PROTOKOLL ZUR ORDENTLICHEN DISTRIKTSVERSAMMLUNG DES DISTRIKTES BERLIN (D)


Die ordentliche Distriktsversammlung fand am 25.02.1987 im Restaurant Elefant, Steglitzer Damm 29 in 1000 Berlin 41 statt.

Beginn war 19:06 Uhr. Vertreten waren alle Ortsverbände und fast alle Referate (siehe Anwesenheitsliste).

Gegen die in der Einladung vorgeschlagene Tagesordnung wurde kein Einspruch erhoben.


Der Distriktsvorsitzende Wolfgang Rothert, DL7RT, gab in seinem Bericht bekannt, daß er im Jahre 1986 insgesamt fünfmal für den DARC im Bundesgebiet war, davon 2 mal zu internen Amateuratssitzungen, je 1 mal zu den regulären Sitzungen des Amateurrates (Wuppertal und Kassel) sowie zu einer Sitzung in Munster. Er konnte verschiedenen Funkamateuren zu einer Antennengenehmigung verhelfen und wird weiterhin auf diesem Gebiet allen hilfreich zur Seite stehen.


Es folgte die Ehrung der verstorbenen Mitglieder.


Anschließend konnte der DV an fünf Mitglieder Ehrenurkunden für langjährige Mitgliedschaft im DARC verteilen (40 Jahre: DL7AF, DL7BH, DL7CF und DL7DI sowie für eine 50jährige Mitgliedschaft an DL7BO).


Es folgte der Bericht des stellvertretenden Distriktsvorsitzenden Joachim Schultze, DL7BE. Kernpunkte seiner Arbeit waren u. a. die Planung und Durchführung einer Besichtigungsfahrt zur Küstenfunkstelle Norddeichradio mit 35 Mitgliedern aus dem Distrikt Berlin, die Begleitung des DV zur Hauptversammlung in Wuppertal, Besuch der HAM RADIO und Planung und Durchführung einer Fahrt zur INTERRADIO mit 70 Teilnehmern. Ferner war er im Herbst zu einer Tagung des BuS-Referates in Vertretung des Bus-Referenten in Hannover. Bemängelt wurde, daß noch keine Rückmeldungen der Ortsverbände über Veranstaltungen zur 750-Jahr-Feier vorliegen.

Der Bericht der Kassenprüfer wurde vorgezogen. Die Kassenprüfer befanden die Distriktskasse für formal in Ordnung und schlugen die Entlastung des Vorstandes vor. Nach einer kurzen Erläuterung verschiedener Ausgaben durch den DV wurde der Vorstand einstimmig von der Versammlung entlastet.

Die Berichte der Referenten erbrachten folgendes Ergebnis:

UKW-Referat: Der UKW-Referent Manfred Rüdiger, DL7KM, übernahm sein Amt am 02.07.1986. Nach Sichtung und Sortierung der von seinem Vorgänger hinterlassenen Unterlagen und der Einarbeitung nahm er an einer Tagung der UKW-Referenten in Kassel am 25./26.10.1986 teil. Es folgte ein ständiger Schriftwechsel mit dem UKW-Referenten des DARC und den Referenten in den Distrikten zur Klärung der verschiedenen Probleme. Er half mit bei der Koordinierung des geplanten ATV-Relais und bei der Organisation zum Aufbau einen „UKW-Abteilung“ im Projekt „Stellwerk“.

DX-Referat: Unter der Leitung des DX-Referenten Horst Müller, DL7UX, wurden drei Treffen des DX-Referates veranstaltet. Bei einem Treffen konnten Dias einer DXpedition nach Clipperton aus dem Jahre 1985 gezeigt werden sowie Dias einer Urwaldklinik in Uganda die von einem als Pater tätigen OM betreut wird. Für diese Klinik wurden in einer spontanen Sammelaktion 150,– DM gespendet.

BuS-Referat: Wolfgang Herpel, DL7WH, gab in seinem Bericht die Gründe für die Stillegung des RTTY-Relais DBØRX bekannt, wies auf zwei Treffen der Freunde der Betriebsart Packet-Radio hin, deren Anzahl nunmehr schon etwa 60 OM beträgt. Ferner teilte er mit, daß in absehbarer Zeit in Berlin ein Digipeater installiert wird, der den Verkehr mit dem Bundesgebiet auf 70 cm per Packet-Radio ermöglichen soll.

