PROTOKOLL ZUR ORDENTLICHEN DISTRIKTSVERSAMMLUNG DES DISTRIKTES BERLIN (D)


Die ordentliche Distriktsversammlung fand am 25.01.1989 im Hotel Berlin, Lützowplatz 17 in 1000 Berlin 30 statt. Beginn war um 20:10 Uhr. Vertreten waren alle Ortsverbände mit Ausnahme von Zehlendorf, D12, und alle Referate außer dem Rechtsreferat.

Gegen die in der Einladung vorgeschlagene Tagesordnung wurde kein Einspruch erhoben.

Nach der Nominierung des Protokollführers (DC7XJ) wurde die Ehrung der verstorbenen Mitglieder vorgenommen.

Anschließend bedankte sich der stellvertretende Distriktsvorsitzende bei den Referenten für ihre geleistete Arbeit. Sodann wurden die Wanderpokale und Urkunden für die besten Mobilmannschaften überreicht. Im Anschluß daran konnte eine silberne Ehrennadel an Burckhard Volz, DL7VB, für seine 25jährige Mitgliedschaft im DARC ausgehändigt werden. Ferner wurde mitgeteilt, daß Heinrich Schünemann, DL7CX, Günter Noack, DL7AY, und Fritz Woletz, DL7AD, eine Urkunde für ihre 60jährige Mitgliedschaft verliehen wurde.

Die erste Distrikts-Ehrennadel ging an Siegfried Radtke, DL7WR, für sein außerordentliches Engagement als OVV des OV Neukölln.

Dann kam Joachim Schultze, DL7BE, zu seinem Tätigkeitsbericht als stellvertretender Distriktsvorsitzender. Er ging insbesondere nochmals auf die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Günter Zellmer, DL7ZG, und die damit verbundenen Termine ein. Die Zusammenarbeit mit dem Distriktsvorsitzenden bezeichnete er als erfolgreich und fruchtbar und verwies auf dessen Bericht. In seiner Eigenschaft als Bild- und Schrift-Referent konnte DL7BE die Teilnahme an vier Sitzungen und Tagungen vermelden. Außerdem gab er seiner Freude darüber Ausdruck, daß Berlin nunmehr eine Verbindung in Packet-Radio ins Bundesgebiet hat.

Es folgte der Bericht des Verbindungsbeauftragten zur Deutschen Bundespost Dieter Schmidt, DL7HD. Er gab bekannt, daß in Berlin per 01.01.1989 39 A-, 1057 B- und 742 C-Lizenzen zu verzeichnen sind. An ausländische Funkamateure wurden 5 A-, 32 B- und 9 C-Lizenzen vergeben. An Clubstationen sind 45 B- und eine C-Lizenz erteilt worden und 11 Relaisfunkstellen sind genehmigt.

Breiten Raum nahmen die Ausführungen zum Thema „Kabelfernsehkanal S6“ ein. DL7HD erläuterte ausführlich die technische, wirtschaftliche und politische Problematik dieses im 2-m-Amateurfunkband befindlichen Sonderkanals. Er führte aus, daß zwar sehr viel darüber geredet und polemisiert wird, sich aber bisher nur etwa 2 % der Berliner Funkamateure mit einer Störungsmeldung an die Deutsche Bundespost gewandt haben.

Dann ergriff der Distriktsvorsitzende Wolfgang Rothert, DL7RT, das Wort. Er bedankte sich zunächst bei allen Referenten und Mitarbeitern und gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß der bisher gezeigte Arbeitseinsatz beibehalten wird. Unterstützt durch eine Overhead-Projektion gab er eine Übersicht über die wichtigsten Termine, die er – oft zusammen mit seinem Stellvertreter – wahrzunehmen hatte. Diese begannen mit der Neujahrsfuchsjagd, gingen über Treffen mit den Distrikts-Vorsitzenden der nördlichen Distrikte, Amateurrats-Besprechungen, Besuchen bei ordentlichen Mitgliederversammlungen in einigen Berliner Ortsverbänden und des Fördervereins Amateurfunk-Museum, einem Besuch des Treffens der Wetterrunde in Berlin, bis hin zu Besprechungen zwischen dem Distriktsvorstand mit dem VFDB zur Klärung von Fragen, die die Betriebsart Packet-Radio aufwarfen. Die Mitgliederbewegung in Berlin und damit zusammenhängende Fragen wurden mit Hilfe von Grafiken erläutert und diskutiert.

Ein besonderer Dank ging an die scheidenden Referenten Horst, DL7UX (DX), sowie Fred, DC7KM (UKW). Ihre Nachfolger sind für das UKW-Referat Hajo, DL7ZL, und für das DX-Referat Lars, DL7ALM.

Es folgten die Berichte der Referenten.

Notfunk-Referat: Bob, DJØXC, teilte seine Erfahrungen mit dem Vorstand des DARCs bei der Erdbebenkatastrophe in Armenien mit. Er war mehr als enttäuscht über das Verhalten der zuständigen Stellen im Club, die es verhindert hatten, daß die Auslandseinsatzgruppe zum Zuge kam. Von sowjetischer Seite wäre eine Hilfe sehr begrüßt worden, und auch die Erteilung der Visa hätte keine Schwierigkeiten gemacht. Ebenso haben auch die notwendigen Geräte zur Verfügung gestanden. Die Entscheidung des DARC habe aber einen Einsatz nicht möglich gemacht, und es steht zu befürchten, daß auch in Zukunft der Einsatz der Auslandseinsatzgruppe des DARC unter den gegebenen Umständen unwahrscheinlich ist.

