Inhalt 1987 Rundspruch-ArchivDARMSTADT
Eine deutliche Änderung des durch Sonnenfleckenminimum und ruhige Magnetik bedingten Funkwetters ist auch in der kommenden Woche nicht zu erwarten. Gegenwärtig ist auf der Sonne eine kleinere Fleckengruppe entstanden, deren Aktivität bisher noch ungewiß ist. Die 10-cm-Strahlung ist am 26.01. auf 75 Einheiten angestiegen und wird vermutlich noch weiter zunehmen. Nach wie vor werden die KW-Bänder oberhalb von 20 MHz nur in Ausnahmefällen DX-Möglichkeiten bieten. Periodische Störungen des Erdmagnetfeldes werden nicht erwartet. Aus einer Analyse des Langzeitverlaufs der solaren 10-cm-Strahlung geht deutlich hervor, daß das Aktivitätsminimum der Sonne, das zum Zyklus Nr. 22 überleitet, nun endgültig abgeschlossen ist.
WASHINGTON
Die US-FCC hat zu Kommentaren zu einem Verordnungsentwurf aufgefordert, mit dem Nutzen/Kosten-Erwägungen für eine automatische elektronische Sender-Kennzeichnung angestellt werden. Die bei jeder Betätigung des Senders automatisch ausgesendete Kennung soll auch bei mißbräuchlicher Benutzung eine Identifizierung ermöglichen. Abgesehen davon, daß dadurch noch nicht der Standort des Senders ermittelt wird, führt die ARRL in ihrem Kommentar vom 21.01. eine Reihe sachlicher Einwände gegen eine Anwendung im Amateurfunk an. Außer den hohen Kosten muß bedacht werden, daß traditionsgemäß Funkamateure ihre Sender untereinander tauschen, verkaufen und umbauen. Der Selbstbau von Sendeanlagen ist einer der Wesensinhalte des experimentellen Amateurfunkdienstes. Im übrigen brächte eine automatische Kennung für eine Funküberwachung keine neuen Erkenntnisse, da Funkamateure sich mit Rufzeichen an- und abmelden. Wer sich absichtlich ungesetzlich verhalten will, dem dürfte es auch nicht schwerfallen, eine automatische Kennung außer Betrieb zu setzen.
RUHIGBERG
Die Zahl der Mitglieder im schweizerischen Amateurfunkverband USKA stieg 1986 um 2,52 % auf 4517. Davon sind 3514, das sind 70 %, Inhaber einer Sendelizenz. Dies sind 83 % aller in der Schweiz lizenzierten Funkamateure.
BAUNATAL
Die Peter-1.-Insel in der Westantarktis wird seit dem 23.01. durch 3Y1EE und 3Y2GV aktiviert. Die von Norwegen verwaltete Insel wurde als 317. Land für das DXCC-Diplom anerkannt. Die Stationen wurden bereits in Europa auf 7003, 14.022 und 21.022 kHz in CW und auf 7043, 14.145 und 21.195 kHz in SSB gehört. Die Aktivität wird voraussichtlich bis zum 02.02. fortgeführt. QSL-Karten gehen an LA6VM.
AICHELBERG
Die Frist für die Übergangsregelung im neuen FAG ist am 05.01. abgelaufen. Damit ist die für lizenzierte Funkamateure sicherheitshalber gegebene Empfehlung, den Besitz von Sendeanlagen ohne Amateurfunk-Frequenzbereiche anzumelden, gegenstandslos geworden. Ab sofort also sollten lizenzierte Funkamateure keine Sendeanlagen mehr anmelden. Von Anfang an vertritt der DARC die Meinung, daß der lizenzierte Funkamateur unabhängig von seiner Lizenzklasse jedwede Sende-Anlage besitzen und errichten darf. Jede Einschränkung dieses Rechts rührt an die Fundamente des technisch-experimentellen Amateurfunkdienstes und behindert eigene Ausbildung, Forschung und Selbstbau. Der DARC wird eine Einschränkung dieser Rechte nicht hinnehmen und alles tun, um sicherzustellen, daß nach wie vor der lizenzierte Funkamateur jedwede Sendeanlage besitzen und errichten darf. Zudem wurde von allen Parteien bei der Verabschiedung des neuen FAG betont, daß die Rechte der Funkamateure und des Amateurfunkgesetzes nicht berührt würden.
LANDAU
Zum Ehrenmitglied der französischen Amateurfunkvereinigung Departement REF 67 wurde Martin Kraft, DF5IT, ernannt. Diese Auszeichnung erhielt DF5IT für seine unermüdlichen Bemühungen, auch persönliche Kontakte zwischen Rheinland-Pfalz und dem benachbarten Departement zu knüpfen. Die ersten gemeinsamen Unternehmungen waren vor vier Jahren eine Fuchsjagd in Frankreich, die dort zu jener Zeit wenig verbreitet war. Diese Amateurfunktätigkeit ist auch sehr geeignet, direkten Kontakt mit dem Partner aufzunehmen und sich gegenseitig zu unterstützen. Es folgten weitere Einladungen. In Frankreich freut man sich auch schon auf den nächsten Gegenbesuch. Dabei steht selbstverständlich auch die zwischenzeitlich in Frankreich sehr populär gewordene Fuchsjagd im Vordergrund. Der DARC dankt Martin Kraft, DF5IT, für die geleistete Pionierarbeit und wünscht allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg, um die bestehenden Verbindungen aufrechtzuerhalten und weiter auszubauen.
MAINTAL
Das Referat für Bild- und Schriftübertragung teilt mit, daß die 8. Packet-Radio-Mailbox in DL von der Bundespost genehmigt wurde. Das zugeteilte Rufzeichen ist DBØIZ. Die Box steht in Langenfeld, JO31LC, Verantwortlicher ist Jupp, DL1WX. Die Mailbox ist immer erreichbar auf 438,025 MHz.
BAUNATAL
In einer Mitteilung an die Rundspruchredaktionen gibt der 1. Vorsitzende unseres Verbandes Karl Taddey, DL1PE, seine große Enttäuschung darüber zum Ausdruck, daß die Rundspruchstation „Echo Nordrhein“ ihre Sendung vorläufig eingestellt hat. Rundsprüche sind ein Teil der aktuellen Information an die Mitglieder und tragen in besonderem Maße zur Kommunikation bei. Dabei spielen auch soziale Aspekte eine Rolle. Behinderte und Kranke finden in den sonntäglichen Rundspruchsendungen eine gute Gelegenheit, sich über die Ereignisse auf dem Amateurfunkgebiet zu informieren. Rundspruchsendungen dienen der Gemeinschaft. Störungen dieser Sendungen sind in höchstem Maße verwerflich und schaden der Gesamtheit der Funkamateure. Es muß deutlich gemacht werden, daß Handlungen gegen die Gemeinschaft der Funkamateure als Verstöße gegen die gemeinsamen Interessen betrachtet werden und daß diesen Störern von der Gemeinschaft auch keine Hilfe gewährt werden kann. Klarzustellen ist noch, daß die Störer nicht aus dem Distrikt Nordrhein, sondern aus einem anderen Distrikt kommen.
Ende des DL-RS Nr. 4/87 vom 30.01.1987
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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