DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 16/87 VOM 24.04.1987


BAUNATAL

Über die allgemeine Genehmigung zum Errichten von Sendeanlagen, die nicht Amateurfunkstellen sind, wurde im Deutschland-Rundspruch Nr. 14/87 vom 18.04. berichtet. Über die BPM-Verfügung 251/1987, veröffentlicht im BPM-Amtsblatt Nr. 48 vom 26.03.1987, wurde zwischenzeitlich viel diskutiert. Der Justitiar des DARC Boyke Dettmers, DJ4KD, war bei den Gesprächen mit den verschiedenen Funkreferaten im BPM in Bonn zugegen. Über die neue Allgemeingenehmigung für das Errichten von Sendeanlagen wird DJ4KD in der nächsten cq-DL berichten. Er weist darauf hin, daß Inhabern von Amateurfunkgenehmigungen der Deutschen Bundespost das Errichten von Sendeanlagen, die nicht Amateurfunkstellen sind, allgemein genehmigt wird aufgrund der §§ 1 und 2 des Gesetzes über Fernmeldeanlagen. Das Errichten darf nur bezwecken, diese Sendeanlagen zu Amateurfunkstellen umzubauen. Diese Genehmigung gilt nicht für Sendeanlagen, die nach ihrer Größe und nach ihrer Bauart in besonderer Maße geeignet sind (z. B. drahtlose Mikrofone) durch ihre Aussendungen das nichtöffentlich gesprochene Wort eines anderen unbemerkt abzuhören. Das Errichten der Sendeanlagen ist ferner nur dann genehmigt, wenn die Ausübung der tatsächlichen Gewalt über Sendeanlagen der beschriebenen Art unverzüglich einem Fernmeldeamt der Deutschen Bundespost schriftlich angezeigt wird. Der Funkamateur ist verpflichtet, dabei seine Personalien, Art und Anzahl der Anlagen, deren Hersteller und Warenzeichen und, wenn die Anlagen eine Herstellernummer haben, auch diese anzugeben. Diese Allgemeingenehmigung kann allgemein oder im Einzelfall auch durch die zuständige OPD widerrufen werden. DJ4KD weist in seinem Bericht u. a. ausdrücklich darauf hin, daß die Anzeige nicht erst beim Errichten der Anlage erfolgen muß, sondern unverzüglich nach ihrem Erwerb. Weitere Einzelheiten zu diesem Thema entnehmen Sie bitte den Ausführungen in der nächste cq-DL.


NOORDWIJKERHOUT

Mit der Plenarsitzung beendete am Karfreitag, dem 17.04., die IARU-Region 1 ihre Konferenz 1987. Diese Konferenz findet alle drei Jahre statt. Sie befaßte sich mit insgesamt 170 Konferenzpapieren. Nach langjährigen Bemühungen und in einer mehrtägigen Diskussion um Änderungen und Ergänzungen verabschiedete die Konferenz eine neue Satzung und Geschäftsordnung für die IARU-Region 1. In diesem umfangreichen Regelwerk werden die Aufgaben und die Zuständigkeiten des Executive Committees, des Sekretariats und der Arbeitsgruppen festgelegt. Die Aufarbeitung der Ergebnisse dieser Konferenz wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die hauptsächlichen Themen lagen im Bereich VHF/UHF/SHF, wobei sich die Konferenz mit zahlreichen Anträgen und Vorschlägen zu befassen hatte. Aber auch die administrativen Belange erforderten einen hohen Aufwand an Vorbereitung und Abhandlung der anstehenden und zu lösenden Themen. Die Konferenz stellte erneut die Notwendigkeit einer weltweiten Zusammenarbeit der Amateurfunkverbände in der IARU heraus und betonte die besondere Bedeutung der Mitarbeit in den Gremien der ITU.

Alfred Müller, DL1FL, wurde auf der IARU-Region-1-Konferenz für seine Verdienste um die Schaffung der CEPT-Lizenz mit der neu geschaffenen „Roy-Stevens-G2BVN-Memorial-Trophy“ ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird nur alle drei Jahre anläßlich der Konferenz vergeben und stellt die höchste Auszeichnung der IARU-Region 1 für eine herausragende Leistung für den Amateurfunk dar. DL1FL wurde von den Konferenzteilnehmern mit langanhaltendem Beifall aus seinem Amt als Convenor der Common Licence Group der IARU-Region 1 verabschiedet.


