DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 28/89 VOM 01.09.1989


BAUNATAL

Als Startdatum für den neuen Microsat-UoSAT-Satelliten ist der 09.11. in Aussicht genommen. Dies berichtet der Präsident der AMSAT/NA, Doug Loughmiller, KO5I.


WASHINGTON

Die US-FCC hat die Neuregelung für die Bildung von Rufzeichen für Inhaber reziproker Lizenzen in den USA im geänderten Teil ihrer Amateurfunkbestimmungen präzisiert. Darin heißt es jetzt sinngemäß: Dem Heimatrufzeichen ist die Buchstaben- und Ziffernbezeichnung des US-Distriktes voranzustellen, getrennt durch einen Bruchstrich bzw. in Telefonie das Wort „stroke“ oder „slash“. Mindestens einmal während jeder Verbindung muß zusätzlich der Sendeort so genau wie möglich als Stadt und Bundesstaat in englischer Sprache angegeben werden.


WASHINGTON

Während die US-FCC wohl für nationale Ereignisse auf Antrag der ARRL Sonderpräfixe bereitstellt, wie W200 anläßlich der 200-Jahr-Feier der USA, lehnt sie eine solche Ausgabe an einzelne Funkamateure strikt ab. So verweigerte sie einem Funkamateur den Sonderpräfix W89 mit der Begründung, daß individuelle Anträge seit elf Jahren abschlägig behandelt würden. Nach einer Ausnahme anläßlich der Pan-Amerikanischen Spiele 1987 seien so viele Neuanträge eingegangen, die alle hätten abgelehnt werden müssen, weil sie die Erteilung normaler Rufzeichen ungebührlich verzögert haben würden.


OTTAWA

Am 28.06. meldete die Canadian Radio Relay League (CRRL), daß sie mit Zuschriften zur Ausgabe von Sonderpräfixen für die Küstenprovinzen Canadas überschwemmt werde. Dabei kam von Prince Edward Island 100 % Zustimmung, von New Brunswick 65 %, aber von Nova Scotia 65 % Ablehnung. Die CRRL will die endgültigen Ergebnisse dem DOC übermitteln.


DARMSTADT

Mit einem Zuwachs der Lizenzzahlen in der Bundesrepublik Deutschland von 1,6 % im ersten Halbjahr 1989 auf insgesamt 61.941 setzt sich der Trend vom Vorjahr fort. Davon entfallen gut 32.000 = 54,8 % auf die Klasse B, knapp 1800 = 3 % auf die Klasse A und knapp 25.000 = 42,2 % auf die Klasse C. Wieder überwiegt leicht der Zuwachs der Klasse C gegenüber der Klasse B. Der Anteil der zivilen Ausländer an den Individual-Lizenzen beträgt weiter knapp 2 %. Weiter im leichten Rückgang ist die Zahl der Amateurfunkstationen der „Gaststreitkräfte“, die mit 555 jetzt 0,9 % der Gesamtlizenzen ausmacht. Davon entfallen auf die USA 331, Großbritannien 60, Frankreich 62, Belgien 31, Kanada 16 und die Niederlande 14. Dazu kommen hier 39 Clubstationen und zwei Relaisfunkstellen.

Den rund 1800 Neuzugängen im ersten Halbjahr 1989 standen 830 Löschungen gegenüber sowie 1660 Veränderungen. Diese 3290 Bearbeitungsvorgänge summieren sich im Jahr zu rund 11 % Änderungen in der Rufzeichenliste.


BRÜSSEL

Der belgische Amateurfunkverband UBA hatte am 01.05.1989 eine Mitgliederzahl von 3819, wovon (leicht rückläufig) 2658 lizenziert sind. Das entspricht 55 % der im internationalen Callbook registrierten 4840 belgischen Funkamateure, von denen einer auf 2046 Einwohner kommt. Nach Lizenzklassen verteilen sich die UBA-Funkamateure zu 71 % auf die höchste Klasse C (ON4 bis ON8), zu 27 % auf die Klasse B (ON1 und ON9) und zu 2 % auf die Anfängerklasse A (ON2 und ON9A).


