DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 13/87 VOM 03.04.1987


DARMSTADT

Das Zusammenwirken von unruhiger Magnetik und saisonbedingten Rückgang der F2-Grenzfrequenz führt weiterhin zu recht wechselhaften und mäßigen Ausbreitungsbedingungen. Die Sonnenaktivität ist noch gering; der zu erwartende Anstieg wird frühestens gegen Jahresende spürbar werden. Die Sonnenflecken-Relativzahl am 31.03. betrug 28. Der solare Fluß im 10-cm-Bereich ist seit dem 23.03. recht stabil und liegt zwischen 75 und 76 Einheiten. Die magnetische Unruhe, die vielfach Grenzfrequenz-Einbrüche zur Folge hatte, war in letzter Zeit, wie es auch jetzt wieder der Fall ist, meist von plötzlich verschwindenden Filamenten ausgelöst worden. Bei einem solchen Ereignis wird Sonnenmaterie freigesetzt, die wenige Tage später der Erde nahe kommt und Magnetstörungen bewirken kann. Eine Vorhersage derartiger Vorgänge ist, wenn überhaupt, nur für 3–4 Tage im Voraus möglich. Im Laufe der Vorhersageperiode ist keine einschneidende Änderung des wechselhaften Funkwetters zu erwarten.


HEIDELBERG

Den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland – Verdienstkreuz am Bande – erhielt Herwart Sütterlin, DL1LS, für sein außergewöhnliches persönliches Engagement für die Ausbildungstätigkeit im DARC und im Technischen Hilfswerk. DL1LS war Mitbegründer des WBRC und des Ortsverbandes Heidelberg, den er über 22 Jahre lang leitete. Herwart war darüber hinaus 11 Jahre Ortsbeauftragter des THW Heidelberg. Die Redaktion des Deutschland-Rundspruchs gratuliert DL1LS zu dieser hohen Auszeichnung.


UNNA

Es sollte selbstverständlich sein, daß das 2-m-Satellitenband 145,800–146,000 MHz auf keinen Fall durch Lokal-QSOs belegt wird. Dieser Bereich wird außer von OSCAR 10 zur Zeit von fünf weiteren Amateurfunksatelliten benutzt. Mit zwei weiteren – RS9 und RS10 – ist in Kürze zu rechnen. Aus gegebenen Anlaß weist der DV Westfalen-Süd Ludwig Kalle, DJ4VF, auf diese IARU-Empfehlung hin. Außer dem Hamspirit verbietet ein wichtiger technischer Grund den Lokalverkehr im Satellitenband. Die FM-Signale können u. U. vom Transponder der Satelliten im 2-m-Uplink ungewollt übertragen werden, wodurch sich die Energiebilanz verschlechtert und Schaden anrichtet. Besonders auf OSCAR 12 sind regelmäßig lokale FM-QSOs mitzuhören. Downlink-Signale können so schwach sein, daß sie mit normaler Stationsausrüstung nicht wahrgenommen werden und die Frequenz fälschlich für unbelegt gehalten wird. Bitte machen Sie die Arbeit der Satellitenerbauer nicht durch unbedachtes Verhalten zunichte, und halten Sie den Bandplan ein!


NOORDWIJKERHOUT

Vom 12.–17.04. findet in Noordwijkerhout in den Niederlanden die IARU-Region-1-Konferenz statt. Die deutsche Delegation hat sich zu den einzelnen Tagesordungspunkten gut vorbereitet. Dazu wurden einige tausend Kopien an die Distriktsvorsitzenden und die Referenten und deren Mitarbeiter verteilt. Auf Versammlungen in größeren und kleineren Kreisen wurden die Anträge erörtert und eine Stellungnahme des DARC erarbeitet. Die Delegation des DARC trifft z. T. schon am 16.04. am Tagungsort ein. Neben den Konferenzpapieren befindet sich auch eine Büroausstattung einschl. Schreibmaschine und Kopiergerät im Gepäck. Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, daß während der Konferenz nach Kontaktaufnahme mit den Teilnehmern anderer Amateurfunkverbände zusätzliche Aspekte und Meinungen zu den Anträgen eingebracht werden. Dieses erfordert die Verteilung zusätzlicher Informationen und die Ausarbeitung bzw. Niederschrift weiterer Stellungnahmen zu den Anträgen. Die Sonderstation PA6IARU wird an allen Tagen QRV sein. Kontakte und SWL-Reports werden mit einer Sonder-QSL beantwortet. Im Konferenz-Zentrum befindet sich ein Sonderbriefkasten. Alle dort eingelieferten Sendungen werden mit einem Sonderstempel versehen. Sollte für diesen Sonderstempel Interesse bestehen, so ist ein adressierter Briefumschlag plus einem IRC in einem Briefumschlag an folgende Adresse zu senden: Mr. P. van Weerle, PAØYZ, ....., Niederlande. Ihre Post muß dort bis zum 17.04.1987 eingegangen sein.


