DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 19/89 VOM 19.05.1989


WIEN

Am 31.12.88 waren in Österreich 5641 Bewilligungen zur Errichtung und Betrieb einer Amateurfunkstelle ausgegeben, das sind 185 = 3,4 % mehr als Ende 1987. Damit entfällt in Österreich auf jeden 1345. Einwohner eine Amateurfunkstelle.


GENF

Die Verlagerung bisheriger Benutzer aus den „WARC“-KW-Bändern bei 18 MHz und 24 MHz soll bis zum 01.07.1989 abgeschlossen sein. Das teilte das International Frequency Registration Board (IFRB) der ITU mit. Die endgültige nationale Zuweisung an den Amateurfunkdienst muß natürlich von der jeweils zuständigen Fernmeldeverwaltung verfügt werden. In gleicher Weise wurde eine Zuweisung bei 25,5 MHz an den Radioastronomie-Funkdienst freigegeben. Hingegen wurde das Inkrafttreten der Zuweisung für verschiedene Teilbereiche des KW-Rundfunkdienstes zwischen 11.650 und 21.850 kHz auf den 31.12.92 verschoben. Über die Mitbenutzung von Bereichen des Festen Funkdienstes durch den Seefunkdienst soll eine weitere Bekanntgabe folgen.


LEBATZ

Wegen störender Beeinflussung seines Fernsehempfangs klagte ein Nachbar gegen einen Funkamateur aus dem OV Plön, M23. Da der Empfänger nur an einer Zimmerantenne betrieben wurde, wies das Amtsgericht Plön die Klage kostenpflichtig ab. Der Kläger ging allerdings in die Berufung. Die Verhandlung findet am 20.06.89 am Landgericht Lübeck statt.


NEWINGTON

Das Internationale Sekretariat der ITU hat den Antrag des Aruba Amateur Radio Club (AARC) auf Mitgliedschaft in der IARU zur Abstimmung gestellt. Die Amateure von Aruba wurden bis zu deren Abtrennung von den niederländischen Antillen von deren Verband VERON vertreten. Etwa die Hälfte der 60 Aruba-Amateure sind Mitglieder des AARC, was sich nach der Anerkennung durch die IARU noch erhöhen dürfte. Die Anschrift des AARC ist ...... Sein Chairman ist Juan Noguera, P43AS; Sekretär William L. Philips, P43WLP, und QSL-Manager Eddy Kappel, P43EK. Für fünf frühere IARU-Verbände wurde eine Löschung der Mitgliedschaft angekündigt, wenn nicht bis September 1989 ein begründeter Einspruch erfolgt. Seit Jahren liegt kein Zeichen der Existenz von Amateurfunkverbänden aus Angola, Burma, Ghana, Mozambik und Zaire vor.


GRENOBLE

Die Geschäftsführung der Präsidentin Therese Normand, F6EPZ, wurde durch die Generalversammlung des französischen Amateurfunkverbandes REF am vergangenen Wochenende in Grenoble eindrucksvoll bestätigt. Die Delegierten zollten der soliden Arbeit der Präsidentin eine besondere Anerkennung. Wie zu erfahren war, ist inzwischen der Neubau des Amateurfunkzentrum in Tours von den Mitarbeitern bezogen worden. Die Versammlung in Grenoble wurde begleitet von einer Amateurfunkausstellung, an der der DARC mit einem Stand beteiligt war. Das Informationsangebot des DARC mit den Themen Amateurfunk über Satelliten, Aus- und Weiterbildung im DARC sowie allgemeine Informationen über den Club fanden großes Interesse bei den Besuchern. Beide Verbände vereinbarten, insbesondere im Hinblick auf den kommenden Binnenmarkt in der EG, in Zukunft noch enger zusammenzuarbeiten.


FRANKFURT

Eine Sendung über Amateurfunk bringt der HR 3 am 25.05. In der Sendung „HR 3 Unterwegs“ in der Zeit von 15:00–17:00 Uhr werden Funkamateure über diese interessante Freizeitgestaltung berichten.


