DARMSTADT (04.11.)
Die angehobenen Ausbreitungsbedingungen, die zwischen dem 27.10. und dem 01.11. ihren Höhepunkt erreichten und zu einer erfreulichen Belebung der höheren Kurzwellenbereiche einschließlich des 10-m-Bandes führten, sind zu Ende gegangen. Seit dem 23.10. ist der Energiefluß der solaren 10-cm-Strahlung rückläufig. Er sank bis zum 02.11. auf 86 Einheiten ab und wird voraussichtlich noch weiter abnehmen. Von den sechs Fleckengruppen, die am Monatsende auf der Sonne zu beobachten waren, sind gegenwärtig nur zwei übriggeblieben. Dementsprechend fiel die Sonnenflecken-Relativzahl auf 36 Einheiten ab. Infolge der überraschenden, jedoch nur vorübergehenden Zunahme der Sonnentätigkeit erreichte das Monatsmittel der Sonnenflecken-Relativzahl im Oktober 35,7 Einheiten und damit einen Wert, der seit Juni 1984 nicht mehr übertroffen wurde. Die Störung, die gestern um Mitternacht begann und heute die Ausbreitungsbedingungen auf den Bändern oberhalb von 15 MHz beeinträchtigte, wird bis zum kommenden Freitag abgeklungen sein, so daß zum Wochenende normale Bedingungen zu erwarten sind. Vom 11.11. an mußte aufgrund erhöhter magnetischer Unruhe jedoch mit einer Verschlechterung des Funkwetters gerechnet werden.
WASHINGTON
Die staatliche US-Umweltschutz-Agentur hat neue Richtlinien für die Begrenzung biologischer Schäden durch Funkausstrahlungen in Arbeit. Zu einem Gesetzentwurf Docket A 81/43 sucht sie Kommentare zu vier Alternativvorschlägen auf diesem Gebiet, von denen zwei schärfere Bedingungen als die bisherigen freiwilligen Normwerte ANSI Standard C 95,1/1982 des National American Standard Institute darstellen. Einer entspricht diesen Werten in etwa, und der vierte enthält ein Programm zur Bewußtseinsweckung der Öffentlichkeit für solche Gefahrenmomente. Direkte Auswirkungen des geplanten Gesetzes sind zunächst nur für Behörden gegeben; zur obligatorischen Anwendung für Lizenzinhaber müßte die Federal Communications Commission auch dann noch eigene Richtlinien erlassen.
VANCOUVER
VE7EXPO, die Amateurfunkstation auf der Vancouver World Fair, wurde von 3627 Funkamateuren besucht und führte knapp 12.600 QSOs durch. Der QSL-Versand erfolgt durch VE7CXN über die QSL-Büros.
MARBURG
Ein 23-cm-Relais ist seit kurzem in Marburg in Betrieb. Das QTH ist JO40IT, 375 m über NN. Das Relais arbeitet mit einer Leistung von 5 W auf dem Kanal R24 mit dem Rufzeichen DBØMK. Die Antenne ist eine rundstrahlende gestockte Doppelquad, horizontale Polarisation. Empfangsberichte werden erbeten an: Herbert Müller, DJ8QV, ......
FR-100 TORSHAVN
Neugewählter Präsident der FRA, der Funkamateure der Färör, ist Jon Dam, OY9JD. Nicht ganz glücklich sind die Färöer Funkamateure über ihr neues Länderkennzeichen FR in den gleichfalls neuen, dreistelligen Postleitzahlen. Sie befürchten Fehlleitung ihrer Post aus außereuropäischen Ländern über Frankreich. 85 der 114 OY-Stationen der neuesten Liste sind übrigens unter FR-100 Torshavn zu erreichen.
BAUNATAL
Nachdem die letzte Ausgabe des postalischen Heftes Fragen und Antworten zur fachlichen Prüfung für Funkamateure vergriffen ist und eine überarbeitete Neuausgabe nicht vor Anfang 1987 zur Verfügung stehen wird, können vom DARC-Verlag in Baunatal Kopien bezogen werden.
LAATZEN / HANNOVER
Nach gut vier Wochen Pause gelang es den Kommandostationen, am 02.11. den Bordrechner von AMSAT OSCAR 10 wieder zu aktivieren. Am 20.09. gab es nach einigen Ereignissen einen totalen Ausfall des Bordrechners, wodurch es auch zur fälschlichen Einschaltung der Ingenieurs- und Generalbake kam. Die dadurch bedingte hohe Leistungsaufnahme und der extrem schlechte Sonnenwinkel führten schließlich zum Zusammenbruch der Spannungsversorgung sowie zur Entladung der Batterie. Der Kommandoempfänger war unter diesen Umständen nicht mehr funktionsfähig. Entgegen aller Erwartungen überstand OSCAR 10 den schlechten Sonnenwinkel von fast 90° einigermaßen gut. Der maximale Sonnenwinkel lag um den 12.10. bei ca. 85°, das heißt, von den nominellen 30 W aus dem Solararray standen nur etwa 8 % Leistung zur Verfügung. Inzwischen verbessert sich der Energiehaushalt wieder, und gegen Ende des Jahres ist der Sonnenwinkel optimal. Jedoch kommt es ab Anfang Dezember zu Erdschattendurchgängen, die zusätzliche Probleme bringen. Im Moment liegt der Sonnenwinkel bei 65°, und es stehen etwas mehr als 10 W elektrische Leistung zur Verfügung. Diese reicht aber keinesfalls für Transponderbetrieb. Da es aber wegen des defekten Speichers im Bordrechner zu Fehleinschaltungen des Transponders kommen kann, wird dringend darum gebeten, den Transponder nicht zu benutzen. Mit einer erneuten allgemeinen Inbetriebnahme des Transponders ist evtl. in drei bis vier Wochen zu rechnen. Bis dahin müssen die Kommandostationen einige Experimente mit dem durch Strahlung stark geschädigten Bordrechner durchführen und versuchen, geeignete Programme zu entwickeln, die mit den Speicherfehlern fertig werden.
BAUNATAL
Durch einen Schaden im Prozeßrechner der QSL-Anlage konnten über mehrere Tage keine QSL-Karten für das Inland vermittelt werden. Der Schaden ist jedoch inzwischen durch die sofort eingeleiteten Maßnahmen des Vorstandes behoben worden. Die Anlage läuft wieder. Der QSL-Versand an die Ortsverbände geht ohne Unterbrechung weiter, jedoch kann der Umfang der Sendungen in diesem Monat etwas geringer ausfallen. Der Auslandsversand wurde nicht beeinträchtigt.
BAUNATAL
Mit einer umfangreichen Tagesordnung beschäftigt sich am 15./16.11. die diesjährige Herbstversammlung des Amateurrats. Versammlungsort ist das Hotel Gude, Kassel, Frankfurter Str. 299. Der öffentliche Teil der Sitzung beginnt am Samstag, dem 15.11., 14:00 Uhr. Der Satzungsausschuß legt Anträge vor, die sich mit der Änderung und Ergänzung der Satzung und der Geschäftsordnung befassen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Beratung und Beschlußfassung einer Jugendordnung, die Beratung und Verabschiedung des Haushaltsvoranschlages für das Geschäftsjahr 1987 und weitere Anträge. Der Amateurrat befaßt sich ferner mit dem Antrag des Vorstandes, die Mitgliedsbeiträge ab 1988 anzuheben. Trotz zum Teil größerer Kostensteigerungen in verschiedenen Bereichen würde dann der Mitgliedsbeitrag über sieben Jahre konstant geblieben sein.
Ende des DL-RS Nr. 39/86 vom 07.11.1986
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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