DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 18/87 VOM 08.05.1987


BAUNATAL

Der DARC hat bei der Deutschen Elektrotechnischen Kommission im DIN und VDE Einspruch gegen den Norm-Entwurf DIN VDE 0872 Teil 20 erhoben. Dieser Norm-Entwurf bezieht sich auf die Funkentstörung von Ton- und Fernsehrundfunkempfängern sowie angeschlossenen Geräten und legt die Grenzwerte und Meßverfahren fest. Der Einspruch ist insbesondere vor dem Hintergrund zu sehen, daß aus diesem Norm-Entwurf eine europäische Norm wird. Der Einspruch richtet sich vor allem gegen die festgelegten Grenzwerte der Einstrahlungs-Störfestigkeit, die mindestens um 5 dB zu niedrig sind. Der DARC fordert daher, daß in einer kommenden europäischen Norm von der ersten Ausgabe an der bei uns heute gültige Grenzwert der Einstrahlungs-Störfestigkeit von mindestens 130 dB/µV/m unbedingt erhalten bleibt. Ein um 5 dB niedriger Wert würde andernfalls auch bei uns wieder die Zahl der Kollisionsfälle beträchtlich erhöhen.


NOORDWIJKERHOUT

Auf der IARU-Region-1-Konferenz lagen dem Komitee B etwa 65 Anträge zur Behandlung vor, die den VHF/UHF- und Mikrowellenbereich betrafen. Für Contest-, Packet-Radio-, Meteorscatter- und Bandplanangelegenheiten wurden Unterkomitees gebildet. Durch die starke Präsenz des DARC konnte in jedes Unterkomitee ein Vertreter entsandt werden. Unter anderem wurden folgende Empfehlungen beschlossen:

Die VHF-Arbeitsgruppe sollte sich in Zukunft jährlich treffen. Für Packet-Radio mit 300 Baud soll für FSK eine Shift-Frequenz von 200 Hz verwendet werden, für Packet-Radio mit 1200 Baud soll für FM-AFSK die Frequenz 1200 Hz und 2200 Hz verwendet werden. Durch andere Modulationstechniken können in Zukunft höhere Datenübertragungsraten erreicht werden. Es wird jedoch empfohlen, daß bei Verbindungen zwischen den Nutzern und einem Netz die Bandbreite des Senders 12 kHz nicht überschreitet. Der Bereich 144,625–144,675 MHz soll für digitale Kommunikation ausgewiesen werden. In diesem Bereich ist auch AFSK-FM-Modulation erlaubt.

Im 70-cm-Band werden für digitale Kommunikation folgende Bereiche ausgewiesen: 430,600–430,800 MHz, 433,625–433,775 MHz und 438,625–438,175 MHz. Für die 50-MHz- und 1296-MHz-Bänder wurden endgültige Bandpläne beschlossen. Der Bereich von 1270–1286 MHz ist für ATV ausgewiesen mit der Fußnote, daß der Bereich von 1286–1291 MHz weiterhin in DL für ATV verwendet wird. Im 2-m-Band wird die Frequenz 145,225 MHz als FM-Simplex-Frequenz – S9 – ausgewiesen. Bezüglich ATV im 70-cm-Band wurde die Recommendation von Brighton dahingehend abgeändert, daß ATV-Stationen ermuntert werden sollen, die Mikrowellenbänder zu benutzen, soweit solche zur Verfügung stehen. Sie sollten jedoch weiterhin das 430-MHz-Band verwenden, falls dies durch die Lizenzbehörde erlaubt ist. Falls es zu Störungen des Satellitenfunks durch ATV-Stationen kommt, soll der Satellitenfunk Vorrang haben. ATV-Sendungen sollten im Bereich von 434–440 MHz ausgestrahlt werden. Der Videoträger soll unter 434 MHz oder über 438,5 MHz liegen.

Einen Antrag der VERON, in Contesten neben dem neuen Locator auch den alten QTH-Kenner zuzulassen, wurde abgelehnt. Über den vom DARC eingereichten Bakenplan wurde nicht abgestimmt. Dazu erklärten sich zehn Amateurfunkverbände bereit, gemeinsam mit dem DARC ein Konzept zu erarbeiten, das von der Mehrheit angenommen werden kann.