Notfunkreferat: Der Notfunk-Referent Joachim Schultze, DL7BE, erklärte, daß am Jahresanfang Gespräche mit dem Notfunkreferenten des DARC geführt wurden, die zur Folge hatten, daß das Referat von Katastrophenreferat in Notfunkreferat umbenannt wurde. Auf einem Informationstreffen in Berlin konnten drei Mitarbeiter für die Auslandsarbeit gewonnen werden; das Referat hat derzeit 28 Mitarbeiter. Der Referent fuhr zu einem Treffer, der Referenten der Nordgruppe der Distrikte in Munster, führte Gespräche auf der HV in Wuppertal, der HAM RADIO und der INTERRADIO. Er teilte mit, daß zwischenzeitlich im BAARC (Berlin American Amateur Radio Club) unter der Leitung von DJØXC eine Notfunkgruppe gegründet wurde, Dadurch gibt es auch Kontakte zu den Alliierten, die in diesem Jahr noch ausgeweitet werden sollen. Ein Problem für den Distrikt Berlin stellt der immer noch vertragslose Zustand mit dem Senat von Berlin dar. Deshalb sind Aktivitäten des Notfunkreferates weder rechtlich noch versicherungstechnisch abgesichert.

Ausstellungs-Referat: Der Ausstellungsreferent Wolfgang Rothert, DL7RT, hatte keine Aktivitäten im Jahre 1986 zu vermelden, wies aber auf seine Bemühungen hin, für die Internationale Funkausstellung 1987 wieder einen Stand für den DARC zu bekommen.

Rechtsreferat: Der für Rechtsfragen zuständige Referent Michael Höpfner, DL7RX, wies darauf hin, daß seine Aktivitäten zu vielschichtig sind und die Problematik z. B. des „Anti-Wanzengesetzes“ zu umfangreich ist, um darüber auf der Distriktsversammlung eingehen zu können. Er erklärte sich zu Diskussionen auf OV-Basis bereit.

Referat für Behindertenbetreuung: Der Referent Günter Zellmer, DL7ZG, (White-Stick-Operator) übernahm im Mai die Herstellung der „Tönenden cq-DL“ die monatlich an etwa 330 blinde Mitglieder des DARC verschickt wird. Darüber hinaus wurden Kassetten mit Fragen und Antworten zur fachlichen Prüfung von Funkamateuren sowie der „Cuno“ mit insgesamt 14 Kassetten pro Satz hergestellt und kopiert. Im Jahre 1986 sind 2500 Kassetten kopiert und zum Versand gebracht worden! Der Referent war auf der HAM RADIO in Friedrichshafen präsent. Im Juli nahm er an der Ausbildung und Betreuung eines AFu-Lehrganges des Distriktes Rheinland-Pfalz (K) für Schwerbehinderte teil. Von August bis November leitete er einen CW-Kursus über das Relais DBØWF mit einer Gesamtdauer von etwa 80 Stunden. Er war im November und Dezember Ausbilder beim AFu-Lehrgang in Saulgrub/Obb. und verhalf 1986 zu 17 C-Lizenzen, 17 A-Lizenzen und neun B-Lizenzen. Ferner betreut er das Distrikts-Telefon, bei dem pro Tag etwa 18 Anrufe zu beantworten sind. Die Versammlung zollte DM Zellmer mit einem besonders herzlichen Applaus Dank und Anerkennung.

Jugendreferat: Der Referent Steffen Schöppe, DC7SZ, war nicht anwesend. Sein Bericht lag dem Vorsitzenden vor, wird aber erst nach einer Erörterung veröffentlicht.

Fuchsjagdreferat: Rudi Didzun, DL7TE, wies die Planung und Durchführung von zwei Distrikts-Fuchsjagden nach, unternahm diverse Fahrten zu auswärtigen Fuchsjagden und erwähnte seine Aktivitäten hinsichtlich technischer Beratung und der Durchführung von Peilübungen.

Regionalreferat der AGAF: Vom Referenten Horst Schurig, DL74KE, wurden 1986 zwei ATV-Treffen durchgeführt, wovon eins gemeinsam mit der Mikrowellengruppe stattfand. Die von der ATV-Gruppe 1955 erstellte 24-cm-ATV-Bake wurde am 31.12.1986 außer Betrieb genommen, da das UKW-Referat des DARC keine Breitband-Baken befürwortet und die Bake deshalb kein eigenes Rufzeichen erhielt. Die Aktivgruppe beschloß im November, diese Bake zu einem 24-cm-Inband-ATV-Relais auszubauen. Der Genehmigungsantrag dafür wurde gestellt. Ein Artikel des Referenten über die Berliner ATV-Tätigkeit wurde im ATV-Amateur veröffentlicht, und zwei Artikel über die Berliner ATV-Bake standen im Berlin-MB.

Mobilreferat: Der Leiter des Referates Dieter Köhler, DL7NV, konnte berichten, daß insgesamt vier Mobilwettbewerbe durchgeführt werden konnten. Beim 1. Wettbewerb blieben die Plätze 1–4 der Kurzwellen-Wertung in Berlin, die des UKW-Teils gingen nach Hamburg. Der 2. Mobilwettbewerb fand anläßlich des Flohmarktes in Heiligensee auf dem 2-m-Band statt. Auch hierbei blieben die Plätze 1–4 in Berlin. Das Ergebnis des 3. Wettbewerbs stellte drei Berliner Stationen in der KW-Wertung an die Spitze, auf UKW hatten die Stationen aus DL die Nase vorn. Der 4. Wettbewerb wurde den Berlinern vom Distrikt Niedersachsen überlassen. Er fand nur in Berlin und mit einem neuen Wertungssystem statt, das sich für diesen Zweck bewährt hat und weiter angewendet werden kann.


