DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 43/89 VOM 15.12.1989


BAUNATAL

Funkamateure aus der DDR dürfen ab sofort in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) ohne besondere Gastlizenz eine Amateurfunkstelle betreiben. Dies geht aus der Verfügung 1162 hervor, veröffentlicht im Amtsblatt 136 des BMPT vom 07.12. Diese Genehmigung gilt für Personen, die das 16. Lebensjahr vollendet haben. Dabei muß beim Betrieb einer Amateurfunkstelle im Bereich der Deutschen Bundespost die Heimatlizenzurkunde mitgeführt und Beauftragten der Post, der Polizei und des Zolls auf Verlangen vorgezeigt werden. Hinsichtlich der Frequenzbereiche, Sende- und Betriebsarten entspricht die DDR-Genehmigungsklasse 1A der westdeutschen Klasse B (KW/UKW), und die DDR-Klassen 1B, 2A und 2B entsprechen der Klasse C (UKW). Das Rufzeichen wird gebildet aus dem Heimatrufzeichen mit vorangestelltem „DL/“ für Klasse 1A bzw. „DC/“ für Klassen 1B, 2A, 2B. Außerdem ist dem Rufzeichen ein „/m“ bzw. „mobil“ beim Betrieb in einem Kraft- oder Wasserfahrzeug bzw. „/p“ bzw. „portabel“ beim Betrieb einer tragbaren Amateurfunkstelle anzuhängen. Letzteres gilt auch für den Betrieb an einem vorübergehenden festen Standort (z. B. im Hotel). Der Betrieb an Bord eines Luftfahrzeugs oder eines Wasserfahrzeugs, das mit einer Telegrafiefunk-, Sprechfunk- oder Ortungsfunkanlage ausgerüstet sein muß, ist nicht gestattet. Bei Mitbenutzung einer westdeutschen Amateurfunkstelle ist deren Rufzeichen unter Beifügung des Heimatrufzeichens zu verwenden.


FUCHSTAL LEEDER

Am 06.12. übergab eine Abordnung des DARC-Distriktes Bayern-Süd dem Präsidenten der Oberpostdirektion eine Petition, die vom Distriktsvorstand und 36 Ortsverbandsvorsitzenden des Distriktes unterzeichnet war. Gleichzeitig wurden etwa 1000 Störmeldungen über unerlaubte Aussendungen aus dem Breitbandkabelnetz in das 2-m-Band überreicht. Dies ist das Ergebnis einer Aktion, zu der der Distrikt Bayern-Süd aufgerufen hatte. Die Überreichung fand im Beisein von Presse und Fernsehen statt. In der Petition wird die Deutsche Bundespost gebeten, von der endgültigen Belegung des Sonderkanals S6 Abstand zu nehmen und den Exklusivstatus des 2-m-Bandes zu respektieren. Der Verbindungsbeauftragte des Distriktes Bayern-Süd, Klaus Hager, DK1KH, begründete in anschaulicher und deutlicher Form die vorgetragene Bitte. Alle Delegationsmitglieder hatten die Möglichkeit, ihre Argumente und Wünsche zu äußern. Der Vertreter der Deutschen Bundespost nahm die vorgetragenen Sorgen zur Kenntnis und erklärte, daß eine verbindliche Entscheidung nur von höchster Ebene herbeigeführt werden könne. Darüber hinaus versicherte er, daß für den Stadtbereich München die Belegung des S6 in absehbarer Zeit nicht vorgesehen sei.


BAUNATAL

Der nächste ZRO-Test über OSCAR 13 im Mode B findet am 13.01. statt. Entgegen den Angaben in der cq-DL 12/89 beginnt der Test bereits um 12:00 UTC.


NEWINGTON

Wie bereits gemeldet, sendet die Rundspruchstation des amerikanischen Amateurfunkverbandes ARRL, W1AW, versuchsweise ihre Bulletins auch im 18-MHz-Bereich aus. Für CW und RTTY wird die Frequenz 18.102,5 kHz verwendet, während die SSB-Sendungen auf 18.160 kHz laufen.


