Inhalt 1987 Rundspruch-ArchivHAMBURG
Ein Bakengenerator, der die IARU-Forderung erfüllt, wurde vom UKW-Referat entwickelt. Das Muster wird anläßlich der UKW-Tagung in Weinheim am Stand des UKW-Referates vorgestellt.
BERLIN
Die Stiftung Warentest untersuchte 21 HiFi-Anlagen der Preisklasse zwischen 1500,– und 2000,– DM. Die Ergebnisse wurden in den Heften test, Ausgabe Juli und August 1987, vorgestellt. Ihre aktive Störsicherheit lag zumeist zwischen „zufriedenstellend“ und „sehr gut“. Nur bei zwei Bausteinanlagen hieß es „mangelhaft“. Bei der passiven Störsicherheit, dem Kümmernis der Funkamateure, sah das Testergebnis wesentlich ungünstiger aus. Zwölf Anlagen erhielten das Testurteil „mangelhaft“, sechs gerade noch „zufriedenstellend“ und nur zwei konnten als „gut“ gelten. Die Bewertung erfolgte nach DIN-Entwurf 0872 Teil 3 und 0875 sowie der FTZ-Richtlinie 17 MV 6 Teil 1, jeweils mit 2 dB Toleranz.
Die Stiftung Warentest stellt dazu seit Jahren fest, daß die Mehrzahl der von ihr geprüften Seriengeräte die FTZ-Bestimmungen hinsichtlich der Störfestigkeit nicht einhält. Die verordnete Störsicherheit scheint demnach offenbar Glücksache zu sein. Eine Beurteilung der Störsicherheit von im Juli-Heft besprochenen Farbfernsehgeräten fehlte leider völlig.
BERLIN
Das Messegelände am Berliner Funkturm lädt wieder zur „Internationalen Funkausstellung“ vom 28.08.–06.09.. Der Distrikt Berlin wird in Halle 15.1, Stand 03B, die Besucher über den Amateurfunk informieren. Im Vordergrund des Informationsangebotes werden die modernen Kommunikationstechniken des Amateurfunks, das Notfunknetz des DARC und das Engagement des Clubs bei der Betreuung Behinderter stehen.
Aus Anlaß der Funkausstellung wird der nächste Deutschland-Rundspruch am 27.08. um 17:30 Uhr direkt vom Messegelände am Berliner Funkturm abgestrahlt werden. Eine Wiederholung ist am 28.08. um 15:00 UTC mit zusätzlichen aktuellen Informationen von der „IFA“ vorgesehen. Darüber hinaus sind täglich ab 15:00 Uhr aktuelle Informationen über die „IFA“ zu erfahren.
BAUNATAL
Vor 75 Jahren begann in Deutschland das Zeitalter des Funks mit einer Vorführung vor Kaiser Wilhelm II. Am 27.08.1887 überbrückte Prof. Slaby gemeinsam mit seinem Assistenten Graf Arco an der Havel bei Potsdam drahtlos eine Strecke von 1,6 km. Drei Monate zuvor war er bei Marconis Versuchen am Bristol-Kanal dabei. 1903 wurde das System Slaby-Arco mit dem Siemens-Verfahren nach Prof. Braun – dem Erfinder der Braunschen Röhre – in der Firma Telefunken vereint. Diese verschaffte sich bald weltweite Anerkennung besonders nach der Abschaffung des Marconi-Monopols durch die erste Welt-Funkkonferenz in Berlin.
LAATZEN / HANNOVER
AMSAT-OSCAR 10 steht in den nächsten drei Monaten nicht mehr für Amateurfunkbetrieb zur Verfügung. Wegen des schlechten Sonnenwinkels von z. Zt. weniger als –40° ist die Energieausbeute aus den Solarzellen auf unter 70 % abgefallen. Durch den unausgewogenen Energiehaushalt ist die Batterie nun fast total entladen. Die Bordsysteme – insbesondere der Transponder – verbraucht jetzt mehr Leistung als die Sonnenzellen abgeben. In den nächsten Monaten wird die Leistung der Solarzellen sogar auf nahezu 0 % absinken. Um die Lebensdauer von OSCAR 10 so weit wie möglich zu verlängern und die Batterie im bestmöglichen Zustand zu halten, muß dem Satelliten eine Ruhepause gegönnt werden. Bis der Sonnenwinkel wieder ausreichend ist und die Batterie geladen wird, ist daher für eine längere Zeit absolute Funkstille erforderlich. Wenn AMSAT-OSCAR 10 den schlechten Sonnenwinkel mit extremen Temperaturen im Satelliten gut überlebt, dann steht er ab etwa 20.11. wieder für Amateurfunkbetrieb zur Verfügung. Bitte warten Sie aber entsprechende Mitteilungen von AMSAT-DL ab.