Zur Entspannung wurde die Distriktsversammlung mit einem Dia-Vortrag über das Projekt „Stellwerk“ unterbrochen. Horst Müller, DL7UX, bat um Spenden für dieses Projekt auf sein Postgirokonto ......


Dann übernahm Hubert Drews, DL7DH, als Wahlleiter die Leitung der Versammlung. Es folgte in geheimer Abstimmung die Wahl des Distriktsvorstandes. Der bisherige Vorstand stellte sich ohne Gegenkandidaten zur Wiederwahl. Zum Distriktsvorsitzenden wurde Wolfgang Rothert, DL7RT, einstimmig wiedergewählt. Sein Stellvertreter Joachim Schultze, DL7BE, bekam 11 Ja-Stimmen, eine Nein-Stimme und zwei Enthaltungen. Der Verbindungsbeauftragte zur Landespostdirektion Dieter Schmidt, DL7HD, wurde in Abwesenheit mit 13 Ja-Stimmen und einer ungültigen Stimme in seinem Amt bestätigt. Die drei wiedergewählten nahmen unter Applaus die Wahl an. Der neue Distriktsvorsitzende berief dann alle anwesenden Referenten wieder in ihr Amt. Es erfolgte kein Widerspruch.


Unter dem Tagesordnungpunkt „Verschiedenes“ wies das Fuchsjagdreferat auf drei Fuchsjagden in Berlin hin, die am 24.05., 19.07. und 04.10.1987 stattfinden werden.

Der OVV von D03 bemängelte die DE-Prüfung als zu schwierig. DL7ZG erklärte dazu, daß die Prüfungsbedingungen vor kurzem geändert worden sind und demnächst zur Verfügung stünden.

Ferner gab der OVV von Neukölln noch einmal die Bereitschaft bekannt, den Fielddayberg des Ortsverbandes „Am Dreidörferblick“ anderen Ortsverbänden zur Verfügung zu stellen, wenn ihn die Neuköllner nicht selbst benötigen.

Es wurde kurz die unterschiedliche Preisgestaltung der IRCs in verschiedenen Ländern erörtert. Dazu wurde bemerkt, daß diese Preise von der ITU festgelegt werden und die Deutsche Bundespost keinen Einfluß darauf habe. Es gibt jedoch unter Umständen noch andere Möglichkeiten, um preisgünstig an IRCs zu kommen.

DL7RT wollte Mißverständnissen vorbeugen und erklärte den Sinn und Zweck der internen Distriktsversammlungen, die nicht öffentlich sind. Sie bilden eine Arbeitsgrundlage für den Distriktsvorstand, wenn dieser zu Amateurratssitzungen gebeten wird und sind keine „Geheimniskrämereien“. Dann sprach der DV die sehr mangelhafte Mitarbeit der Berliner Funkamateure am Berlin-MB an. Ein solches Blatt kann nun von den Beiträgen seinen Leser leben. Wenn nichts kommt, kann nichts gedruckt werden. Es wäre sehr schade, wenn das Berlin-MB einschlafen würde, und er forderte alle Anwesenden auf, innerhalb der Ortsverbände mehr für Artikel aus der Feder der OM zu werben.

Der Rundspruch-Redakteur ist der Meinung, daß das sinngemäß auch für den Berlin-Rundspruch zutrifft.

In der weiteren Diskussion um das Berlin-MB wurde auf Ungereimtheiten, die das Abo-Verfahren betreffen hingewiesen. Auch wurde das Erscheinungsdatum und das Fehlen eingesandter Artikel beklagt. Margret Gronemann, DF4YG, wird sich um diese Probleme kümmern.

Von Seiten des Distriktsvorstandes ist dann noch die mangelhafte Präsenz der Berliner Clubstationen (z. Zt. 42!) gerügt worden. Gerade diese sollten für das 750-Jahr-Diplom aktiviert werden und auf den Bändern anwesend sein. Das UKW-Referat teilte dazu mit, daß DLØBN und DKØIFA im UKW-Contest am 04. und 05.07. mitarbeiten werden. Auch wurde bekannt, daß der BAARC demnächst ein Clubrufzeichen (DAØBLN) erhalten wird.

Die Sitzung schloß um 21:35 Uhr mit einem Dankeswort des Distriktsvorsitzenden.

Bernd P. Kieck, DC7XJ, Protokollführer


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1987 Rundspruch-Archiv