seitdem kommen alljährlich im Frühjahr die Mitglieder der JAIG zu ihrer Hauptversammlung zusammen. Treffpunkt war bisher überwiegend der Weinort Winningen an der Mosel, aber auch andere für die Gäste aus dem Fernen Osten interessante Orte.

Seit ihrer Gründung ist die Gruppe auf über 180 Mitglieder angewachsen. Die japanischen Mitglieder reisen zu den Versammlungen nicht nur aus Deutschland an, sondern kommen aus ganz Europa und aus Japan. In der japanischen Zeitschrift CQ Ham Radio wird regelmäßig über diese Treffen berichtet.

Für eine Mitgliedschaft in der JAIG ist das Interesse an Kontakten zu den in Deutschland lebenden japanischen Funkamateuren die einzige Voraussetzung. Man muß nicht unbedingt japanisch sprechen, da die hier lebenden Japaner meistens die deutsche Sprache beherrschen. Ein Mitgliedsbeitrag wird nicht erhoben, die Gruppe trägt sich aus Spenden. Seit März 1990 gibt es die Clubstation DLØDJF, die beim Jahrestreffen, bei Regionalveranstaltungen oder sonstigen deutsch-japanischen Veranstaltungen aktiviert wird.

Seit dem 01.04.1990 wird das JAIG-Diplom herausgegeben. Die Bedingungen wurden in der cq-DL 5/90, Seite 327, veröffentlicht. Das Diplomprogramm soll erweitert werden.

Bezüglich einer Mitgliedschaft wende man sich an: Kunihiko Iki, DF2CW, ......


NEUER UHF-ENTFERNUNGSREKORD

Einen neuen Entfernungsrekord auf zwei UHF-Bändern haben US-Funkamateure erzielt. Am 28.07.91 führten N6CA und KH6HME erst eine Zweiweg-CW-Verbindung auf 3456 MHz und 30 Minuten später auf 5760 MHz durch. Auf beiden Seiten wurden selbstgebaute bzw. Surplus-Geräte benutzt.

N6CA betrieb seine Station im Rathaus von Palos Verdes in Kalifornien, während die Geräte von KH6HME auf dem Vulkan Mauna Kea in 2500 m Höhe aufgebaut waren.


HANDFUNKGERÄT ENTFLOGEN

Vom 12.–14.07. fand in Markt Erlbach bei Nürnberg der Fieldday der Interessengemeinschaft Amateurfunk an der Universität Erlangen statt. Dabei wurden einige Versuche mit heliumgefüllten Ballons durchgeführt.

Unter anderem wurde ein Duoband-Handfunkgerät als Transponder programmiert und vom Ballon in eine Höhe von knapp 100 m gezogen. Der Ballon wurde von leichter, aber sehr zugfester teflonisolierter Drahtlitze gehalten, die gleichzeitig als Halterung für die Kurzwellen-Vertikalantenne diente.

Beim Einholen des Ballons riß eine Maurerschnur, mit der der Ballon und das Handfunkgerät mit dem eigentliche Halteseil verbunden war. Der Ballon und das daranhängende Handfunkgerät waren frei. Innerhalb kurzer Zeit war der Ballon in der Wolkendecke verschwunden. Die hereinbrechende Nacht machte eine Verfolgung unmöglich.

Das gesuchte Handfunkgerät ist ein C-528 der Marke Standard, in einer olivfarbenen Schutzhülle. An der Stelle der Schutzhülle, die die Unterseite des Akkupacks bedeckt, steht in breiter schwarzer Schrift das Rufzeichen des Eigentümers DL8MFQ. Außerdem dürften in das Plastik der Geräterückseite seine ineinander verschlungenen Initialen „HR“ eingekratzt sein. Als Antenne war eine mit Textilklebeband handgefertigte J-Antenne aufgesteckt.

Um Nachrichten über den Verbleib des Gerätes oder die Flugrichtung des Ballons bittet dringend Richard Hieber, DL8MFQ. Seine Anschrift lautet ......


SENDEPLAN VON DLØDL

Aus aktuellem Anlaß geben wir Ihnen hier noch einmal die Sendezeiten und Frequenzen des Deutschland-Rundspruches, abgestrahlt aus Baunatal von DLØDL:

donnerstags um 17:00 UTC auf 3592 kHz in RTTY; donnerstags um 17:00 UTC auf 14.277 kHz in SSB; donnerstags um 17:30 UTC auf 3677 kHz in SSB im Rahmen der DIG-Runde.

Empfangsberichte werden jeweils im Anschluß an die SSB-Rundsprüche entgegengenommen und auf Wunsch mit einer QSL-Karte bestätigt.

Die Adresse von DLØDL lautet ......


FUNKWETTERBERICHT (30.07. de DJ2RE)

Die während der zurückliegenden Woche aufgetretene Aktivitätssteigerung der Sonne blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Seit dem 26.07. sind die magnetischen Kennziffern unter 10 abgefallen, und die Ausbreitungsbedingungen haben sich im gleichen Zeitraum auf allen Linien merklich gebessert.

Bei den Höchstwerten der F2-Grenzfrequenz ist eine Aufwärtstendenz in Richtung 9 MHz zu beobachten. Sonnenfleckenzahl und 10-cm-Strahlung schwankten während der vergangenen vier Tage nur geringfügig um 210 und 215 Einheiten.

Voraussichtlich wird die gegenwärtige ruhige Periode unter leichter Abschwächung bis zum 21.08. anhalten, so daß mit einem weiteren Ansteigen der Grenzfrequenz und einer Besserung des Funkwetters gerechnet werden kann.


Ende des Deutschland-RS Nr. 30/91 vom 02.08.1991

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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