DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 11/87 VOM 20.03.1987


DARMSTADT

Erwartungsgemäß ging die Sonnenfleckenrelativzahl am 12./13.03. auf Null zurück, stieg jedoch am darauffolgenden Tag wieder auf 22 an. Das bereits früher erwähnte schnelle Entstehen und Verschwinden kurzlebiger Fleckengebiete, das gegenwärtig die Vorgänge auf der Sonne prägt, erschwert die Funkwettervorhersage. Ähnlich wirkt sich das seit Monatsanfang zu beobachtende Ansteigen der magnetischen Unruhe aus, das z. T. jahreszeitbedingt ist. Am 16.03. betrug die 10-cm-Strahlung 72 Einheiten, die Sonnenflecken-Relativzahl 22. Zur Zeit sind zwei inaktive Fleckenregionen sichtbar. Da kein Anzeichen für die Wiederkehr aktiver Gebiete vorliegen, kann auch weiterhin mit unverändert ruhigen Ausbreitungsbedingungen gerechnet werden. Zwar werden in diesem Monat die F2-Grenzfrequenzen über Mitteleuropa selten 6 MHz überschreiten; trotzdem können wegen der in südlichen Breiten herrschenden günstigeren Grenzfrequenzverteilung am späten Nachmittag sogar im 28-MHz-Band Afrika und Südostasien öfters erreicht werden.


WASHINGTON

Auf Anfrage der ARRL und von drei anderen Verbänden hat die US-FCC Kommentare zu einem Lösungsvorschlag für die mögliche Ausgabe von Rufzeichen durch den „privaten Bereich“ erbeten. Danach würde die FCC nur ein Rufzeichen für jeden Lizenzinhaber auf der Basis von zwei Präfix- und drei Suffix-Buchstaben erteilen, und zwar vom Präfix-Block NA bis NZ. Anfragen nach Rufzeichenänderungen würden dann von der FCC nicht mehr bearbeitet. Dies sollte dann durch einen SCSC, d. h. Special Call Sign Coordinator, geschehen, wenn es den „Rules and Regulations“ Abs. 97.84 entspricht. Der SCSC dürfte nicht auf Gewinnbasis arbeiten, sollte aber seine Kosten erstattet bekommen. Das Hauptanliegen der FCC wäre es, nur einen SCSC zu haben, um Mehrfachausgaben des gleichen Rufzeichens und andere Unstimmigkeiten zu vermeiden. Auch wolle sie nur mit einer (privaten) Außenstelle verkehren müssen, um die Verwaltungsarbeit unter Kontrolle halten zu können. Schriftliche Kommentare zu diesem Vorschlag PR 3 sind bis zum 23.04. fällig, Antwort-Kommentare bis zum 22.05.1987. Bei der Wiedergabe des Inhalts des ARRL Bulletin 11 vom 03.02. handelt es sich anscheinend um einen Lösungsversuch zur Abwicklung zahlreicher Anträge auf Sonderrufzeichen, die die FCC zu sehr belasten und von dieser seit einigen Jahren nicht mehr berücksichtigt wurden.


BERGISCH-GLADBACH

Ein Peilseminar für Anfänger wird vom 01.–03.05. vom Referat für Amateurfunkpeilen in der Seminarjugendherberge Hochspeyer bei Kaiserslautern ausgerichtet. Ausführliche Informationen werden in der cq-DL Ausgabe April veröffentlicht. Interessenten aller Altersgruppen mit Familien, auch mit Kindern, sind willkommen. Platzbuchungen bitte an den Referenten Karl-Heinz Mols, DL9ME, richten. Anschrift und Telefonnummer finden Sie in jeder cq-DL.


DISTRIKT NORDRHEIN

Nach neunwöchiger Betriebseinstellung wird der Distrikts-Rundspruch „Echo Nordrhein“ ab Sonntag, dem 29.03., wieder abgestrahlt. Der Amateurrat des DARC konnte auf seiner internen Sitzung am vergangenen Wochenende in Kassel eine Einigung dahingehend erzielen, daß die Clubstation DFØEN ihren ungestörten Betrieb wieder aufnehmen kann.


MARBURG

Auf Einladung der AMSAT-Deutschland nahmen am vergangenen Samstag der 1. Vorsitzende Karl Taddey, DL1PE, und der Geschäftsführer Karl Diebold, DJ1BM, an der diesjährigen Hauptversammlung des Verbandes teil. Voraus gingen Gespräche mit dem 1. Vorsitzenden der AMSAT Dr. Karl Meinzer, DJ4ZC, und dem 2. Vorsitzenden Werner Haas, DJ5QK, in deren Mittelpunkt die gemeinsamen Interessen der beiden Verbände für die zukünftige Entwicklung des Amateurfunks standen. Ausführlich informierten sich DL1PE und DJ1BM über den Stand der Vorbereitungen für den Start des Satelliten DL-SAT. Die Besucher konnten sich von dem hohen technischen Standard des Satelliten überzeugen.

Sehr erfreulich für AMSAT-DL ist die Mitgliederentwicklung. In wenigen Jahren konnte die Mitgliederzahl von ca. 300 auf nahezu 1000 gesteigert werden. Dies ist auch eine hohe Anerkennung für die Leistungen des Verbandes, insbesondere im Hinblick auf eine weitere innovative Entwicklung des Amateurfunks in einem attraktiven Bereich.


DARMSTADT

Die Vergleichsmessung in den Fällen von Rundfunk- und Fernsehstörungen durch Funkamateure war Hauptthema einer Besprechung im Fernmeldetechnischen Zentralamt in Darmstadt in der vergangenen Woche. Im Gespräch ist ein modifiziertes Prüfsystem durch die Funkstörungsstellen zur Feststellung der Störstrahlfestigkeit von Fernsehempfängern. Sofern die technischen Voraussetzungen geschaffen sind, werden Feldstärkemessungen das Prüfsystem ergänzen. Der DARC wurde aufgefordert, seinerseits Vorschläge für die Durchführung von Messungen zu machen. Diese Aufgabe ist vom technischen Referenten Günter Schwarzbeck, DL1BU, übernommen worden. Eine ausführliche Abhandlung von DL1BU über die Einstrahlfestigkeit von Videorecordern erscheint in der nächsten Ausgabe der cq-DL.


KASSEL

Zur Vorbereitung der Hauptversammlung trafen sich die Mitglieder des Amateurrats am vergangenen Samstag in Kassel. Der Satzungsausschuß und der Haushaltsausschuß nutzten die Gelegenheit zu vorbereitenden Gesprächen. Dabei stand beim Satzungsausschuß der Entwurf einer Jugendordnung zur Diskussion sowie allgemeine Anfragen zur Satzung und den Vereinsordnungen. Der Haushaltsausschuß befaßte sich mit den Daten einer mittelfristigen Finanzplanung bis 1992. Diese voraussichtliche Finanzentwicklung wurde vom Vorstand auf seiner letzten Sitzung Ende Februar erarbeitet und ist für die weiteren Überlegungen im Zuge einer notwendigen Beitragsanpassung von Bedeutung.


Ende des DL-RS Nr. 11/87 vom 20.03.1987

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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Inhalt 1987 Rundspruch-Archiv