DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 42/90 VOM 07.12.1990


BAUNATAL

Der DARC hat im Amateurfunkzentrum in Baunatal einen Arbeitsstab „Sowjetunionhilfe“ gegründet. Er bietet den deutschen Hilfsorganisationen eine aktive Funkunterstützung durch lizenzierte Funkamateure an.

Um eine Koordinierung der geplanten Aktivitäten zu ermöglichen, bittet der DARC seine Mitglieder um Mitteilung über bestehende Funkkontakte mit sowjetischen Funkamateuren sowie über bereits angelaufene Hilfsaktionen.

Angaben sind erbeten an den DARC, Wolfgang Klimaszewski, DB2ZJ, ......


BAUNATAL

Amateurfunkprüfungen für US-Amateurfunklizenzen nach FCC-Normen finden regelmäßig auch außerhalb des Hoheitsgebietes der Vereinigten Staaten statt.

In der Bundesrepublik Deutschland dürfen Funkamateure der deutschen Klasse B US-Prüfungen für alle Lizenzklassen ablegen. Für Inhaber der Klasse A besteht die Möglichkeit, eine Lizenz der US-Klasse Technican zu erwerben.

Mit dieser Regelung soll vermieden werden, daß deutsche Funkamateure auf dem Umweg über eine amerikanische Lizenzprüfung eine höherwertige deutsche Lizenz beantragen können.

Eine US-Novice-Lizenz darf in der Bundesrepublik jeder erwerben, da es dafür kein deutsches Äquivalent gibt.


BAUNATAL

Kurt Schips, DL1DA, wurde vom Präsidenten der französischen Republik, Francois Mitterand, zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. Diesen höchsten französischen Orden erhielt Schips für seine Verdienste um die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik, insbesondere der Unterhaltungselektronik. Die Ehrung fand am 29.10.1990 in Paris in Anwesenheit von Kabinettsmitgliedern, hohen Regierungsbeamten, Vertretern der Industrie und der EG-Kommission statt.

Kurt Schips war früher Mitglied der Bosch-Geschäftsführung und ist heute Mitglied des Aufsichtsrats der Robert Bosch GmbH.


BERLIN

Am Sonntag, dem 25.11.1990, verstarb völlig unerwartet im Alter von nur 42 Jahren Wolfgang Rothert, DL7RT. Seit 1961 Mitglied des DARC, war er langjähriger Ortsverbandsvorsitzender von Zehlendorf und von 1985 bis zum September 1990 Distriktsvorsitzender des Distrikts Berlin.

Durch die Fürsprache bei den Wohnungsbaugesellschaften verhalf er vielen Berliner Funkamateuren zu einer Antennengenehmigung und zu einer wohlwollenden Einstellung von Hauseigentümern gegenüber den Belangen der Funkamateure.

Der Träger der goldenen Ehrennadel engagierte sich nicht nur sehr erfolgreich in Berlin, sondern erwarb sich große Anerkennung als Beiratsmitglied des DARC-Verlags, Mitarbeiter des Personalausschusses und Rechnungsprüfer. Als hochgeschätztes Mitglied im Amateurrat wurde er oft um seine Meinung gebeten.


POTTERS BAR

Der britische Amateurfunkverband RSGB wird möglicherweise seinen Mitgliedsbeitrag ab dem 01.12.1990 von 25,– auf 30,– £ heraufsetzen. Das entspricht etwa 90,– DM. Dies ist das Ergebnis einer Beratung des Amateurrates der RSGB.

Bereits im Jahre 1989 war der Beitrag um 22 % angehoben worden. Der RSGB strebt nun zusätzliche Kosteneinsparungen an. So sollen Anträge auf Beitragsermäßigungen in Zukunft kritischer betrachtet werden.


OKINAWA

Auf der japanischen Insel Okinawa wurde eine 29-MHz-Relaisfunkstelle in Betrieb genommen. Dies ist das dritte 10-m-Relais in Japan neben den Umsetzern auf Ogasawara und Hokkaido. Das neue Relais sendet auf 29,670 MHz und empfängt auf 29,570 MHz. Die Empfangsstelle in Itoman ist über eine 8,7 km lange Relaisstrecke auf 1,2 GHz mit der Sendestelle in Urazoe verbunden, von der die Aussendung mit 50 W erfolgt.


WASHINGTON, DC

Bei Sendearten, die auf Amplitudenmodulation basieren, durften Funkamateure in den USA bisher eine Eingangsleistung von 1000 W benutzen. Diese Genehmigung war nur bis zum 02.06.1990 befristet. Nach einem Gutachten aus dem Jahre 1983 hat die FCC nunmehr die zulässige Ausgangsleistung auf 375 W begrenzt. Dies gilt für alle AM-Sendearten mit 100 % Modulation.

Obwohl der FCC 820 gegenteilige Kommentare zugingen, beharrt sie auf der neuen Bemessung. Abgelehnt wurde auch ein Antrag, AM von der Liste der zulässigen Sendearten zu streichen.


WASHINGTON, DC

Am 16.11.1990 fand vor dem Berufungsgerichtshof des Distrikts Columbia die mündliche Anhörung im Verfahren der ARRL gegen die US-Fernmeldebehörde FCC statt.

Die ARRL klagt gegen die Entscheidung der FCC, den Frequenzbereich 220–222 MHz dem mobilen Landfunkdienst statt wie bisher dem Amateurfunkdienst zuzuweisen. Anwälte beider Parteien trugen ihre Argumente vor und wurden vom Ausschuß der drei Richter befragt. Eine Entscheidung wird erst in einigen Wochen zu erwarten sein.


NEWINGTON

Die Bearbeitung von Anträgen für das DXCC-Diplom des amerikanischen Amateurfunkverbandes ARRL dauert zur Zeit sieben Monate. Dazu meldet die Zeitschrift QST in ihrer Dezemberausgabe, daß bereits mehr Personal für die Abwicklung eingesetzt wurde und man eine Verkürzung der Bearbeitungszeit anstrebe.


FUNKWETTERBERICHT (04.12. de DJ2RE)

Die seit dem 20.11. andauernde Periode ruhiger Magnetik wurde am 27.11. kurzzeitig von einem Magnetsturm unterbrochen, der nachmittags und abends Aurora auslöste. In unseren Breiten stieg der geomagnetische Index Ak auf 47 Einheiten an. Am darauffolgenden Tag sank die F2-Grenzfrequenz mittags unter 9 MHz. Inzwischen haben die höchsten Tageswerte wieder rund 12 MHz erreicht. Seit Monatsanfang nahm die Sonnenfleckenzahl und die 10-cm-Strahlung erneut zu, und für den 02.12. wurden 262 bzw. 182 Einheiten gemeldet.

Die unmittelbar bevorstehende Steigerung der Sonnenaktivität wird voraussichtlich während der gesamten ersten Monatshälfte wechselhafte Ausbreitungsbedingungen zur Folge haben, die besonders auf den niederfrequenten Bändern zu einer Beeinträchtigung des DX-Verkehrs führen können. Mit einer Magnetstörung muß zwischen dem 09. und 12.12. gerechnet werden.


Ende des DL-RS Nr. 42/90 vom 07.12.1990

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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