DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 35/90 VOM 19.10.1990


BAUNATAL

Eine außerordentliche Versammlung des Amateurrats findet am 28.10. in Kassel statt. Die Sitzungszeit ist für 10:00–13:00 Uhr vorgesehen. Ein Antrag befaßt sich mit der Bildung der neuen Distrikte Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen sowie der Ausdehnung des Distriktes Berlin auf das gesamte Land Berlin. Außerdem soll darüber abgestimmt werden, ob Mitglieder des RSV bei der Aufnahme in den DARC von der Zahlung einer Aufnahmegebühr befreit werden sollen. Versammlungsort ist das Hotel Gude, Frankfurter Str. 299 in 3500 Kassel.


LONDON

Seit dem 28.09. gehören der CEPT ebenfalls Bulgarien, Rumänien, die CSFR, Polen und Ungarn an. In einer feierlichen Zeremonie nahm die Vollversammlung der CEPT in London diese Länder in ihre Organisation westeuropäischer Post- und Fernmeldeverwaltungen auf.

Von den Amateurfunkverbänden der CSFR, Polens und Ungarns ist bekannt, daß sie sich darum bemühen, daß ihre Verwaltungen die CEPT-Empfehlung T/R 61-01 über die CEPT-Lizenz anerkennen. Auch nach dem Anwachsen auf 31 Ländern ist die CEPT-Lizenz bis jetzt von mehr als der Hälfte der Länder eingeführt. Dies ist ein in dieser Höhe ungewöhnliches Ergebnis bei CEPT-Empfehlungen. Wie weiter verlautet, ist die portugiesische Verwaltung bemüht, die CEPT-Lizenz in naher Zukunft einzuführen.


WASHINGTON

Die amerikanische Fernmeldebehörde FCC erwägt eine weltweite Erweiterung für das 40-m-Amateurfunkband. Danach soll das Band einen Bereich von 6900–7200 kHz umfassen. Für das Rundfunkband wird SSB-Betrieb mit reduziertem Träger zwischen 7200–7525 kHz vorgeschlagen.

Diese Angaben sind Gegenstand der zweiten Umfragenotiz der FCC zum „Docket 89554“ über ihre Vorbereitungen zur WARC 92. Das Amateurband sollte seinen Exklusivstatus behalten, nur daß eine bestehende Sekundärzuweisung von 6900–7000 kHz an den mobilen Landfunkdienst erhalten bleiben soll.

Weniger ermutigend beurteilt die ARRL dagegen in ihrem Bulletin vom 04.10. die Aussichten für höhere Frequenzen. Vorschläge, die Bereiche 148–149,9 MHz wie auch 420–421 MHz für Mobilfunksatelliten bereitzustellen, bedrohen wichtige US-Amateurfunkzuweisungen, weil nicht abzusehen ist, wohin solche Bänder vom Forum der WARC verschoben werden. Funkamateure müßten daher durch vermehrte Bandbelegung die Notwendigkeit zum Erhalt ihrer Bänder rechtfertigen.

Auch das für den künftigen Amateur-Satellitenfunk wichtige Band von 2300–2450 MHz wird unter anderem bedroht durch Ansprüche des digitalen Hörrundfunks und der Flugfunktelemetrie. Die FCC erwartet Kommentare bis zum 03.12.


HERNE

Für den Amateurfunksatelliten OSCAR 13 gilt vom 17.10.–26.12. folgender Transponderfahrplan: Mode B von MA 000 bis MA 095, Mode JL von MA 095 bis MA 125, Mode LS von MA 125 bis MA 130, Mode S von MA 130 bis MA 135, Mode BS von MA 135 bis MA 140, Mode B von MA 140 bis MA 256. Omni-Betrieb gilt von MA 220 bis MA 040.