TOURS

Aus der Arbeit der EMC-Kommission meldet die Radio REF April 1989: Auf Verlangen von Großbritannien, der BR Deutschland und Frankreichs ist die Europäische EMC-Richtlinie modifiziert worden: Die Selbstbaugeräte der Funkamateure sind von der Anwendung dieser Direktive ausgenommen worden (Änderung der Artikel 2 und 10). Der Rat der EG ist zu einer „gemeinsamen Position“ gekommen, die diese Änderung einschließt. Noch zu regeln verbleiben die Fälle der Bausätze, des Umbaus kommerzieller Geräte und deren Wiederverkauf unter OM. Demgegenüber befaßt sich die Richtlinie mit kommerziellen Sende- und Empfangsgeräten.


WASHINGTON

Zur Verteidigung der Ansprüche der US-Funkamateure auf das gesamte Amateurfunkband 220–225 MHz wurden Vertreter der ARRL zum 11.05. ins Repräsentantenhaus nach Washington eingeladen. Vor dem Unterausschuß für Regierungsinformationen, Justiz und Landwirtschaft im Ausschuß für Regierungsgeschäfte soll die Gruppe unter Leitung des ARRL-Vizepräsidenten Dave Sumner, K1ZZ, darlegen, weshalb die unteren 2 MHz dieses Bandes nicht dem UPI, dem United Parcel Service übertragen werden sollten. Vertreter des UPI und des Verteidigungsministeriums waren gleichfalls geladen. – Wir drücken den US-Funkamateuren die Daumen!


NEDERHORST

Vor 60 Jahren, im August 1929, wurden in den Niederlanden die ersten Amateurfunkprüfungen durchgeführt. Die VERON bemüht sich deshalb um Sonderpräfixe mit der Zahl 60. Inzwischen ist der Andrang zu den halbjährlichen Prüfungen beträchtlich: Im Herbst 1988 waren rund 1000 Prüflinge angetreten. Von den 173 A-Kandidaten (mit Tempo 60 BpM) bestanden 108 = 62 %, von den 30 B-Kandidaten (mit Tempo 40 BpM) 22 = 73 %. Für die Prüfung im Frühjahr 1988, die letztmalig nach dem Prüfungsreglement von 1985 durchgeführt werden sollte, hatten sich sogar 1203 Teilnehmer angemeldet, so daß dafür am Prüfungsort das Nationale Badminton Centrum bereitgestellt werden mußte. Der Antrag der VERON, zwischendurch zusätzliche Morseprüfungen abzuhalten, mußte aus Kostengründen von der Prüfungskommission abgelehnt werden. An deren Spitze ist ab Jahresbeginn Jan Ten Horst getreten. Der bisherige Amateurfunk-Sachbearbeiter der PTT, Bert van Dijk, Beobachter auf der Konferenz der IARU-Region 1 1987 in Noordwijkerhout, übernahm eine Funktion in der bei der Strukturumwandlung neugeschaffenen Haupt-Direktion für Telecommunication und Post, die dem Verkehrsministerium untersteht. Auf einer Besprechung mit dieser Institution am 05.04. in Nederhorst sprach VERON-Präsident Cees van Dijk seinem Namensvetter zum Abschied die guten Wünsche der VERON und besten Dank für die gute Zusammenarbeit aus.


DARMSTADT (16.05.)

Nach dem kurzzeitigen Anstieg der Sonnenaktivität, der zwischen dem 07. und 09.05. erfolgt war, ist die Aktivität schnell wieder auf niedriges Niveau abgesunken. Die Sonnenflecken-Relativzahl fiel am 13.05. fast auf den Wert 100 ab. Weniger ausgeprägt war der Rückgang der 10-cm-Strahlung, deren Tageswerte zur Zeit knapp unterhalb 200 Einheiten liegen. Auf der Grundlage der 27 Tage Wiederholungstendenz wird ein in Kürze einsetzendes Wiederansteigen der Sonnenaktivität mit einem Höhepunkt kurz vor Monatsende erwartet. Es besteht somit eine begrenzte Hoffnung auf Besserung der zur Zeit mäßigen Ausbreitungsbedingungen. Mit erhöhter magnetischer Unruhe ist zwischen dem 24. und 28.05. zu rechnen. Nach zweijähriger Unterbrechung ist die Gibraltar-Bake ZB2VHF auf 50,035 MHz, die zur Früherkennung von Sporadisch-E-Öffnungen hervorragend geeignet ist, wieder in Betrieb.


Ende des DL-RS Nr. 19/89 vom 19.05.1989

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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