DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 15/85 VOM 19.04.1985


DARMSTADT

Die Sonnenaktivität bleibt weiterhin sehr gering und weist im Mittel über einen längeren Zeitraum noch immer leicht fallende Tendenzen auf. So ergaben sich z. B. für das 1. Vierteljahr 1985 folgende Monatsmittel der Sonnenflecken-Relativzahl: Januar 16,5, Februar 16,1 und März 11,9. Seit dem 09.04. ist der solare Fluß erneut unter den Wert 70 abgesunken. Gleichzeitig meldeten die zuständigen Observatorien an fünf aufeinanderfolgenden Tagen eine von Flecken oder Fleckengruppen freie Sonnenscheibe. Eine kurzzeitige Magnetstörung am 09.04., die durch das plötzliche Verschwinden eines Filamentes auf der Sonne verursacht wurde und deshalb nicht vorausgesagt werden konnte, führte zu verstärkter Dämpfung an diesem und dem nachfolgenden Tage, die sich negativ auf den DX-Verkehr vornehmlich auf den niederfrequenten Bändern auswirkte. Demgegenüber herrschten am 09.04. überdurchschnittliche Bedingungen auf 28 MHz mit Verkehrsmöglichkeiten nach Südafrika. Die bereits im letzten Bericht vorausgesagte ruhige Phase der Ausbreitungsbedingungen wird in der kommenden Woche noch andauern. Für die drei letzten Tage des Monats ist im Zusammenhang mit verstärkter magnetischer Unruhe eine Verschlechterung zu erwarten.


PARIS

Auf eine Umfrage des französischen Amateurfunkverbandes REF haben 44 % von 95 Departements geantwortet. Von diesen haben sich 24, also mehr als die Hälfte, für SSB-Betrieb im 10,1-MHz-Band ausgesprochen. Aufgrund dieser Befragung eröffnet Frankreich dem Bereich 10,130–10,140 MHz den SSB-Betrieb. Der Präsident der REF hat in einem Schreiben an die IARU-Region 1 um Verständnis für diese Entscheidung gebeten. Auf der Konferenz der IARU-Region 1 in Cefalù hatte IARU-Präsident Dick Baldwin, W1RU, sich eindeutig gegen breitbandige Betriebsarten auf diesem ohnehin sehr schmalen Band ausgesprochen.


NEUHOFEN

Das größte Amateurfunktreffen in Österreich findet vom 26.–28.04. in Neuhofen statt. Am Samstag von 08:00–10:00 Uhr ist ein Anfahrtswettbewerb vorgesehen. Neben der schon traditionellen Selbstbauausstellung wird erstmals ein Funk- und Elektronik-Flohmarkt veranstaltet. Die AMSAT-DL ist auch mit einem Informationsstand vertreten. Mehrere Fachfirmen stellen die neuesten Amateurfunkgeräte aus.


PARIS

Wie die Zeitschrift Radio REF März 1985 meldet, hat sich die französische Fernmeldeverwaltung bereit gezeigt, in das Fernsprechverzeichnis hinter dem Namen kostenlos das Amateurfunk-Rufzeichen aufzunehmen.


LINGEN/Ems

Der OV Lingen, I08, möchte in einer Öffentlichkeitsausstellung den Amateurfunk besonders den Jugendlichen vorstellen. Aus diesem Anlaß wurden mehrere Schulen vom 07.–11.05. zu einer großen Amateurfunkausstellung im Informationszentrum Emsland eingeladen. Im „Jahr der Jugend“ haben zahlreiche Schulklassen ihren Besuch zugesagt. Die Clubstation DLØND wird in dieser Zeit von 11:00–17:00 Uhr in allen Betriebsarten QRV sein. Dabei sollen der Satellitenempfang und die Sonderbetriebsarten ATV und RTTY besonders berücksichtigt werden.


STOCKHOLM

Der schwedische Amateurfunkverband SSA ist vor 60 Jahren gegründet worden. Veranstaltungen zu diesem Jubiläum führt der Verband am 27.04. in Helsingborg durch.


