TOKIO
Der japanische Amateurfunksatellit JAS-1b befindet sich seit dem 07.02.1990 in einer Umlaufbahn um die Erde. Planmäßig um 01:33 UTC hob die japanische H-1-Rakete vom Raketenzentrum Tanegashima ab. Die Trennung des Satelliten von der Rakete erfolgte um 02:34 UTC. Um 03:10 UTC konnten bereits die ersten CW-Telemetriedaten auf 435,795 MHz empfangen werden. Der japanische Amateurfunkverband JARL gibt die folgenden vorläufigen Kepler-Bahndaten bekannt: Epoche 1990/02/07 2:33:27, große Halbachse 7641,9000 km, Exzentrizität 0,045420000, Inklination 99,1210°, Argument des Perigäums 343,9290°, RAAN 109,0760°, mittlere Anomalie 4,7870°, mittlere Bewegung 12,988915 Umläufe pro Tag.
NEWINGTON
Das Board of Directors, der Amateurrat des amerikanischen Amateurfunkverbandes ARRL, führte am 19./20.01.1990 in Hartford, Connecticut, seine erste Jahressitzung durch. Einstimmig wählte das Board Larry Price, W4RA, erneut zum Präsidenten der ARRL. Zuständig für internationale Angelegenheiten wurde wieder Jay Holliday, W6EJJ, und geschäftsführender Vizepräsident blieb David Sumner, K1ZZ. Das Budget für 1990 wurde diskutiert und verabschiedet. Dabei wurde zum ersten Mal seit neun Jahren eine Beitragserhöhung um 5, US$ vorgenommen. Für das 5-Band-DXCC-Diplom wurden Erweiterungen für die WARC-Bänder bei 18 MHz und 24 MHz beschlossen. Die Bandpläne für 144 MHz, 220 MHz und 420 MHz sollen überarbeitet werden. 1990 soll ein Goodwill Games Contest zusammen mit der UdSSR durchgeführt werden. Ferner proklamierte das Board das Jahr 1990 zum Jahr des Amateurfunksatelliten-Programms. Für 1992 wurde Los Angeles als Ort für die National Convention, das Jahrestreffen der ARRL, festgelegt.
WASHINGTON
Die amerikanische Fernmeldebehörde FCC hat das 6-m-Band für Relaisfunkstellen von bisher 5254 MHz auf 5154 MHz erweitert, um der vermehrten Nachfrage nachzukommen. Sie drückte dabei ihre Erwartung aus, daß eine freiwillige Bandplanung dem Betrieb mit schwachen Signalen im DX-Fenster und anderen Amateurfunkbetriebsarten in angemessener Weise Schutz verschaffen würden.
RUMISBERG
Der schweizerische Amateurfunkverband USKA hatte am Ende des vergangenen Jahres 4580 Mitglieder. Davon waren 3593 Inhaber einer Amateurfunklizenz. Dies entspricht einem Anteil von 78 % an der Gesamtzahl der Mitglieder. Knapp 80 % aller insgesamt in der Schweiz erteilten Lizenzen sind Mitglied in der USKA.
JOHANNESBURG
Nach einer Werbekampagne des südafrikanischen Amateurfunkverbandes SARL nahm die Anzahl der Mitglieder in den letzten zwölf Monaten um fast 14 % zu. Der Verband führt diese Entwicklung auf die Einführung attraktiver Mitgliederleistungen wie kostenlose QSL-Vermittlung und Buchsonderangebote zurück.
MAPUTO
In Maputo, der Hauptstadt des südostafrikanischen Staates Mozambique, fanden Verhandlungen zur Wiedereinführung des Amateurfunks in diesem Land statt. Teilnehmer der Gespräche waren eine von dem südafrikanischen Amateurfunkverband SARL angeführte Delegation und Repräsentanten der Fernmeldeverwaltung des Landes. Auf der Tagesordnung standen die Durchführung eines Lehrganges zur Erlangung der Amateurfunklizenz wie auch die Einrichtung einer ständigen Clubstation in Maputo. Erst nach Durchführung dieser Maßnahmen ist mit der Erteilung von Gastlizenzen zu rechnen.
