DARMSTADT
Die erhöhte Sonnentätigkeit, die in der vergangenen Woche von der Wiederkehr einer aktiven Region ausgelöst worden war, klingt gegenwärtig langsam ab. Überdurchschnittlich hohe F2-Grenzfrequenzen führten am 06.03. zu einer positiven Phase mit Ausbreitung der DX-Möglichkeiten bis in den 28-MHz-Bereich. An den darauffolgenden zwei Tagen, nach dem Eintreffen der solaren Teilchen in Erdnähe, stelle sich eine Verschlechterung der Bedingungen ein, in deren Folge der Fernverkehr oberhalb von 15 MHz zum Erliegen kam. Mittlerweile erfolgte eine sehr rasche Besserung des Funkwetters. Das erwähnte aktive Gebiet wird am 14.03. den Westrand der Sonne überschreiten und damit weitgehend unwirksam werden. Ab 20.03. muß als Auswirkung einer periodischen magnetischen Störung mit merklicher Verschlechterung der Ausbreitungsbedingungen die mehrere Tage andauern kann, auf allen Bändern gerechnet werden. Damit dürfte der während der gegenwärtigen und der vergangenen Sonnenrotationsperiode aufgetretene und wegen der zeitlichen Nähe des Sonnenfleckenminimums so bemerkenswerte Aktivitätsanstieg seinen endgültigen Abschluß gefunden haben.
WALZBACHTAL-BRETTEN
Zur Förderung der Aktivität im und mit dem Distrikt Baden veranstaltet der OV Walzbachtal-Bretten, A36, ein Aktivitätswochenende. Aus diesem Anlaß ist die Clubstation DKØWT auf 40 m, 2 m und 70 cm mit dem Sonder DOK IM QRV. Ausschreibungsbedingungen über das Baden-Diplom sind der cq-DL 3/86 zu entnehmen.
MÜNCHEN
Mit 1400 Besuchern fand die VHF-UHF-SHF 86 am vergangenen Wochenende einen ausgezeichneten Zuspruch. Hervorzuheben ist der Vortrag von Dr. Karl Meinzer, DJ4ZC, über den gegenwärtigen Stand der Amateurfunk-Satellitentechnik und die zukünftigen Entwicklungen. Großes Interesse bei den Besuchern erregten die Aktivitäten im 10-GHz-Band. In besonderem Maße beachtet wurden die Vorschläge und Anregungen für den Selbstbau von VHF-Lowcost-Meßgeräten. Die Veranstaltung zeigte, daß der Selbstbau von Amateurfunkgeräten wieder stark im Kommen ist. Wie zu hören ist, sind die Tagungshefte bereits restlos vergriffen.
WIEN
Am 08./09.03. tagte die KW-Arbeitsgruppe der IARU-Region 1 in Wien unter der Leitung des Vorsitzenden Hans Berg, DJ6TJ. Delegationen aus 19 Verbänden aus folgenden Ländern waren vertreten: Belgien, Bundesrepublik Deutschland, CSSR, DDR, Dänemark, Finnland, Großbritannien, Israel, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Oman, Polen, Schweden, Schweiz, UdSSR, Spanien und Ungarn. Das Exekutiv-Komitee der Region 1 wurde durch dessen Sekretär Dr. John Allaway, G3FKM, repräsentiert. Als Beobachter waren anwesend Günter Morgenroth von der deutschen und Ernst Steiner von der österreichischen Fernmeldebehörde. Weiterhin waren die Koordinatoren der Region-1-Arbeitsgruppe ARDF Krzysztof Slomczynski, SP5HS, und EMC Henryk Cichon, SP9ZD, vertreten. Die wesentlichen Ergebnisse, die jedoch erst vom Exekutiv-Komitee der Region 1 im April bestätigt werden müssen, sind: 1.) Die gegenwärtige Fieldday-Regelung bliebt bestehen. Der CW-Fieldday im Juni wird eine IARU-Region-1-Veranstaltung, und der September-Fieldday soll ein nationaler Fieldday werden. Zusätzlich soll eine SWL-Klasse eingerichtet werden. 2.) Packet-Radio auf Kurzwelle wird grundsätzlich befürwortet, jedoch unbemannte Stationen sollten nur unter Operator Control gefahren werden. 3.) Es wurde über einen Interims-Bandplan für das 1,8-MHz-Band gesprochen. 4.) Ein umfassendes Werk bezüglich der Veranstaltungen von Contesten wurde verabschiedet. 5.) Ein Antrag auf Errichtung von Relais im 29-MHz-Band erhielt nicht die erforderliche Mehrheit. 6.) Im Hinblick darauf, daß mittlerweile auch die Region 3 den derzeitigen Bandplan der Region 1 übernommen hat, zog der DARC seinen Antrag auf Änderung von Frequenzzuweisungen zurück.
WIEN
Parallel zur Tagung der KW-Arbeitsgruppe tagte die VHF-Arbeitsgruppe der IARU-Region 1 in Wien. Die Aufgabe dieser Arbeitsgruppe ist es, Entscheidungen aus dem VHF-, UHF- und SHF-Bereich für die alle drei Jahre stattfindende IARU-Region-1-Konferenz vorzubereiten und dringende Probleme vorläufig bis zur nächsten Konferenz zu regeln. Bei der Tagung in Wien waren Vertreter von Amateurfunkverbänden aus 16 Ländern anwesend.
Wichtige Ergebnisse dieser Tagung sind:
Für Packet-Radio-Betrieb werden im 145-MHz- und 435-MHz-Band folgende Frequenzen empfohlen: Für FSK 144,675 MHz und 432,750 MHz, für FM 145,300 MHz und 433,600433,675 MHz. Packet-Radio-Digipeater-Stationen sollen im 145-MHz-Band nicht betrieben werden. Für diese sind die Frequenzen 433,650 MHz und 433,675 MHz vorgesehen. Mailbox-Betrieb soll im 145-MHz-Band in FSK zwischen 144,500 MHz und 144,850 MHz und in FM auf 145,300 MHz durchgeführt werden. Es muß jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß alle diese Frequenzen keine Exklusivzuweisungen für die digitalen Betriebsarten sind. Ergänzende Informationen werden in den nächsten Ausgaben der cq-DL veröffentlicht.
Ende des DL-RS Nr. 10/86 vom 14.03.1986
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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