ST. THOMAS/VIRGIN INSELN

Das QSL-Büro auf den amerikanischen Virgin-Inseln weist darauf hin, daß Rufzeichen für Amateurfunkstationen grundsätzlich mit den Präfixen KP2, NP2 oder WP2 beginnen. Außerdem gibt es noch Rufzeichen aus der Reihe KV4AA bis KV4KZ. Alle anderen Stationen mit KV4, zum Beispiel KV4B oder KV4P, befinden sich nicht auf den Virgin-Inseln, sondern haben ihren Standort in den USA.


MONTREAL

Kanadische Amateurfunkstationen dürfen bis zum 05.11. Sonderrufzeichen verwenden. Statt den regulären Präfixen VE1 bis VE8 werden die Präfixe XM1 bis XM8 benutzt. Stationen mit VO1 bzw. VO2 melden sich mit dem Sonderpräfix VO6 bzw. VO7, und die normalen Präfixe VY1 bzw. VY2 werden in VY3 bzw. VY4 geändert. Der Suffix bleibt jeweils erhalten.


POTTERS BAR

Der britische Amateurfunkverband RSGB hat seinen Mitgliedsbeitrag von 20,50 auf 25,– £ jährlich erhöht. Dies entspricht etwa 75,– DM und einer Steigerung um 22 %.


GLADBECK

Im Distrikt Ruhrgebiet sind seit dem 01.08. zwei neue ATV-Relaisfunkstellen lizenziert. Dabei handelt es sich um die Stationen DBØMHR in Mülheim und DBØTVA in Rees. Beide Relais verwenden als Eingabefrequenz 1247,200 MHz und als Ausgabefrequenz 2330,000 MHz.

Wie dem Rundschreiben des Distriktes Ruhrgebiet vom 10.10. zu entnehmen ist, nahm DBØMHR bereits seinen Betrieb auf. Für Rückfragen ist der Relaisverantwortliche DK6EU auf der ATV-Rückmeldefrequenz 144,750 MHz ansprechbar.


SAARBRÜCKEN

Seit dem 03.10. betreibt der Saarländische Rundfunk die Sonderstation DAØFRG. An diesem Tage strahlte die Europawelle Saar laufend QSO-Mitschnitte der Station aus. Funkamateure aus aller Welt schilderten ihre Gedanken zur deutschen Einheit. DAØFRG ist noch bis zum Jahresende in der Luft.


HANNOVER

Der Distrikt Niedersachsen veranstaltet am 03.11. je einen Anreise-Mobilwettbewerb auf 2 m und 70 cm zur INTERRADIO 1990 nach Hannover. Er findet in der Zeit von 06:30–09:30 UTC statt. Pro Band werden 45 zusammenhängende Minuten gewertet. Die Wettbewerbsunterlagen mit Log sind gegen Einsenden eines selbstadressierten und mit Drucksachenporto für 20 Gramm versehenen Rückumschlags erhältlich bei: Alfred Lehmann, DC1AN, ......


FUNKWETTERBERICHT (16.10.)

Unmittelbar nach Herausgabe des letzten Berichtes begann die erwartete Zunahme der magnetischen Unruhe, die sich zwischen dem 10. und 12.10. zu einem Magnetsturm entwickelte. Die magnetischen Kennziffern stiegen in diesen drei Tagen auf 40, 43 bzw. 27 Einheiten an, während die Mittagswerte der F2-Grenzfrequenz im gleichen Zeitraum zwischen 6,5 und 11,2 MHz schwankten. Obgleich die Sonnenfleckenzahl am 13.10. mit 297 das bisherige Monatsmaximum erreichte, ereigneten sich auf der Sonne bis jetzt nur unbedeutende Eruptionen. Die Sonnenfleckenzahl steigt weiterhin an und ebenso die 10-cm-Strahlung. Am 15.10. wurden 232 Flux-Einheiten gemessen.

Eine durchgreifende Beruhigung des Erdmagnetfeldes und eine damit einhergehende Besserung der Ausbreitungsbedingungen wird voraussichtlich nicht vor dem 20.10. eintreten.


Ende des DL-RS Nr. 35/90 vom 19.10.1990

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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