LUSAKA
Der Amateurfunkverband von Zambia, ZARS, hat sich nach Meldungen aus Südafrika aufgelöst, nachdem einige aktive Funkamateure das Land verlassen haben. Es ist ungewiß, wann mit einer Wiederaktivierung des Verbandes gerechnet werden kann.
LESOTHO
Im südafrikanischen Staat Lesotho wurden die Amateurfunkbereiche bei 10, 18 und 24 MHz sowie 50 MHz und 430 MHz für den Amateurfunkbetrieb freigegeben.
SWAZILAND
In Swaziland steht die Neuorganisation des nationalen Amateurfunkverbandes bevor. Dazu wurde für die nahe Zukunft eine Konferenz der im Lande verbliebenen Funkamateure angekündigt. Ein erster Schritt zu einer größeren Attraktivität des Amateurfunks im Lande soll die Einführung eines mehrstufigen Lizenzsystems sein.
PITCAIRN
Aus Anlaß des 200. Jahrestages der Besiedlung der Pazifikinsel Pitcairn durch die Meuterer der Bounty verwenden die Funkamateure der Insel im Jahre 1990 das Sonderrufzeichen VR2ØØPI mit angehängtem Suffix des eigenen Rufzeichens.
HELSINKI
OJ9ANT ist das Rufzeichen der finnischen Antarktisstation Finarp. Bisher konnte diese Station noch nicht aktiviert werden, da sich die Expedition aufgrund schlechter Wetterverhältnisse verspätet hat.
BAUNATAL
Nachdem der DARC seine Gemeinnützigkeit wiedererlangt hat, gehen bei der Geschäftsstelle täglich Anfragen zur Ausstellung von Spendenbescheinigungen ein. Diesem Wunsch kann zum heutigen Zeitpunkt noch nicht entsprochen werden, da zunächst der Erlaß einer entsprechenden allgemeinen Verwaltungsvorschrift der Bundesregierung erforderlich ist. Wie aus Bonn verlautet, wird diese Verwaltungsvorschrift zur Zeit zwischen dem Bundesfinanzminister und den Finanzministern der Länder abgestimmt. Mit einer Herausgabe der Vorschrift ist nicht vor Ende März zu rechnen. Danach werden die Finanzämter durch ihre übergeordneten Behörden entsprechende Arbeitsrichtlinien erhalten, nach denen sie tätig werden können. Im Interesse eines störungsfreien Ablaufs des eingeleiteten Verfahrens sollte von Anfragen bei Behörden wie auch bei der DARC Geschäftsstelle abgesehen werden.
FUNKWETTERBERICHT (Darmstadt, 06.02.)
Seit Monatsanfang ist die Sonnenaktivität bei zunehmender magnetischer Unruhe erneut zurückgegangen. Infolgedessen verkürzten sich die Öffnungszeiten der höherfrequenten Bänder und hier besonders auf den nördlich verlaufenden Linien merklich. Aber auch die DX-Bedingungen im 80- und 40-m-Band wurden beeinträchtigt. Am 04.02. sind Sonnenfleckenrelativzahl und 10-cm-Strahlung auf 188 bzw. 160 Einheiten abgesunken. Der letzterwähnte Wert ist der tiefste seit Jahresbeginn. Die weiteren Aussichten: Da die ansehnlichsten Fleckengruppen sich auf der Westhälfte der Sonnenscheibe befinden und bisher am Ostrand keine Anzeichen für das Auftauchen neuer Gebiete zu erkennen sind, wird sich die Phase niedriger Sonnentätigkeit und mäßiger Ausbreitungsbedingungen weiter fortsetzen. Etwa vom 12.02. an dürfte eine Besserung eintreten.
Ende des DL-RS Nr. 5/90 vom 09.02.1990
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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