GÖTTINGEN

Der Vorbereitungslehrgang zur Amateurfunkprüfung im Distrikt Niedersachsen endete am 21.04.. Die Prüfung wurde am Tagungsort von der OPD Hannover/Braunschweig abgenommen. In den gut zwei Wochen wurde das erforderliche Wissen von einem erfahrenen Lehrerteam vermittelt. Von den 32 Teilnehmern haben 27 die Prüfung bestanden. Über die Hälfte der Teilnehmer waren Jugendliche. Aus Berlin waren fünf Schüler angereist. Eine weitere Ausnahme der Newcomer dürfte die hohe Beteiligung der Frauen an diesem Lehrgang gewesen sein. Mit 30 % waren sie im Vergleich zu anderen Lehrgängen überdurchschnittlich vertreten. Die Redaktion des DL-RS gratuliert allen Neulizenzierten. Ein besonderer Dank geht auch an das Lehrerteam.


WIEN

Die empfangsmäßige Benutzung des 6-m-Bandes ist in Österreich für Funkamateure zulässig. Wie der österreichische Amateurfunkverband ÖVSV dem DARC mitteilt, dürfen Funkamateure Empfangsanlagen von 50–54 MHz betreiben. Diese Genehmigung beschränkt sich ausschließlich auf den Empfang. Eine Sendegenehmigung ist vorerst nicht zu erwarten.


NEWINGTON

Mit einer „Woche der freiwilligen Prüfer“ vom 24.04.–02.05. ehrten alle ARRL-Gremien und Mitglieder die Tausende freiwilliger Helfer, die dem US-Amateurfunk laufend Prüfungen an zahlreichen zusätzlichen Standorten im Vergleich zu früher anbieten, sowie den Ausbildern die diese Prüfungen zu einem großen Erfolg machen.


FRIEDRICHSDORF

Einen Bakensender auf 23 cm hat der Ortsverband Bad Homburg im Taunus in Betrieb genommen. Die Bake DBØHG ist in 215 m über NN installiert. Der genaue Standort ist JO4ØHG. Die Bake sendet auf 1296,950 MHz an einer horizontal rundstrahlenden Big Wheel. Die Leistung beträgt 3 W. Die Universal-Frequenzaufbereitung auf 108,08 MHz nach DD9DU wurde in der cq-DL 1/86 beschrieben.


DARMSTADT

Der zum Ende des Vormonats erwartete kurzzeitige Rückgang der Ausbreitungsbedingungen auf den höherfrequenten KW-Bändern ist eingetreten. Die 10-cm-Strahlung sank am 28. und am 29.04. bis auf 73 Einheiten ab. Vom darauffolgenden Tag an wurde in Übereinstimmung mit der Vorhersage ein erneuter Anstieg auf gegenwärtig 84 Einheiten beobachtet. Dementsprechend besserten sich die Bedingungen im Bereich oberhalb von 28 MHz merklich. Die Sonnenflecken-Relativzahl schwankte in dieser Zeit zwischen 40 und 60. Bei weiterhin anhaltend ruhiger Magnetik ergaben sich zum Teil gute DX-Möglichkeiten auf den niederfrequenten Bändern. Das Erdmagnetfeld wird auch in den kommenden Tagen weitgehend ungestört bleiben. Ein weiterer mäßiger Anstieg der Sonnenaktivität, der vermutlich jedoch nicht das Ausmaß der im Vormonat aufgetretenen Aktivitätssteigerung erreichen wird, ist wahrscheinlich. Mit angehobenen Bedingungen auf allen Bändern kann gerechnet werden. Schließlich sind noch zwei Besonderheiten des abgelaufenen Monats bemerkenswert: 1. Infolge des unerwarteten Anstiegs der Sonnenaktivität ergab sich für April ein Monatsmittel der Sonnenfleckenzahl von 39,3. Seit Juni 1984 wurde ein solch hoher Wert nicht wieder erreicht. 2. Die mit dem Monat datumsmäßig nahezu zusammenfallende Sonnenrotation Nr. 2100 war in unserem Gebiet die ruhigste Magnetikperiode seit mindestens zwei Jahren.


Ende des DL-RS Nr. 18/87 vom 08.05.1987

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1987 Rundspruch-Archiv