MARBURG

Mit einem vierseitigen Prospekt über die nächste Generation der DL-Amateurfunksatelliten warben AMSAT-DL und DARC auf der IARU-Region-1-Konferenz, die in der vergangenen Woche in den Niederlanden zu Ende ging. Der Prospekt enthält in englischer und deutscher Sprache die wesentlichen Daten dieses attraktiven Satellitenprojekts. Der Prospekt soll weltweit die Verbände und ihre Mitglieder informieren und für die Teilnahme an dieser zukunftsorientierten Technik werben.


KEVELAER

Die Clubstation DFØHVK des Ortsverbandes Goch, L06, wird anläßlich des Papstbesuches vom 01.04.–30.06. QRV sein. DFØHVK wird den Sonder-DOK „DLG“ vergeben.


BUDAPEST / BAUNATAL

Seit einigen Monaten werden von der ungarischen Fernmeldeverwaltung Gastlizenzen für Funkamateure aus DL ausgestellt. Neben den persönlichen Daten, einer Kopie der Lizenzurkunde, der Gerätebeschreibung und einer Anschrift in Ungarn wird ein Empfehlungsschreiben des DARC verlangt. Funkamateure, die für ihren Urlaub in Ungarn eine Gastlizenz wünschen, werden gebeten, das erforderliche Empfehlungsschreiben rechtzeitig in der DARC-Geschäftsstelle anzufordern und auch den ungarischen Behörden ausreichend Zeit für die Bearbeitung einzuräumen.


AACHEN

Das Technische Hilfswerk in Aachen hat von der DBP eine Sondergenehmigung erhalten, mit THW-Helfern im Katastrophengebiet, in Equador auf den dem Amateurfunkdienst zugewiesenen Frequenzen Katastrophen-Funkverkehr durchzuführen. Bitte halten Sie die Frequenzen frei. Die Genehmigung gilt vom 13.04.–01.06.


ENGER

Bei einer Einbruchsserie in diverse Kraftfahrzeuge wurden u. a. zwei Geräte der Marke Kenwood Typ TR-751E sowie Typ TR-2300 in schwarzer Ledertasche mit Batterie-Satz entwendet. Sollten die Geräte zum Verkauf angeboten werden, wird darum gebeten, umgehend die Kripo in Bünde, Kreis Herford, zu benachrichtigen. Die Seriennummern der Geräte lauten für das TR-2300: 105 01 49 und für das TR-751E: 708 04 65.


DARMSTADT

Seit dem 15.04. geht die Sonnenflecken-Relativzahl rasch zurück. Fast alle Fleckengruppen sind nun hinter dem Westrand der Sonne verschwunden, können zum Teil zu Beginn des kommenden Monats wiederkehren. Auch die 10-cm-Strahlung ist z. Zt. rückläufig. Am 20.04. war sie auf 85 Einheiten und die Sonnenflecken-Relativzahl auf 11 abgefallen. Das begrenzte Ansteigen der Sonnenaktivität, das damit vorläufig beendet ist, hat sich durchweg positiv auf das Funkwetter ausgewirkt. Überdurchschnittlich hohe F2-Grenzfrequenzen ermöglichten z. B. an den Ostertagen auf dem 28-MHz-Band Kontakte mit allen Kontinenten außer Nordamerika. Ab sofort muß mit einem allmählichen Rückgang der Ausbreitungsbedingungen auf den höheren Bändern gerechnet werden, der bis zum Monatsende anhalten kann. Größere Störungen der Magnetik sind jedoch unwahrscheinlich. Wie in jedem Jahr wird der Beginn der Hauptsaison für Sporadisch-E-Ausbreitung für Ende April/Anfang Mai erwartet. Ein erster Vorbote dieser für den Europaverkehr bedeutsamen Übertragungsart wurde am 19.04. beobachtet, wobei die MUF kurzzeitig 50 MHz erreichte.


Ende des DL-RS Nr. 16/87 vom 24.04.1987

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1987 Rundspruch-Archiv