Inhalt 1985 Rundspruch-ArchivKIEL
Der Mittelwert des solaren Flusses für den Monat Mai betrug 80,5. Das ist höher als in den vorigen acht Monaten bis zum August 1984 mit 83,7. Auch der Mittelwert der täglichen Sonnenfleckenzahlen verhielt sich mit 27,4 ähnlich, verglichen mit z. B. 11,2 im Februar. Sogar der Mittelwert der Grenzfrequenz machte in seiner anhaltenden Abwärtsbewegung eine kleine Pause: statt 4,9 MHz im April hob er im Mai auf 5,1 MHz an. Solche durchaus üblichen Schwankungen deuten aber noch kein Durchlaufen des Sonnenfleckenminimums an. Darauf müssen wir sicher noch mindestens bis Anfang 1986 warten.
Der solare Fluß stieg von 68 am 31.05. bis auf 89 am 10.06. an und verhielt sich damit analog zur vorherigen Sonnenrotation. Nach dem 06.06. hatte die geomagnetische Aktivität stark zugenommen bis auf einen Wert von 29 am 10., wodurch die Ausbreitungsbedingungen sehr sprunghaft wurden. Für den Norden der USA war am 10. Aurora-Vorwarnung ausgegeben worden. Wegen geringer Feldstärke und tiefen Fadings war auch der Funkwetterbericht von W1AW am Montag nur in Bruchstücken aufnehmbar. Zu vermuten ist aber eine Periode noch höherer Sonnenaktivität bis zum 14.06. und danach ein Rückgang und geomagnetische Ruhe bis etwa 20.06.
NEWINGTON
Seit dem 01.09.84 können Amateurfunkprüfungen in den USA von Volunteer Examiners – VEs – mit örtlichen Amateurfunk-Clubs als Koordinatoren abgenommen werden. Es wurde ein Prüfungshandbuch für den freiwilligen Prüfer geschaffen, die natürlich hinsichtlich ihrer Qualifikation von der FCC anerkannt werden müssen. Über 5000 Funkamateure wurden von der FCC bevollmächtigt. Bis zum 31.05.85 wurden in 533 örtlichen Prüfungen mit durchschnittlich elf Teilnehmern 6309 Kandidaten geprüft. Die durchschnittliche Erfolgsquote lag bei 53 %, verglichen mit 43 % bei allen FCC-Prüfungen im Jahr 1983. Die verbesserte Erfolgsquote wird auf verminderte Streßsituation zurückgeführt, wie Vermeidung übermäßiger Anmarschwege, weniger einschüchternde Prüfungslokalität usw. Nach örtlichem Bedarf wurde ein- oder mehrmals an rund 300 Prüfungsorten geprüft. Verdienst- oder Schulausfall bliebt den Teilnehmern erspart, weil die meisten Prüfungen an Wochenenden durchgeführt wurden. VEs haben auch Prüfungen in Puerto Rico, Japan, Saudi Arabien, Island und in der Bundesrepublik Deutschland abgenommen. Der vereinfachte Prüfungsablauf hat sich herumgesprochen, und die ARRL rechnet für dieses Jahr mit 30.000 Anmeldungen. Jeder 10. Inhaber der US-Spitzenlizenz „Extra Class“ soll sich bereits als Prüfer zur Verfügung gestellt haben.
BONN
100.000 Eurosignal-Empfänger sind seit Ende Mai 1985 im Bereich der Deutschen Bundespost im Betrieb. Sie können über ein Netz von 62 UKW-Sendern angerufen werden, die in drei Funkrufbereichen eingerichtet sind. Nach telefonischer Wahl der Kennziffer einer der drei Funkzentralen und der 6stelligen Funkrufnummer bestätigt die automatische Ansage „Eurosignal Nord“ bzw. „Mitte“ oder „Süd“, daß der Ruf abgestrahlt wird. In Abhängigkeit von der Höhe der Grundgebühr können bis zu vier Signale mit entsprechend verabredeter unterschiedlicher Bedeutung übermittelt werden. Gegen entsprechend höhere Gebühren können auch Eurosignal-Empfänger in Frankreich und demnächst in der Schweiz erreicht werden.
