DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 38/89 VOM 10.11.1989


BAUNATAL

Am 04./05.11. fand in Kassel die Herbstversammlung des Amateurrats statt. Anläßlich dieser Tagung verlieh der 1. Vorsitzende des DARC, Günther Matz, DJ8BN, die goldene Ehrennadel an den Vorsitzenden des Distriktes Nordsee, Konrad Krecher, DL4BZ. Der 1. Vorsitzende und der Amateurratssprecher Hans-Christian Schütt, DL9XN, dankten dem ausgeschiedenen Distriktsvorsitzenden von Westfalen-Nord, Hans-Jürgen Pohl, DK3RI, für seine langjährige Mitarbeit im Amateurrat. In seinem Vorstandsbericht ging Günther Matz, auf die Geschäftsverteilung innerhalb des Vorstandes ein, durch die den einzelnen Vorstandsmitgliedern unterschiedliche Aufgaben zugewiesen wurden. Im Vordergrund der gemeinsamen Bemühungen stand die Suche nach einem Nachfolger für den zum Jahresende ausscheidenden Geschäftsführer Karl Diebold, DJ1BM. Mit der Bestellung von Wolf Heimerdinger konnte diese Aufgabe gelöst werden. Weiter führte DJ8BN aus, daß sich die Umstellung der EDV-Anlage auf ein einfaches und kostengünstigeres System verzögert habe. Es wurde jedoch angestrebt, diese Umstellung noch im laufenden Kalenderjahr abzuschließen. Bei den Bemühungen um eine Wiedererlangung der Gemeinnützigkeit habe es sich gezeigt, wie wichtig es ist, Kontakte zu Politikern zu pflegen. Dies gelte gleichermaßen für Beziehungen auf Bundes- wie auch auf Länderebene. Über die Haushaltsentwicklung und den Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 1989 war die Versammlung des Amateurrats in einem schriftlichen Vorabbericht informiert worden. Danach beliefen sich die Einnahmen aus dem Beitragsaufkommen und aus den sonstigen Erträgen im ersten Halbjahr auf 4.192.000 DM. Sie lagen damit schon um 32.000 DM über der Vorausplanung für das gesamte Haushaltsjahr. Andererseits bewegten sich laut DJ8BN die Ausgaben voraussichtlich innerhalb der Planzahlen, wenn auch in einzelnen Haushaltstiteln mit Mehrausgaben gerechnet werde. Eine der vordringlichsten Aufgaben sieht der Vorstand darin, in den kommenden Jahren die Akzeptanz des Amateurfunks auf den verschiedenen Ebenen der Deutschen Bundespost zu erhöhen. Die Anerkennung als technisch-experimenteller Funkdienst sei von großer Bedeutung, um die Frequenzzuweisungen nicht zu gefährden. Im Zusammenhang mit der Belegung des Sonderkanals S6 im 2-m-Exklusiv-Band erarbeitete der Vorstand ein Konzept, um dieses auf höchster Ebene vorzutragen. In seinem Bericht ging Günther Matz außerdem auf die Ausweitung der digitalen Kommunikation und die Notwendigkeit von damit zusammenhängenden Entscheidungen ein. Im Bereich der digitalen Betriebsarten habe das BuS-Referat neue Signale gesetzt, die eine Stärkung der Region und damit der Distrikte vorsehe. Nächster Punkt der Tagesordnung war die Beratung und Beschlußfassung über einen Nachtrag zum Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1989, dem der Amateurrat einstimmig zustimmte. Es schloß sich die Beratung und Beschlußfassung über den Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1990 an. Nach einer eingehenden Diskussion wurde ein Antrag angenommen, nach dem auf der Hauptversammlung 1990 Geldmittel zur Zukunftssicherung des DARC in einem Nachtragshaushalt zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Mittel sollen aus Kürzungen im ordentlichen Haushalt von etwa 5 % der gesamten Ausgabensumme erwirtschaftet werden. Nach weiteren Diskussionen genehmigte die Versammlung mehrheitlich den Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1990. Des weiteren nahm der Amateurrat einstimmig einen Antrag an, nach dem das Rechtsgutachten in juristischen Schriften veröffentlicht und allen interessierten Mitgliedern auf Anforderung zur Verfügung gestellt werden soll. Der Antrag auf Auflösung des Personalausschusses des Amateurrats wurde nach einer internen Sitzung einstimmig abgelehnt. Ferner legte der Amateurrat fest, daß das Befürwortungsverfahren des Clubs im Hinblick auf Genehmigungsanträge für Relais, Digipeater, Mailboxen und Baken weiterhin Angelegenheit der Referate ist. Auf Antrag der Referenten für Bild- und Schriftübertragung sowie UKW entschied der Amateurrat, daß die bisherige Nutzung des Frequenzbereiches 430,6–430,8 MHz für lokale FM-Simplexkanäle entfällt. Dieser Bereich liegt im sogenannten „National-Using-Segment“ des DL-Bandplanes. Ab sofort soll hier digitaler Funkbetrieb durchgeführt werden. Die nächste Hauptversammlung findet am 26./27.05.1990 in Friedrichsdorf bei Bad Homburg statt.


