DARMSTADT
Die für die Weihnachtswoche vorhergesagte Magnetstörung setzte am 28.12. ein und wurde durch eine weitere Störung, die am 30.12. begann, noch verstärkt. Infolgedessen waren die Ausbreitungsbedingungen auf den höheren Kurzwellenbändern besonders beeinträchtigt hier vor allem wieder die in höheren Breiten verlaufenden Funklinien. Die Sonnenaktivität bleibt weiter auf äußerst niedrigem Niveau. Seit dem 22.12. ist die Sonnenflecken-Relativzahl wieder auf Null abgesunken. Der Fluß der 10-cm-Strahlung hingegen weist seit dem 01.01. steigende Tendenz auf, offensichtlich im Zusammenhang mit der Wiederkehr eines Aktivitätsgebietes, das um den 13.01. den Zentralmeridian der Sonne überqueren wird. Da außerdem für den gesamten Vorhersagezeitraum keine periodischen magnetischen Störungen zu erwarten sind, kann in der kommenden Woche mit leicht überdurchschnittlichen Bedingungen gerechnet werden.
LONDON
Die nächste Amateurfunkprüfung in Großbritannien soll am 12.05. erfolgen. Die ursprünglich regelmäßig für März eingeplanten Prüfungen sollen gestrichen werden. Die Prüfungsgebühr für den theoretischen und den praktischen Teil, das ist Morsen, beträgt 33 £ (ca. 130, DM) bzw. 25 £ (ca. 180, DM) für einen der beiden Teile. In den letzten Jahren hatte die RSGB Prüfungsräume für die durch die Industrie- und Handelskammer abgenommenen Prüfungen in London und in Derby zur Verfügung gestellt.
LAKE BLUFF
Der Callbook-Verlag hat den bisherigen Band United States Listing für 1986 in eine Ausgabe für ganz Nordamerika (südwärts bis Panama) sowie einschließlich Hawaii und der US-Besitzungen erweitert. Damit wird die etwas billigere ARRL-Rufzeichenliste der US-Amateurfunkstationen abgewertet, da sie nicht mehr als vollwertige Ergänzung zum International Callbook angesehen werden kann. Der 2. Band, das International Callbook, beinhaltet dann Südamerika, Europa, Afrika, Asien und das Pazifikgebiet. Redaktionsschluß war der 01.10.1985. Der ab 1986 nur noch einmal jährlich mit Stichtag 01.05. herausgegebene Nachtrag soll beide Bände ergänzen.
WIEN
Ein Drittenverkehrsabkommen für Funkamateure der USA und der United-Nations-Amateurfunkstation 4U1VIC in Wien ist am 02.01.1986 in Kraft getreten. Sein Umfang wird durch den Abschnitt 97.114 der FCC-Bestimmungen begrenzt, wonach nur Übermittlungen nichtkommerziellen Inhalts und ohne jede Art von Vergütung durchgeführt werden dürfen.
WIEN
Österreichische Funkamateure sollen noch vor der Hauptreisesaison 1986 mit einer CEPT-Lizenzurkunde ausgestattet werden, wie ÖVSV-Präsident Dr. Ronald Eisenwagner, OE3REE, anläßlich einer Besprechung im November 1985 von der obersten Fernmeldebehörde erfuhr. Vielleicht klärt sich bis dahin, in welchen Ländern sie zunächst gültig sein wird. Zögernde Antworten auf eine entsprechende Rundfrage unseres Bundespostministeriums hatten bisher keinen baldigen Zeitplan für eine Inkraftsetzung der CEPT-Empfehlung T/R 61-01 erkennen lassen. Das Schlußprotokoll der CEPT-Kommission Fernmeldewesen, welche diese Empfehlung im Juni 1985 verabschiedet hatte, war Mitte Dezember 1985 bei den Mitglieds-Verwaltungen eingetroffen.
ZÜRICH
Seine Dissertation Baurechtliche Antennenverbote und Informationsfreiheit verhalf Markus Schleutermann, HB9AZT, an der Universität Zürich zur Würde eines Doktors der Rechtswissenschaften. Obwohl auf schweizerischem Recht basierend, ließen sich daraus vielleicht auch für deutsche Verhältnisse Erkenntnisse gewinnen.
MARBURG
Nach der Trennung vom bisherigen Presse- und Informations-Referenten Heinz-Jürgen Wehle, DB5ER, hat das AMSAT-DL Journal in seinem 13. Jahrgang 1986 ein neues Gewand erhalten. Seine Redaktion liegt jetzt in den Händen von Dipl. Ing. Reinhard Birchel, DJ9DV, in Marburg. Wenn sich der Anstieg der Zahl deutscher AMSAT-Mitglieder weiter fortsetzt, hofft Dr. Karl Meinzer, DJ4ZC, eine zweimonatliche Erscheinungsweise sicherstellen zu können. Der Inhalt soll besonders auf die Technik der Amateurfunksatelliten und -Betriebsstationen abgestellt werden. Auf detaillierte Satelliten-Hörbarkeitsvorhersagen soll dagegen weitgehend verzichtet werden.
BONN
Das Rufzeichen DL9YAR wird von einem Piraten mißbraucht, der maritime mobile von einem Segelschiff QRV ist. Der Inhaber dieses Rufzeichens ist vor längerer Zeit verstorben, und das Rufzeichen wurde noch nicht wieder vergeben.
FRANKFURT
Die Packet-Radio-Gruppe des DARC-BuS-Referats hat zu einem Informationsgespräch am 18./19.01.an der J.-W.-von Goethe-Universität in Frankfurt eingeladen. Zur Diskussion stehen Fragen zur Planung überregionaler Packet-Radio-Netze. Vertreter aller bekannten Packet-Radio-Gruppen in DL, HB und PA wurden dazu eingeladen.
BAUNATAL
Die Reisetätigkeit der ausländischen Funkamateure ist ungebrochen. Im vergangenen Jahr wurden 1013 Gastlizenzanträge ausländischer Funkamateure gestellt. Davon entfielen auf Funkamateure aus PA 212, W 163, HB 130. OE 125, gefolgt von Funkamateuren aus G mit 106. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies rund 100 weniger, wobei zu bedenken ist, daß Funkamateure aus Frankreich durch die zwischenzeitlich geschlossene Vereinbarung ohne Gastlizenz in DL Funkbetrieb machen dürfen.
Im gleichen Zeitraum wurden über 2580 Gastlizenzanträge an deutsche Funkamateure verschickt, die im Ausland eine Kurzzeitlizenz beantragt haben.
LÜBECK
Zu einer Arbeitstagung trafen sich am 04.01. die Mitarbeiter des Auslandsreferates auf Einladung von Hans Berg, DJ6TJ. Die Gespräche und Diskussionen befaßten sich mit der Interessenlage des Clubs in den internationalen Beziehungen und mit den daraus resultierenden Aktivitäten des Referates. Der 1. Vorsitzende und der Geschäftsführer nahmen die Gelegenheit wahr, sich über die Arbeit des Referates zu informieren.
Ende des DL-RS Nr. 1/86 vom 10.01.1986
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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