SALZGITTER

Vier Funkamateure aus Gotha, der Partnerstadt von Salzgitter, besuchten am 29.11. den Ortsverband Salzgitter-Nord. Während die Contestgruppe aus Gotha eine führende Rolle bei den Funkamateuren der DDR spielt, hofft der personell schwächer ausgestattete OV Salzgitter-Nord auf die dritte Titelverteidigung in Serie als Distriktsmeister Niedersachsens im Rahmen der DARC-Clubmeisterschaft. Bei den intensiven Gesprächen gab es einen regen Erfahrungsaustausch. Mit einem Gegenbesuch des OV Salzgitter-Nord in Gotha wird Anfang des nächsten Jahres gerechnet.


MOSKAU

US1GB war das Rufzeichen einer Sonderstation in Moskau, die anläßlich des amerikanisch-sowjetischen Gipfeltreffens in Malta Betrieb durchführte. Die QSL-Karten gehen via UK3A.


BAUNATAL

Die Insel Bouvet zählt zu den seltensten Ländern im Amateurfunk. Sie liegt zwischen der Südspitze Afrikas und dem antarktischen Kontinent und gilt als schwierig zu erreichen. Sie wurde im Jahre 1739 durch den Franzosen Bouvet de Lozier entdeckt und 1927 zu norwegischem Territorium erklärt. In den letzten Jahrzehnten war die Insel Ziel mehrerer wissenschaftlicher Expeditionen. Der norwegische Club Bouvet plant eine DXpedition mit mehreren gleichzeitig betriebenen Stationen zu dieser Insel. Es wird mit einer Betriebsaufnahme um den 25.12. gerechnet. Als Rufzeichen ist 3Y5X vorgesehen. Für Februar 1990 steht eine weitere Expedition mit Amateurfunkbeteiligung durch amerikanische Funkamateure auf dem Programm. Ihr geplantes Rufzeichen lautet 3YØB.


BAUNATAL

Am 26.12. findet, wie angekündigt, der Weihnachtswettbewerb des DARC statt. Die Wettbewerbsregeln sind in der cq-DL 12/89, Seite 793, veröffentlicht worden. Bei den Distriktsvorsitzenden wird für den Distrikt Bayern-Ost der stellvertretende DV Hans Reyzl, DL2ZA, teilnehmen, da der DV Hans Gschnaidner, DL8KG, erkrankt ist.


BAUNATAL

Dies ist der letzte Deutschland-Rundspruch in diesem Jahr. Der Vorstand und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle wünschen allen Mitgliedern und Freunden ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes und erfolgreiches neues Jahr. Der erste Rundspruch im neuen Jahr erscheint am Freitag, dem 12.01.1990.


FUNKWETTERBERICHT (Darmstadt, 12.12.)

Stark schwankende Fleckenzahl im Verein mit niedriger bis mäßiger Aktivität und mit einem steilen Abfall der Fluxwerte kennzeichnen zur Zeit den Sonnenzustand. Die F2-Grenzfrequenzen gehen seit Anfang Dezember stetig zurück. Ihre Mittagswerte liegen gegenwärtig bei 12 bis 13 MHz. Infolgedessen entsprachen die Ausbreitungsbedingungen auf den oberen Kurzwellenbändern und auf dem 6-m-Band nicht den Erwartungen. Für den 11.12. wurden von Boulder/USA folgende Daten bekanntgegeben: Sonnenfleckenrelativzahl 140 und 10-cm-Strahlung 176 Einheiten. Das sind die tiefsten Werte seit Ende Oktober. Sehr ruhige Magnetik begünstigte während der letzten sechs Tage die Fernausbreitung auf den niederfrequenten Bändern. Eine schnelle Änderung des Funkwetters besteht offensichtlich nicht bevor. Erst in der letzten Dezemberwoche bestehen Aussichten auf eine Besserung. Mäßige Magnetstörungen werden um den 15. und vom 27. bis 29.12. erwartet. Ein aktueller Funkwetterbericht, herausgegeben von der Deutschen Bundespost, kann jederzeit vom Anrufbeantworter unter der Telefonnummer ..... abgerufen werden.


Ende des DL-RS Nr. 43/89 vom 15.12.1989

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1989 Rundspruch-Archiv