DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 28/91 VOM 19.07.1991

Redaktion: DK5JI


ÜBERSICHT:


MORSETELEGRAFIE FÜR INHABER DER KLASSE C ERWOGEN

Das Bundesministerium für Post und Telekommunikation erwägt die befristete Freigabe von Morsetelegrafie für Inhaber einer Amateurfunkgenehmigung der Klasse C in den Bereichen 144 und 430 MHz ohne zusätzliche Prüfung.

Das BMPT hat den DARC um Stellungnahme zu einem entsprechenden Textvorschlag für die Veröffentlichung im BMPT-Amtsblatt gebeten.


HEARING ZUM EMV-GESETZ

In der Bundesrepublik wird derzeit das Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit vorbereitet. Nach den Richtlinien des Rates der Europäischen Gemeinschaft auf dem Gebiet der elektromagnetischen Verträglichkeit sollte das EMV-Gesetz bereits zum 01.07. in Kraft gesetzt werden.

Textänderungsvorschläge zum EMV-Gesetz konnten schriftlich bis Ende Juni 1991 eingereicht werden. Für den DARC gab der Funkverwaltungsreferent, Rolf Kadau, DJ7CH, eine Stellungnahme ab.

Am 04.07. fand in Bonn auf Einladung des Bundesministeriums für Post und Telekommunikation ein Hearing statt, zu dem Vertreter der Wirtschaft eingeladen waren. Der DARC war durch den Sachbearbeiter für Technik und Normen, Wolfgang Klimaszewski, DB2ZJ, vertreten.

Das BMPT erläuterte den Gesetzentwurf und gab Stellungnahmen zu den einzelnen Paragraphen ab. Die von Wirtschaftsunternehmen vorgebrachten Anregungen deckten sich zum Teil mit den vom DARC eingereichten Änderungsvorschlägen.

Einwände gab es insbesondere zum Rohentwurf über die Kostenregelung des EMV-Gesetzes. Da hier mit zusätzlichen Kosten für die Funkamateure zu rechnen wäre, lehnt der DARC diesen Entwurf ab.

Eine erneute Anhörung ist für einen späteren Zeitpunkt geplant.


DAØHQ BEI DER IARU-KURZWELLENMEISTERSCHAFT 1991

Am 13./14.07. fand auf den Kurzwellenbändern die Kurzwellenmeisterschaft der IARU statt. Der DARC war mit der Headquarters-Station DAØHQ aus Ilmenau vertreten. Gearbeitet wurde gleichzeitig auf 160 bis 10 m und parallel in CW und SSB.

Die Mannschaften setzten sich aus Operateuren von Y34K, erfahrenen Y2-Contestern und Aktiven des Bayrischen Contest-Clubs (BCC) zusammen. Insgesamt waren 27 OPs beteiligt.

Die Ausbreitungsbedingungen am Meisterschaftswochenende waren durch einen Totalausfall der DX-Linien nach Japan und Australien auf 20, 15 und 10 m gekennzeichnet. Dennoch konnten in 24 Stunden 6500 QSOs getätigt werden.

Als sehr erfreulich bezeichneten die Contester das Bestreben auch bei den deutschen Funkamateuren, DAØHQ zu arbeiten.


NORDKOREA MÖGLICHERWEISE NEUES DXCC-LAND

Nordkorea soll möglicherweise in die Länderliste für das amerikanische DXCC-Diplom aufgenommen werden. Das DX-Diplomkomitee der ARRL stellte am 16.07. fest, daß Nordkorea die Kriterien für eine Aufnahme erfüllen würde. Voraussetzung ist jedoch das Vorliegen beglaubigter Unterlagen über durchgeführten genehmigten Amateurfunkbetrieb.


1,8-MHZ-BEREICH IN DER SCHWEIZ ERWEITERT

Das 1,8-MHz-Band ist in der Schweiz nun im Bereich von 1810–2000 kHz freigegeben. Die Freigabe erfolgte am 06.07.1991 durch die schweizerische Konzessionsbehörde.

