POTTERS BAR
Der Start der Amateurfunksatelliten UoSAT D und E sowie der vier Microsats ist auf den 19.01.1990 verschoben worden. Ursache sind nach Angaben der AMSAT-UK Fehler in den Absprengvorrichtungen, die die Satelliten von der dritten Stufe der ARIANE trennen sollen.
JOHANNESBURG
Südafrikanische Funkamateure planen den Bau eines weiteren Microsats. Der 30 cm³ große Satellit soll die Erde in einer niedrigen Umlaufbahn mit einer Höhe von 700800 km umkreisen. Der Satellit wird mit einer Store-and-Forward-Einrichtung ausgerüstet sein. Ferner ist der Einbau eines Transponders vorgesehen. Die Entwicklungszeit wird nach Angaben der Southern Africa AMSAT drei bis fünf Jahre betragen.
MOSKAU
In der Sowjetunion hat sich ein Club für Hochgeschwindigkeitstelegrafie gebildet. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist die Beherrschung von Morse-Telegrafie mit mindestens Tempo 170 BpM. Es sind fünf Vorschläge von Mitgliedern des sowjetischen High-Speed-CW-Clubs vorzulegen. Der Club strahlt an jedem Samstag um 07:00 UTC auf 14.070 kHz einen Rundspruch aus. Anläßlich eines ersten Treffens dieses CW-Clubs in der Sowjetunion wurde eine Sonderstation mit dem Rufzeichen 4L1QRQ betrieben.
MOSKAU
Der sowjetische Kosmonaut Musa Manarov, U2MIR, hat während seines Aufenthaltes an Bord der sowjetischen Raumstation Mir 1143 Verbindungen mit Stationen in 42 Ländern getätigt.
BAUNATAL
Funkamateure in Lettland können in ihrem Rufzeichen den Landeskenner YL statt des gewöhnlichen Kenners UQ verwenden. Ebenso dürfen Funkamateure in Litauen den Landeskenner LY statt UP benutzen. Nachdem in der Vergangenheit diese Landeskenner bereits zu besonderen Anlässen ausgegeben wurden, können sie nun von den Funkamateuren in beiden Ländern für dauernde Verwendung beantragt werden. Weitere Änderungen im Rufzeichensystem der sowjetischen Funkamateure wurden für das Jahr 1990 angekündigt.
POTTERS BAR
Funkamateure in der kanadischen Provinz Prince Edward Island erhalten ab sofort Rufzeichen mit dem Präfix VY2 statt, wie bisher, VE1. Inhaber bereits erteilter Amateurfunkgenehmigungen dürfen jedoch weiterhin ihr bisheriges Rufzeichen verwenden.
STOCKHOLM
Seit dem 01.03.1989 sind in Schweden 25 Amateurfunkstationen mit Experimentallizenzen für den Sendebetrieb im 50-MHz-Bereich ausgestattet. Zunächst durften die Stationen nur dann senden, wenn die Fernsehsender abgeschaltet waren. Seit dem 19.09. ist den Stationen ein ganztägiger Sendebetrieb gestattet. Die Testphase ist zunächst bis zum Jahresende befristet. Es wird jedoch damit gerechnet, daß in Schweden im nächsten Jahr erneut Experimentallizenzen auf 50 MHz ausgegeben werden.
WASHINGTON
Der US-Senat hat am 14.10. nur eine abgemagerte Fassung des Gesetzesvorschlages HR3299 für den US-Haushaltsplan passieren lassen. Der Abschnitt über Gebühren unter anderem für Amateurfunk-Lizenzerteilungen wurde gestrichen. Eine maßgebliche Konferenz der Finanzausschüsse beider Häuser wurde für Ende Oktober erwartet.
