DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 20/87 VOM 22.05.1987


AACHEN

Bei der Erdbebenkatastrophe in Equador war die Hauptstadt Quito völlig von der Außenwelt abgeschlossen. Unter den 25 Helfern des Technischen Hilfswerks aus Bayern war auch ein Funkamateur. Uli, DL4NZ, meldete sich täglich auf 14 MHz zum Sked mit den Clubstationen DLØTHN und DLØBMI. Lagemeldungen, Materialanforderungen und dienstliche Mitteilungen wurden im QTC-Verkehr ausgetauscht. Dazu hatten das FTZ in Darmstadt und die Regierung von Equador kurzfristig eine Sondergenehmigung zum Katastrophen-Funkverkehr gemäß Entschließung Nr. 640 VO Funk erteilt. Der Einsatz wurde am 21.05. beendet. Die Mannschaft wird am 26.05. in DL erwartet. Ein besonderer Dank geht auch an die Funkamateure aus DL, die während der Sked-Zeiten die Frequenz freigehalten haben, wodurch ein weitgehend ungestörter Funkverkehr möglich war.


NIMES

Die französische Fernmeldeverwaltung hat aus Anlaß des diesjährigen Jahres-Kongresses des Amateurfunkverbandes REF vom 29.–31.05. im südfranzösischen Nimes das Sonderrufzeichen TV7NIM ausgegeben. Es soll vom 25.05.–10.06. betrieben werden. Ihre Teilnahme am Kongreß hat auch die Amateurfunk-Sachbearbeiterin der französischen Lizenzbehörde DTRE, Madame Tanzy, angekündigt.


BANGKOK

Kürzlich wurde der Radio Amateur Society of Thailand, RAST, der Betrieb einer zweiten Clubstation in Bangkok mit dem Rufzeichen HSØB genehmigt, die jeweils von freitags bis sonntags benutzt werden darf. An ihr dürfen auch Funkamateure mit ihrem persönlichen Rufzeichen mit dem Präfix HS1 arbeiten. An seinen Bericht in der QST knüpft Bruce Strong, HS1AOL, die Hoffnung auf die baldige Zulassung weiterer Clubstationen.


ZUSMARSHAUSEN

Ein Jugendzeltlager veranstalten die vier bayrischen Distrikte über Pfingsten. Es beginnt am Freitag, dem 05.06., und endet am Pfingstmontag, dem 09.06. Neben Funkbetrieb der Sonderstation DLØJRT auf allen Amateurfunkbändern ist auch ein umfangreiches Rahmenprogramm geplant. Dazu gehört eine 80-m-Übungsfuchsjagd und eine Planetariumsführung in der nahegelegenen Sternwarte. Anmeldungen werden schriftlich erbeten über den Jugendreferenten der Distrikte oder an Wolfgang Kuner, DF6CZ, ......


HATTINGEN

Während des diesjährigen Mikrowellen-Wettbewerbs am 06./07.06. wird das Rufzeichen des UKW-Referates DLØUKW/60 mit dem Sonder-DOK „DL60“ durch die Contestgruppe DLØHC des OV Hattingen, O26, aktiviert. Der Standort liegt im Hochsauerland mit dem Locator JO41FE und hat eine Höhe von 840 m über NN. Es werden das 1,3-, 2,3- und 18-GHz-Band benutzt. Eventuelle Verabredungen können mit Jürgen Ziemann, DDBDA, ......, getroffen werden.


BONN

Die Bestimmungen über Funkanlagen zur Fernsteuerung von Modellen sind mit Verfügung 347 im BPM-Amtsblatt 55 vom 27.04.1987 neu gefaßt und um eine Allgemeine Genehmigung für solche Geräte mit postalischer Zulassungsnummer ergänzt worden. Im Geltungsbereich des Fernmeldeanlagengesetzes gibt es neben der o. a. kostenfreien Allgemeinen Genehmigung noch eine solche im Rahmen des NöbL vom 03.10.85 und eine ebenfalls Allgemeine Genehmigung für Eigenbau-Geräte laut Amtsblatt-Verfügung 561 vom 17.07.86. Einzelne natürliche Personen können für Eigenbaugeräte Einzelgenehmigungen für Modell-Fernsteuersender und für Kontrollempfänger erhalten. Für den Betrieb sind Frequenzen bei 13,560 MHz, 26,995–27,255 MHz, 35,000–35,200 MHz, 40,715–40,985 MHz (nicht für Flugmodelle) und im ISM-Bereich 433,100–434,750 MHz bereitgestellt. Modellsteueranlagen genießen keinen Schutz vor Störungen.


PARIS

Von den vier Vorschlägen des REF an die Konferenz der IARU-Region 1 in Noordwijkerhout hatte nur der auf Rückgewinnung des 50-MHz-Bandes Zustimmung gefunden, stellt die Radio REF Mai 1987 in ihrem Konferenzbericht fest. Die REF verspricht sich davon einen Rückhalt bei Verhandlungen mit den Lizenzbehörden. Die übrigen, keineswegs neuen, Vorstöße blieben wieder erfolglos, sowohl was die Benutzung von SSB auf 10,1 MHz als auch die Freigabe des 28-MHz-Bandes an UKW-Lizenzinhaber sowie die Befreiung der Prüfungskandidaten über 65 Jahre von der Morse-Prüfung anbelangt. Hier hatte sich allerdings die Zahl der Sympathisanten gegenüber früheren Konferenzen von zwei auf vier erhöht.


SAINT BARTHELEMY

„FJ“ ist der neue Landeskenner der kleinen Antillen-Insel Saint Barthelemy, einer der fünf Dependenzen des französischen Übersee-Departements Guadeloupe, Präfix FG. Wie die Zeitschrift Radio REF Mai 1987 meldet, haben die dortigen Funkamateure nach zahlreichen Eingaben die Zuweisung dieses Präfixes FJ erreicht. Ihre Beziehungen müssen gut sein: Das Callbook verzeichnet ganze fünf Stationen mit dem bisherigen Präfix FG auf Saint Barthelemy.


DARMSTADT

In zwei aktiven Gebieten, die am 14.05. den Ostrand der Sonne überschritten, ereigneten sich während der letzten Tage einige schwächere Strahlungsausbrüche im Radiowellen- und Röntgenstrahlenbereich. Am Vormittag des 17.05. wurde ein leichter Mögel-Dellinger-Effekt registriert. Am gleichen Tag war die Sonnenflecken-Relativzahl auf 67 angestiegen. Die 10-cm-Strahlung erreichte 95 Einheiten. Weitere Aktivitäten dieser Region sind auch in den kommenden 10 Tagen zu erwarten. Günstigenfalls ist mit angehobenen Bedingungen auf den höheren KW-Frequenzen zu rechnen. Das erdmagnetische Feld ist nach wie vor bemerkenswert ruhig. Bei Sporadisch-E-Öffnungen am Wochenanfang überstieg die Grenzfrequenz stellenweise 10 MHz, so daß auch im 6-m-Band zeitweise Europa-Verkehr möglich war. Neue, bzw. erneut aufgetauchte Baken zur Beurteilung der Short-Skip-Bedingungen im 10-m-Band sind EA6RCM auf 28,213 MHz, die z. Zt. noch mit einer Nebenausstrahlung die Nachbarbake GB3RAL stört, und die jugoslawische Bake 4N3ZHK bei ca. 28,251 MHz.


Ende des DL-RS Nr. 20/87 vom 22.05.1987

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1987 Rundspruch-Archiv