Wie die schweizerische Amateurfunkzeitschrift Old Man in ihrer Ausgabe 7-8/91 meldet, dürfen andere Funkdienste, denen dieser Bereich ebenfalls zugeteilt ist, nicht gestört werden. Ebensowenig kann ein Schutz vor Störungen durch diese Funkdienste beansprucht werden.

Von einer speziellen Leistungsbegrenzung für das neu hinzugekommene Bandsegment von 1850–2000 kHz wurde bis auf weiteres abgesehen.


NOVICE-LIZENZ IN SRI LANKA

In Sri Lanka wurde eine Novice-Lizenzklasse eingeführt. Inhabern ist ausschließlich CW-Betrieb in den Bereichen 3500–3600 kHz, 21.125–21.200 kHz und 28.000–28.500 kHz gestattet. Der Rufzeichenpräfix für die Novice-Lizenz lautet 4S6.


SIEGER IM KINDER-MALWETTBEWERB

Im März schrieb der DARC einen Kinder-Malwettbewerb aus. Inzwischen stehen die Sieger fest.

Den ersten Platz in der Altersgruppe bis acht Jahre errang Karina Klinke aus Lauchhammer-Süd, gefolgt von Felix Jeckel aus Bensheim auf dem zweiten und Helena Maschke aus Merchweiler auf dem dritten Platz.

Siegerin in der Altersgruppe neun bis zwölf Jahre wurde Sabine Knipprath aus Düren, den zweiten Platz erreichte hier Melanie Winkler aus Plauen, gefolgt von Silvano Rigoni aus Bisingen auf dem dritten Rang.


FUNKAMATEUR IM WETTBEWERB „JUGEND FORSCHT“ AUSGEZEICHNET

Mit Jörg Zastrau, DC8BI, hat ein weiterer Funkamateur einen Preis im Wettbewerb „Jugend forscht“ erzielt. Zusammen mit einem Mitschüler entwickelte er eine Vorrichtung, mit der Solarzellen exakt auf einfallendes Licht ausgerichtet werden können. Mit dem Gerät belegten die beiden Schüler bei der Regionalentscheidung in Lingen im Fach Physik den ersten Platz sowie bei der Landesentscheidung in Clausthal-Zellerfeld den zweiten Platz.


THOMAS KAMP, DF5JL, NEUER MITARBEITER BEI DER CQ-DL

Als zweiter Redakteur der cq-DL wurde am 01.07. Thomas Kamp, DF5JL, im DARC angestellt. DF5JL ist Lesern der cq-DL bereits durch seine technischen Beiträge bekannt. Die Redaktion erhofft durch seine Mitarbeit eine weitere Unterstützung in dem Bestreben, eine attraktive Clubzeitschrift zu produzieren. Wie der Chefredakteur der cq-DL, Dr. Hans Schwarz, DK5JI, erklärte, bedarf es dazu der fortgesetzten ausgezeichneten Mitarbeit seitens der Mitglieder, aber auch aller DARC-Organe.


FUNKWETTERBERICHT (16.07. de DJ2RE)

Die von Sonneneruptionen ausgelösten Magnetstörungen der letzten Tage führten am 09. und 13.07. zu Aurora-Übertragungen, jedoch aber auch zu einem deutlichen Rückgang der F2-Grenzfrequenz. Infolgedessen war besonders auf den nördlichen Linien die Fernausbreitung beeinträchtigt.

Die sich gerade abzeichnende leichte Erholung wird voraussichtlich nur kurz andauern, da wegen verstärkt auftretendem Sonnenwind mit einem erneuten Anstieg der magnetischen Unruhe zu rechnen ist. Die Höchstwerte der F2-Grenzfrequenz werden somit wie bisher die 8-MHz-Marke nur selten überschreiten.

Sonnenfleckenrelativzahl und 10-cm-Strahlung, die weiterhin zurückgehen, waren am 15.07. bis auf 117 bzw. 186 Punkte abgefallen. Erst gegen Monatsende dürfte sich eine Besserung des Funkwetters durchsetzen.


Ende des Deutschland-RS Nr. 28/91 vom 19.07.1991

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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