Jugend- und Ausbildungsreferat: Woody, DJØGK, sprach über seine Aktivitäten, die sich im Moment auf die Bildung einer Gruppe von lizenzierten Lehrern konzentriert. Mit Hilfe dieser Gruppe hofft er, mehr Jugendliche dem Hobby „Funkamateur“ zuführen zu können.

DX-Referat: Horst, DL7UX, hatte nicht viel zu berichten. Neben zwei Treffen der Freunde des DX-Sports lag der Schwerpunkt beim Ausbau des Stellwerkes.

Mobil-Referat: Jürgen, DL7VD, konnte zwei Großraum- und einen Regionalwettbewerb durchführen. Beim Wettbewerb am 21.08.88 beteiligten sich 41 Stationen auf KW, davon 22 aus Berlin und 49 Stationen auf UKW, davon 13 Stationen aus dem Distrikt Berlin. Die Beteiligung auf dem 2-m-Band muß also noch größer werden.

Fuchsjagd-Referat: Rudi, DL7TE, konnte zwei Distriktsfuchsjagden vermelden. Ferner wurden an zwei Tagen Fuchsjagdseminare im Stellwerk durchgeführt, die mit einer Übungsfuchsjagd endeten. Darüber hinaus nahm das Fuchsjagd-Referat an einem Naturschutztag teil. Diverse Fahrten zu Fuchsjagden im Bundesgebiet wurden ebenfalls durchgeführt.

ATV-Referat: Horst, DL7AKE, berichtete über ein Treffen der ATV-Amateure im Sommer ’88. Die Arbeiten am ATV-Relais gehen weiter und stehen kurz vor der Vollendung. Der Relais-Sender arbeitet zur Zeit schaltuhrgesteuert in der Zeit von 18.00–22.00 Uhr auf der Ausgabefrequenz 1285,5 MHz in AM.

UKW-Referat: Manfred, DC7KM, nahm an einer zweitägigen Tagung der UKW-Referenten in Kassel teil. Eine Lizenzerteilung für eine 23-cm-Relaisfunkstelle steht nach 2jähriger Verhandlung mit dem DARC-Relaiskoordinator und der Landespostdirektion unmittelbar bevor. DC7KM ging auch noch einmal auf die Störungen durch den Kabelfernsehkanal S6 ein und bat dringend um Störmeldungen. Sonst ist die Gefahr nicht mehr abzuschätzen, daß der Kanal S6 zu einer Dauereinrichtung wird.

Referat für Behindertenbetreuung: Günter, DL7ZG, war an vier Lehrgängen maßgeblich beteiligt. Bei der Ausbildung in Berlin, Oberwesel und Saulgrub wurden insgesamt 61 Lizenzen erteilt, von denen zehn an blinde Teilnehmer gingen. Auf dem Distriktstelefon gingen 1988 ca. 1500 Anrufe ein. Die Tönende cq-DL wurde in 4800-facher Ausfertigung kopiert und zum Versand gebracht. Die Sprecher waren dafür etwa 63 Stunden im Tonstudio. 360 mal wurden die „Fragen und Antworten zur Lizenzprüfung“ kopiert und versandt. 40 Stunden harte Arbeit war dafür im Tonstudio vonnöten. Auf der HAM RADIO in Friedrichshafen vom 22.–26.06.88 wurde von DL7ZG Standdienst geleistet. Am sonntäglichen ZAP-Verkehr beteiligten sich insgesamt 6443 Stationen. Die Versammlung bedankte sich bei Günter und seiner Gattin mit einem besonders herzlichen Applaus.

Es folgte der Bericht der Kassenprüfung. Nach einigen Erläuterungen durch den Distriktsvorsitzenden, die den OVVs auch als Tischvorlage zur Verfügung standen, empfahl der Kassenprüfer Alfons Gronemann, DD6KC, die Entlastung des Distriktsvorstandes. Dieser Empfehlung kamen die Ortsverbandsvorsitzenden einstimmig nach.

Nach dem Rücktritt des Distriktsvorstandes übernahm Erika Köhr, DL7AKE, als Wahlleiterin die Geschäftsführung. Vorgeschlagen zur Neuwahl war der alte Distriktsvorstand. In geheimer Wahl wurde Wolfgang Rothert, DL7RT, einstimmig zum Distriktsvorsitzenden wiedergewählt. Joachim Schultze, DL7BE, wurde mit einer Gegenstimme in seinem Amt als stellvertretender Distriktsvorsitzender bestätigt. Der Verbindungsbeauftragte zur Landespostdirektion Dieter Schmidt, DL7HD, wurde mit einer Stimmenthaltung wiedergewählt. Der Distriktsvorstand nahm die Wahl an.

Zu Kassenprüfern für das Jahr 1989 wurden einstimmig Alfons Gronemann, DD6KC, und Uwe Diedrich, DL7ADU, gewählt.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ kamen Fragen zum Thema Packet-Radio, der Gemeinnützigkeit des DARC, der Form des Protokolls der Amateurratstagungen und des Berlin-Diploms zur Sprache. Es wurde mitgeteilt, daß das Berlin-Diplom wohl eine ständige Einrichtung bleibt. Auch das Thema „S6“ wurde nochmals angesprochen.

Nach einem Hinweis auf das Distriktsmeeting, das am 22.02. in der TU abgehalten wird, und auf einen Flohmarkt am 01.04. im Stellwerk, schloß die Versammlung um 23:10 Uhr.


Berlin, dem 31.01.1989

Bernd P. Kieck, DC7XJ, Protokollführer


Inhalt 1989 Rundspruch-Archiv