WIEN

Im Mai-Heft der ÖVSV-Zeitschrift QSP wurde eine aktualisierte Rufzeichenliste der österreichischen Amateurfunkstellen abgedruckt. Auf 70 Seiten sind rund 5520 nach Rufzeichen-Suffixen geordnete Anschriften angegeben, soweit ihre Inhaber Mitglieder des ÖVSV sind oder Nichtmitglieder ihre Adressen privat zur Verfügung gestellt haben. Danach folgt ein Meldebogen für Neueintragungen bzw. Änderungen. Auf je 20 Seiten sind Rufzeichen zu den Namen der Inhaber aufgeführt bzw. eine Zuordnung von Rufzeichen zu den Wohnorten. Abschließend folgt eine Aufstellung der Rufzeichen von Inhabern einer CEPT-Lizenz der Klasse 1.


GETTYSBURG

Am 07.07. trafen sich in Gettysburg/Pennsylvania die Voluntary Examination Coordinators (VECs), die 97 % des Amateurfunk-Prüfungswesens in den USA repräsentieren, zu ihrer 5. Jahreskonferenz. Ihrem Question Pool Commitee (QCP) oblag die Aufgabe, das dortige Prüfungsfragen-Kompendium zu überarbeiten, nachdem die völlig neu formulierten Amateurfunkbestimmungen der US-FCC zum 01.09. in Kraft treten sollen. Angesichts des Umfangs und der Komplexität der Materie mußte allerdings befürchtet werden, daß für die Fertigstellung mehr Zeit als bis zum 01.09. erforderlich sein wird. Ein Bericht soll in der QST September erscheinen.


WEINHEIM

Am 16./17.09. findet in Weinheim die UKW-Tagung statt. Das Mobilreferat des Distriktes Baden veranstaltet anläßlich der UKW-Tagung in Weinheim zwei Mobilwettbewerbe: Am Samstag, dem 16.09., gibt es einen Anfahrtswettbewerb von 05:00–12:00 UTC. Davon werden zwei zusammenhängende Stunden gewertet. Der Wettbewerb findet mit getrennten Wertungen auf 2 m und 23 cm statt. Am Sonntag, dem 17.09., wird ein Abfahrtswettbewerb von 10:00–18:00 UTC ausgetragen. Davon werden ebenfalls zwei zusammenhängende Stunden gewertet. Dieser Wettbewerb findet auf 70 cm statt. Ausschreibungen gegen adressierten Freiumschlag bei Wolf-Dieter Gläser, DK4IO, ...... Als Preise für die Erstplazierten winken neben wertvollen Sachpreisen auch Plaketten und Urkunden.


DARMSTADT (29.08.)

Das letzte Drittel des Monats August stand im Zeichen rasch zurückgehender Sonnentätigkeit. So war beispielsweise der Energiefluß der 10-cm-Strahlung, der am 18.08. noch 261 Einheiten betrug, bereits am 24.08. auf 179 abgefallen. Die Höchstwerte der F2-Grenzfrequenzen schwankten an ungestörten Tagen um 8 MHz. Nach wie vor wird die Ausbreitung auf den überwiegend nördlich verlaufenden Verkehrslinien durch magnetische Unruhe und infolge des noch anhaltenden Protonenereignisses, das am 12.08. begann, beeinträchtigt.

Die weiteren Aussichten: Am 29.08. erschienen am Ostrand der Sonne drei neue Fleckengebiete. Eine dieser Regionen besitzt eine umfangreiche komplexe Struktur. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Sonnentätigkeit erneut rasch ansteigen und zu einer schnellen Besserung der Ausbreitungsbedingungen führen. Die diesjährige Sporadisch-E-Saison ist nunmehr zu Ende gegangen. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren waren in unserem Gebiet oberhalb von 28 MHz deutlich weniger Ereignisse dieser Art aufgetreten.


Ende des DL-RS Nr. 28/89 vom 01.09.1989

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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