DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 14/87 VOM 10.04.1987


DARMSTADT

Seit Ende Februar ist die Meldung „Spot Nill“, mit der die Observatorien eine fleckenfreie Sonnenscheibe ankündigen, recht selten geworden. Obgleich die während der letzten Wochen aufgetretenen Fleckengebiete wenig Aktivität aufwiesen, ist doch ein leichter Aufwärtstrend bei der Sonnentätigkeit festzustellen. Am 05.04. stieg die Sonnenflecken-Relativzahl auf 43 an, die solare 10-cm-Strahlung erreichte 78 Einheiten. Von den z. Zt. auf der Sonne lokalisierbaren Fleckengruppen ist eine, die sich noch auf der Osthälfte befindet, aktiv. Infolgedessen ist im Laufe der Woche ein weiteres Ansteigen der 10-cm-Strahlung über die 60-Einheiten-Marke hinaus und auch der F2-Grenzfrequenzen zu erwarten. Besonders dürften tagsüber die Chancen für eine Besserung der Ausbreitungsbedingungen oberhalb von 28 MHz zunehmen. Die während der drei ersten Apriltage bemerkenswert ruhige Magnetik begünstigte den DX-Verkehr auf den langwelligen Bändern. Für die Wiederkehr größerer Magnetstörungen liegen keine Hinweise vor.


GENF

Vor 35 Jahren, am 17.04.1952, trat die Bundesrepublik Deutschland der Internationalen Fernmelde-Union, der ITU, bei. Inzwischen arbeitet die bundesdeutsche Fernmeldeverwaltung in zahlreichen Gremien der ITU in zum Teil führenden Positionen mit.


BORCHEN

Über eine einmalige EME-Leistung berichtet das UKW-Referat. Jan, DL9KR, ist seit 1951 lizenziert und seit 1978 als erste deutsche 70-cm-EME-Station QRV. Außerhalb der USA erreichte er als erster Funkamateur alle 50 Staaten der USA auf 432 MHz. Hierbei diente der Mond als passiver Reflektor. Das kürzlich von der ARRL erhaltene WAS-Diplom trägt den Vermerk „WAS 432 MHz EME first outside the USA“. Dieses ist das zweite 70-cm WAS weltweit, welches ausschließlich über den Mond gearbeitet wurde. Jan berichtet weiter, daß der 50 Staat mit W5CRI in Mississippi am 10.01. nach nun 9jähriger EME-Tätigkeit erreicht wurde. Zu dieser außerordentlichen Leistung, die bei weitem das Maß des Üblichen übersteigt, ein besonderer Dank vom EME-Sachbearbeiter des UKW-Referates Hellmuth Fischer, DF7VX.


HAWAII

Vom Mauna Kea Observatorium auf Hawaii wird berichtet, daß erfolgreiche Versuche mit Moonbounce (Reflektionen am Mond) auf 230 GHz durchgeführt wurden. Desgleichen konnten Signale von Jupiter und Mars reflektiert und empfangen werden.


BRÜSSEL

Zur Ablösung der Amateurfunkbestimmungen aus dem Jahr 1947 wurden am 01.01. in Belgien neue Bestimmungen in Kraft gesetzt. Mit ihnen wurden 3 neue Amateurfunkklassen geschaffen: Klasse A für Anfänger mit Sprechfunk auf 144 MHz mit 15 W Output; Klasse B nur für UKW ohne CW-Prüfung mit 150 W Output auf 144 und 438 MHz, bis 250 GHz mit 30 W Output und Klasse C für alle Bänder mit 150 W Output von 3,5–440 MHz und 30 W bis 250 GHz sowie 10 W Output auf dem neu zugelassenen Bereich 1830–1850 kHz. Auf KW sind auch die „WARC-Bänder“ freigegeben. Festgelegt sind auch die Betriebsarten wie RTTY mit ASCII, AMTOR und Packet Radio, sowie ATV, SSTV und FAX. Das Lizenzalter wurde vom 16. auf das vollendete 13. Lebensjahr herabgesetzt.

Deutsche Funkamateure können in Belgien auf Antrag eine gleichwertige Amateursendegenehmigung erhalten; bis zu 30 Tagen im Jahr können sie aber auch ohne besondere Genehmigung unter Aufsicht belgischer Funkamateure an deren Stationen arbeiten. Wie verlautet, laufen Bemühungen, die CEPT-Lizenz noch vor den Sommerferien in Belgien einzuführen.


NEWINGTON

Einen Aufruf zum Protest veröffentlicht ARRL Executive Vice President David Sumner, K1ZZ, in der QST April 1987, um das gesamte Frequenzband 220–225 MHz dem Amateurfunkdienst der USA, auf bisher sekundärer Basis, zu bewahren. Die US-FCC hatte vorgeschlagen, 220–222 MHz dem beweglichen Landfunkdienst und 222–225 MHz dem Amateurfunkdienst je auf Exklusivbasis zu überlassen, wenn am 01.01.1990 die Primärzuweisung an den Regierungs-Funkortungsdienst fortfällt. Die US-Funkamateure wurden zu Protestschreiben an die FCC aufgefordert.


BONN

Inhabern von Amateurfunklizenzen mit Angabe ihrer CEPT-Lizenzklasse aus allen CEPT-Ländern dürfen in der Bundesrepublik Deutschland ohne besonderen Antrag Amateurfunkbetrieb durchführen, auch wenn ihre Heimat-Verwaltung die CEPT-Lizenz selbst noch nicht eingeführt hat. Das hat das BPM im März 1987 allen CEPT-Fernmeldeverwaltungen, den Oberpostdirektionen und dem DARC mitgeteilt.


BONN

Sendeanlagen zu errichten, die keine Amateurfunksender sind, aber zu einem Umbau in solche bestimmt sind, wird bundesdeutschen Funkamateuren mit BPM-Verfügung 251/1987 im Amtsblatt 40 vom 26.03. allgemein genehmigt. Ausgenommen sind aber Sendeanlagen, die geeignet sind, nichtöffentliche Gespräche unbemerkt abzuhören.

Das Errichten der genannten Nicht-Amateursendeanlagen ist aber vom Errichter bzw. Betreiber unverzüglich einem Fernmeldeamt der Deutschen Bundespost anzuzeigen mit Angabe über den Hersteller, ihre Art, Typ und ggf. Fertigungsnummer sowie den eigenen Personalien.


DARMSTADT

Die Rufzeichenliste der Amateurfunkstellen der Bundesrepublik Deutschland 1987 kann ab Mitte April von allen Postämtern bezogen werden. Sie erhält aus Datenschutzgründen nur noch das nach Rufzeichen geordnete Register, nicht mehr jedoch die bisherigen Namens- und Ortsregister. Rund 56.000 bundesdeutsche Amateurfunk-Rufzeichen sind aufgeführt, die dem FTZ von den Oberpostdirektionen bis Ende 1986 gemeldet wurden.


VELBERT

Anläßlich des DIG-Eifeltreffens vom 17.–21.06. in Gmünd in der Eifel lädt die Diplom-Interessen-Gruppe alle Diplommanager ein, ihre Diplome persönlich vorzustellen, auf kritische Punkte hinzuweisen und für neue Amateurfunk-Aktivitäten zu werben. Interessierte Diplommanager setzen sich bitte mit Hans Pollak, DJØVZ, ..... in Verbindung.


Ende des DL-RS Nr. 14/87 vom 10.07.1987

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1987 Rundspruch-Archiv