DEN HAAG

Der niederländische „Radio-Kontroll-Dienst“ – RCD – führte kürzlich ein Gespräch mit den niederländischen Amateurfunkorganisationen VERON, VRZA und NCV. Es ist ein neuer Erlaß über funktechnische Einrichtungen in Vorbereitung. Die damit gekoppelten Amateurfunkbestimmungen sollen innerhalb von 1½ Jahren neu gefaßt werden. Bis dahin soll eine Übergangsregelung gelten. Hinsichtlich des Besitzes von Sendeeinrichtungen werden neue Regelungen erwartet. Dieses betrifft die zulässigen Frequenzbereiche und die konstruktive Leistungsbegrenzung. Um Störungen anderer Funkdienste zu vermeiden, soll die zulässige Feldstärke der Amateuraussendungen 3 V/m am betroffenen professionellen Empfangsgerät und von 1 V/m bei nichtprofessionellen Anlagen betragen.

Um die Planung zum störungsfreien Betrieb von Relaisfunkstellen zu koordinieren, haben die drei Amateurfunkorganisationen ein gemeinsames „Relaissender-Büro“ eingerichtet. Ein Übereinkommen über CEPT-Lizenzen erwartet die RCD erst in ein bis zwei Jahren. Die Vorlage des RCD für eine internationale Lizenzurkunde war von der CEPT-Unterarbeitsgruppe R21 im Herbst 1984 nicht übernommen worden.


OBERWESEL

Ein überregionaler Amateurfunklehrgang zur Vorbereitung auf die Amateurfunkprüfung veranstaltet der Landesjugendverband Rheinland-Pfalz vom 07.–25.07. Die Leitung des Lehrgangs im Jugendgästehaus Oberwesel liegt in den Händen von Manfred Lauterborn, DK2PZ, ......


GÖTTINGEN

Am 11.04. endete der Amateurfunklehrgang des Jugend- und Ausbildungsreferates Distrikt Niedersachsen im Jugendgästehaus der Stadt Göttingen. Von den 25 Teilnehmern haben 20 die Prüfung bestanden. Unter der Leitung des Distrikts-Jugendreferenten Niedersachsen Detlef Reinicke, DK9OY, sowie Herbert Prager, DF1AW, Bruno Böhmler, DL5AAP, Michael Baude, DL3AAG und Uschi Ostermai, DJ1JD, haben zwei die Prüfung für die Amateurfunkklasse B, drei der Klasse A und 15 der Klasse C bestanden.


STUTTGART

Ein Großraum-Mobilwettbewerb mit Wertung für die Fahrzeug-Plakette des DARC veranstaltet der Distrikt Württemberg am Sonntag, dem 05.05., von 07:00–09:00 UTC. Eine Wertung ist nur mit Teilnehmernummer möglich, die bei Anforderung der Ausschreibung erteilt wird. Gegen Einsendung eines voradressierten Adreßaufklebers und eines Kostenbeitrages von DM 3,– in kleinen Briefmarkenwerten ist die Ausschreibung bei Wolfram Rauch, DL9JL, ....., erhältlich.


KIEL

43 Kandidaten, überwiegend Teilnehmer des Ausbildungslehrganges Nord unter der Leitung von Otto Thies, DK8LT, traten am 11./12.04. zur Prüfung bei der OPD Kiel an. Das Ergebnis waren sieben B-Lizenzen, zumeist Erstprüflinge, eine A-Lizenz und 22 C-Lizenzen, zusammen 30. Die Erfolgsquote von 70 % würde sich auf 80 steigern, wenn die meist mißratenen Zusatzprüfungen ganz herausgenommen werden würden. Unter den C-Lizenzlern waren fünf, bei der Klasse B eine YL. 90 % der Neulizenzierten sind DARC-Mitglieder, nur 17 % stammten aus Schleswig-Holstein.


Ende des DL-RS Nr. 15/85 vom 19.04.1985

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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