KASSEL

Mit großer Sorge beobachtet der DARC das steigende Ausmaß der Störungen des Amateurfunks durch die Belegung des Sonderkanals S6 im Zuge der Breitbandverkabelung auf dem Bereich 144–146 MHz. Auf der Herbstversammlung des Amateurrats am vergangenen Wochenende wurde dieses Thema von allen Teilnehmern in hohem Maße angesprochen. Gerade dieses Amateurfunkband wird für die Kommunikation der Funkamateure untereinander in besonderer Weise genutzt. Dazu trägt der Status dieses Frequenzbereiches bei, nämlich eine exklusive Nutzung durch den Amateurfunk aufgrund internationaler Vereinbarungen. Der DARC wird die Lizenzbehörde nachdrücklich auf die Einhaltung dieser Vereinbarungen hinweisen.


DARMSTADT

Der vom BuS-Referat erarbeitete Vorschlag für ein Packet-Radio-Konzept der neunziger Jahre ist Anfang November den Distrikts-BuS-Referenten zugegangen. Das BuS-Referat bittet die Distrikte um Interesse und gegebenenfalls Rückkopplung zu diesem Konzeptpapier. Der Text steht auch in den Store-and-Forward-Mailboxen in der Rubrik DARC.


SALZGITTER

Die Arbeitsgemeinschaft CW lädt alle Freunde selbstgebauter oder über 25 Jahre alter Funkgeräte zur diesjährigen HOT-Party am Sonntag, dem 19.11., ein. Zur Teilnahme genügt es, wenn Sender oder Empfänger selbstgebaut oder älter als 25 Jahre sind. Dieser CW-Wettbewerb findet statt von 13:00–15:00 UTC auf dem 40-m-Band und von 15:00–17:00 UTC auf dem 80-m-Band. Die vollständige Ausschreibung wurde in der cq-DL 9/89, S. 601, veröffentlicht. Logs und Anfragen an Dr. Hartmut Weber, DJ7ST, ......


FUNKWETTERBERICHT (Darmstadt, den 07.11.)

Seit dem 31.10. steigen die Tageswerte der Sonnenrelativzahl und der solaren Radiostrahlung im 10-cm-Bereich steil an. Aus Boulder/USA wurden für den 06.11. 317 bzw. 256 Einheiten gemeldet. In Mitteleuropa schwankten die Mittagswerte der F2-Grenzfrequenz seit Monatsbeginn um 15 MHz. Infolgedessen kam es tagsüber auf den hochfrequenten Bändern, einschließlich dem 6-m-Band, zu guten bis sehr guten Ausbreitungsbedingungen. Im Gegensatz dazu waren die nächtlichen DX-Bedingungen auf den langwelligen Bändern wegen der überwiegend unruhigen Magnetik mäßig bis schlecht. Die günstige Funkwetterlage wird voraussichtlich bis Mitte November anhalten, zumal in Kürze mit der Wiederkehr aktiver Sonnengebiete zu rechnen ist. Allerdings steigt damit auch die Wahrscheinlichkeit für plötzlich einsetzende Störungen mit nachfolgenden Grenzfrequenzeinbrüchen. Eine genaue zeitliche Vorhersage solcher Ereignisse ist naturgemäß nicht möglich.


Ende des DL-RS Nr. 38/89 vom 10.11.1989

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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