BRÜSSEL
Anläßlich des 150jährigen Jubiläums der belgischen Eisenbahnen dürfen die Mitglieder des belgischen Eisenbahner-Amateur-Radio-Clubs bis Ende 1985 den Präfix „OT“ anstelle von „ON“ verwenden.
NEWINGTON
Das internationale Sekretariat der IARU läßt im Auftrag des IARU-Verwaltungsrates die Mitgliedsverbände über den Aufnahmeantrag der AGRA, Association Gabonaise des Radio-Amateurs, abstimmen. Die AGRA wurde 1983 gegründet, sie umfaßt 17 der 33 Lizenzinhaber des Landes. Ihre Anschrift, zugleich die des QSL-Büros, ist ....., Gabun. Präsident der AGRA ist Jean-Claude Schweitzer, TR8SJ, Sekretär Jean-Daniel Mbose, TR8JDM.
FRANKFURT
In den letzten Wochen gelang einigen Funkamateuren ein FAX-QSO via OSCAR 10 mit der Antarktis. Mehrere Stationen konnten Verbindung mit DPØGVN, der Georg-von-Neumeyer-Station in der Antarktis, aufnehmen. Zur Absprache der Verbindung traf man sich auf 145,925 MHz, um dann für die Übertragung der FAX-Bilder QSY auf 145,885 MHz zu machen. Bei DPØGVN wurde für FAX ein SC1, ein von Volker Wraase, DL2RZ, entwickeltes Gerät, eingesetzt. Die Antarktis-Station ist an weiteren FAX- und auch SSTV-Verbindungen via OSCAR 10 interessiert.
TAUBERBISCHOFSHEIM
Der 6. Intensivlehrgang des Distriktes Baden zur Vorbereitung auf die Lizenzprüfung findet vom 16.–31.08. im Studienheim St. Michael in Tauberbischofsheim statt. Die Ausbildung erfolgt für alle Lizenzklassen und für alle Altersstufen. Der Unterricht läuft ganztätig auch an den Wochenenden. Die Lizenzprüfung wird am 30.08. von der OPD Karlsruhe am Lehrgangsort abgenommen. Anfragen und Anmeldungen werden erbeten an: Herwart Sütterlin, DL1LS, ......
FRANKFURT
Die Rhein-Main-FAX-Gruppe trifft sich am 21.06. um 19:00 Uhr zu einem Gedankenaustausch in der Gaststätte Kochkelle in der Frankfurter Nordweststadt.
FRIEDRICHSHAFEN
Die aktiven FAX-Interessierten aus Europa treffen sich am 29.06. anläßlich der HAM RADIO zu einem Gedankenaustausch. Das Treffen soll um 16:00 Uhr am Stand des BuS-Referates stattfinden. Hans Schalk, DJ8BT, weist darauf hin, daß alle KW-FAX-Rundsprüche am Wochenende der HAM RADIO ausfallen.
EICHENDORF
Einen überregionalen Ausbildungslehrgang zur Vorbereitung auf die Amateurfunkprüfung führt der DARC-Distrikt Bayern-Ost vom 09.–27.08. durch. Anmeldungen sind zu richten an: Hans Einhellig, DL8RBT, ...... Die Adresse ist auch in der cq-DL 4/85, Seite 210 vermerkt, Tel. ......
FRIEDRICHSHAFEN
Die Amateurfunkstation DPØSL, die die Astronauten Prof. Reinhard Furrer, DD6CF, und Dr. Ernst Messerschmidt, DG2KM, an Bord des Spacelab im Rahmen der D1-Mission verwenden, wird auf der HAM RADIO in Friedrichshafen ausgestellt werden. Mit der Vorbereitung befaßte sachkundige Mitglieder des DARC werden interessierte Besucher über die technischen Daten der Weltraumstation informieren. Das intensive Training in Deutschland und in den USA erlaubt es den Astronauten nicht, nach Friedrichshafen zu kommen.
Ende des DL-RS Nr. 23/85 vom 14.06.1985
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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