TÜBINGEN
Ein zweitägiges „Gastspiel“ gab der Rundfunksender Adventist Trans World Radio aus Forli, Italien, auf der Frequenz 7100 kHz im 40-m-Exklusivband der Funkamateure am 16./17.06.. Der Heils-Sender, der Evangelisations-Programm, u. a. in Deutsch, Französisch, Englisch, Italienisch und Schwedisch verbreitet, wurde durch die Intervention der deutschen Fernmeldebehörde – FTZ Darmstadt – gestoppt. Das FTZ war von der Frequenzüberwachung des DARC benachrichtigt worden.
ODENSE
An den Briefwahlen zum Landesvorstand und der Vorsitzenden und „Repräsentanten“ der neun Kreise – Distrikte – des dänischen Amateurfunkverbandes „EDR“ zum 01.06.87 beteiligten sich von 5215 Stimmberechtigten 1206 mit 1104 gültigen Stimmen, das sind 21 %. Als einziger Kandidat auf das Amt des „Landsformand“ wurde mit 589 Stimmen Per J. Wellin, OZ1DHQ, aus Fredericia, gewählt, der dieses Amt im Oktober d. J. antreten wird. Der bisherige Formand Jorgen Wolf, OZ8QV, aus Nordborg, Insel Alsen, der u. a. an der letzten Amateurratssitzung in Lübeck und am Bodenseetreffen des DARC teilgenommen hatte, konnte nicht wieder kandidieren.
INDIANAPOLIS
Im Zusammenhang mit den „Pan-Amerikanischen Spielen“ in Indianapolis im US-Staat Indiana wurde zwischen den USA und der Karibik-Insel Aruba ein Drittenverkehrsabkommen für die Zeit vom 07.–23.08.87 vereinbart. Es unterliegt den für solche Abkommen üblichen Beschränkungen zur Verhinderung kommerziellen Mißbrauch. Dem Aruba Amateur Radio Club wurde für diese Zeit die Verwendung des Sonderrufzeichens P4ØPAX genehmigt.
DARMSTADT
Zunächst ein Rückblick auf die Ausbreitungsbedingungen der vergangenen Ferienwochen: Der Rückgang der Sonnenaktivität, der im Juni und in der ersten Hälfte des Juli beobachtet war, wurde ab 15.07. durch einen bemerkenswerten Aktivitätsanstieg abgelöst. Am 23.07. meldete Boulder, Colorado, eine Sonnenfleckenzahl von 119. Zur gleichen Zeit erreichte die solare 10-cm-Strahlung 112 Einheiten; das ist der höchste Wert seit Mitte 1984. Bis zu sechs Fleckengruppen waren in diesen Tagen auf der Sonne zu sehen. Die F2-Grenzfrequenz lag deutlich über dem Prognosewert, so daß auf den höherfrequenten KW-Bänder übernormale Ausbreitungsbedingungen vorherrschten. Dagegen beeinträchtigte die mit der gesteigerten Sonnenaktivität einhergehende magnetische Unruhe die DX-Bedingungen auf den langwelligeren Bändern.
Die weiteren Aussichten: Nach einem kurzzeitigen Aktivitätsrückgang zeichnet sich ein erneuter Anstieg der Sonnenaktivität ab, der zum Teil auf dem 27-Tage-Rhythmus beruht. Es wird sich besonders zwischen dem 20. und 24.08. positiv auf die DX-Bedingungen oberhalb von 20 MHz auswirken. Erhöhte Unruhe des Erdmagnetfeldes, vor allem um den 26.08., werden jedoch die Fernausbreitung auf tieferen Frequenzen beeinträchtigen.
Ende des DL-RS Nr. 27/87 vom 21.08.1987
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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