KASSEL

Am vergangenen Wochenende tagten die UKW-Referenten des DARC in Kassel. Der 1. Vorsitzende des DARC Karl Taddey, DL1PE, und der Sprecher des Amateurrats Hans-Christian Schütt, DL9XN9 nahmen an dieser Tagung teil. Am Samstagvormittag fand ein Gespräch des neuen UKW-Referenten Günter König, DJ8CY, mit dem bisherigen UKW-Referenten Karl Weiner, DJ9HO, und Sachbearbeitern des UKW-Referats statt. Unter der Leitung des neuen UKW-Referenten werden alle Sachbearbeiter ihre Arbeit fortführen. Ein wesentlicher Teil der Tagesordnung war den Themen der kommenden IARU-Tagung gewidmet. Diese waren von den zuständigen Sachbearbeitern vorher aufgearbeitet worden. Der Versammlungsleiter Karl Weiner, DJ9HO, würdigte die Leistung des Gremiums, das die IARU-Papiere vorbereitet hat. Die Unterlagen mußten vom Englischen ins Deutsche übersetzt und verteilt werden, bevor eine Stellungnahme des DARC wiederum in Englisch erarbeitet werden konnte. Ausführlich wurde über den Sonderkanal S6 referiert. Die Versammlung hat über die vorliegenden Relaisanträge im 13-cm-Bereich bis hin zum 2-m-Band entschieden. Einige Anträge mußten zurückgewiesen werden, weil an dem vorgesehenen Standort keine Relaisfrequenz mehr frei war. Das UKW-Referat wird mit einem Stand an der HAM RADIO, der UKW-Tagung in Weinheim sowie der INTERRADIO in Hannover vertreten sein. Der 1. Vorsitzende Karl Taddey, DL1PE, und auch der AR-Sprecher Hans-Christian Schütt, DL9XN, würdigten zum Abschluß dieser Tagung die Arbeit der UKW-Referenten der Distrikte und der Sachbearbeiter des Referates. Ihre Tätigkeit dient dem Wohle aller Funkamateure.


GOSLAR

Mehr als 50 Pädagogen aus 18 Distrikten nahmen am 28./29.03. an einem Seminar des Landesjugendverbandes Niedersachsen im DARC in der Heimvolkshochschule Goslar teil. Hauptthema des Seminars war die Vermittlung der Kommunikations-Technologien im Unterricht unter Ausnutzung der durch den Amateurfunkdienst gebotenen Möglichkeiten. Der 1. Vorsitzende Karl Taddey, DL1PE, stellte in seiner Rede an die Seminarteilnehmer die Bedeutung der Arbeit im Bereich Amateurfunk in der Schule heraus. Er dankte den Teilnehmern für ihr Interesse an diesem Seminar.


BIRMINGHAM

Der englische Amateurfunkverband RSGB veranstaltete am vergangenen Wochenende seine jährliche „National Convention“. Neben einer großen Ausstellung mit vielen Einkaufsmöglichkeiten konnten sich die Besucher in Vorträgen und zahlreichen Schautafeln über aktuelle Entwicklungen des Amateurfunks informieren. Auf Einladung der RSGB weilten der Geschäftsführer Karl Diebold, DJ1BM, und der Auslandsreferent Hans Berg, DJ6TJ, in Birmingham. Am Rande der Veranstaltung konnten intensive Gespräche im Vorfeld der IARU-Region-1-Konferenz sowie in Verbindung mit der CEPT-Empfehlung geführt werden.


Ende des DL-RS Nr. 13/87 vom 03.04.1987

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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