NEWINGTON
Der neue Generalsekretär der Internationalen Fernmelde-Union, ITU, Pekka Tarjanne, hat den Wunsch nach kooperativer Zusammenarbeit mit der IARU zu erkennen gegeben. Dazu schreibt die amerikanische Amateurfunkzeitschrift QST in ihrer November-Ausgabe, daß ihm der Amateurfunk durchaus vertraut sei, obwohl er selbst kein Funkamateur ist. Mit Tarjanne, der bisher Generaldirektor der finnischen Post- und Fernmeldebehörde war, konnte der DARC-Auslandsreferent, Hans Berg, DJ6TJ, bei einem Aufenthalt in Finnland bereits ein informatives Gespräch führen.
BAUNATAL
Der Distrikt Westfalen-Nord wählte anläßlich der Distriktsversammlung am 29.10. in Telgte einen neuen Vorstand. Distriktsvorsitzender ist nun Peter Raichle, DJ6XV, der Hans-Jürgen Pohl, DK3RI, nach 15 Jahren in diesem Amt ablöst. Stellvertreter wurde Hellmuth Fischer, DF7VX.
HANNOVER
Am 11./12.11. findet in Hannover die INTERRADIO 89 statt. Innerhalb des Rahmenprogrammes ist auch in diesem Jahr wieder für Besucher eine Stadtrundfahrt geplant. Sie beginnt am Samstag, dem 11.11., um 11:00 Uhr. Eintrittskarten sind am Informationsstand zu erwerben. Zum Telegrafie-Wettbewerb der IARU-Region 1 können sich noch Teilnehmer bei der Geschäftsstelle des DARC in Baunatal melden. Das Jugend- und Ausbildungsreferat des DARC bietet auf der INTERRADIO sogenannte Schnupper-Fuchsjagden an. Es werden zwei Füchse auf zwei verschiedenen Frequenzen im 80-m-Band zu suchen sein. Unterlagen für künftige Ausrichter von Fuchsjagden werden am Stand erhältlich sein. An einem weiteren Stand wird Jugendlichen der erste Kontakt mit dem Lötkolben ermöglicht. Unter fachkundiger Aufsicht können leuchtende DARC-Rauten und Morsesummer gebaut werden. Außerdem werden durch den Landesjugendverband Niedersachsen das Baubuch, die Ausbildungsunterlagen des DARC und Platinen aus der JR-Reihe bereitgehalten. Als Ergänzung zur Ausbildungssoftware wird eine Diskette mit den digitalisierten Bildern des Fragenkatalogs vorgeführt. Daneben sind die Texte des Fragenkatalogs nun auch als ASCII-Files für DOS-Rechner verfügbar.
FUNKWETTERBERICHT (Darmstadt, den 31.10.)
Nach der intensiven Magnetstörung am 20./21.10. ist bei den Ausbreitungsbedingungen eine merkliche Verschlechterung eingetreten, und zwar einmal wegen zurückgehender Grenzfrequenzen, zum anderen wegen erhöhter Dämpfungen auf den nördlich verlaufenden Linien. Auch die Tageswerte der Sonnenfleckenzahl und der 10-cm-Strahlung haben im gleichen Zeitraum stetig abgenommen und zwischen dem 26. und 29.10. mit 128 bzw. 170 Einheiten den tiefsten Stand des Monats erreicht. Mehrere Fleckengruppen, die gestern am Ostrand der Sonne erschienen sind, deuten auf einen unmittelbar bevorstehenden Aktivitätsanstieg hin. Dieser wird voraussichtlich bis Mitte November andauern. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten größerer Störungen, in deren Verlauf Aurora aufkommen kann, wird erneut zunehmen. An ungestörten Tagen jedoch ist mit den höchsten Grenzfrequenzen dieses Jahres und infolgedessen mit guten und ausgezeichneten Bedingungen auf den höheren Frequenzen zu rechnen. Erstmals im gegenwärtigen Sonnenfleckenzyklus konnten am 31.10. auf dem 50-MHz-Band in Europa Amateurfunkstationen aus allen Erdteilen aufgenommen werden.
Ende des DL-RS Nr. 37/89 vom 03.11.1989
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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