DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 14/85 VOM 12.04.1985


DARMSTADT

In unseren Breiten zeichneten sich die 27 Tage der gerade zu Ende gehenden Sonnenrotations-Periode Nr. 2.072 durch das Ausbleiben größerer Schwankungen des erdmagnetischen Feldes aus. Eine vergleichbar ruhige Periode liegt mindestens 18 Monate zurück. Trotz des saisonbedingten Rückgangs der Grenzfrequenzen waren an vielen Tagen von Europa aus auf 14 MHz sämtliche Kontinente zu erreichen. Auf 21 und an einigen Tagen auch auf 28 MHz ergaben sich Verkehrsmöglichkeiten hauptsächlich auf den Südlinien. Demgegenüber entwickelten sich die Bedingungen für DX auf den niederfrequenten Bändern wegen des Übergangs zu sommerlichen Ausbreitungsbedingungen und den damit einhergehenden Beeinträchtigungen durch Luftstörungen und höherer Dämpfung weniger günstig. Zur Zeit sind keine Anzeichen für eine plötzliche Verschlechterung des gegenwärtig herrschenden ruhigen Funkwetters zu erkennen. Für die nächsten zwei Wochen kann mit normalen bis guten Ausbreitungsbedingungen gerechnet werden, wahrscheinlich mit besonders guten Tagen zwischen dem 17. und dem 21.04.


ONTARIO

Nur 3100 von fast 28.000 befragten kanadischen Funkamateuren antworteten der Canadian Radio Relay League auf eine Umfrage. Sie bekundeten ihr Hauptinteresse – wie einige Zeit zuvor in den USA – an einer Ausdehnung des Fonie-Anteils des 75-m-Bandes, wie es drüben heißt. 36 % wünschen sich eine Ausdehnung bis hinunter auf 3675 kHz, 29 % bis 3700 kHz, während 19 % es bei der jetzigen Grenze bei 3725 kHz belassen möchten. Unschlüssig waren 16 %. Die Frage, ob es weiterhin amtlich verordnete Subband-Grenzen geben sollte, beantworteten 48 % mit Ja, 32 % mit Nein. Für die Schaffung einer Lizenz ohne Morseprüfung stimmten knapp 20 %, 70 % dagegen.

Wie dringlich das kanadische DOC, Department of Communications, bei einer Umfragebeteiligung von 14 % eine Entscheidung in der einen oder anderen Richtung sieht, bleibt natürlich offen.


GOSSAU

Das diesjährige Treffen des schweizerischen Amateurfunkverbandes – USKA – findet am 20./21.04. Gossau statt. Bei dieser Gelegenheit wird der Amateurfunk wieder der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu interessanten Demonstrationen aus dem Amateurfunkbereich tragen auch PTT, Armee, Swissair und Polizei bei.


PARIS

Die französische Fernmeldeverwaltung hat die französischen Funkamateure aufgefordert, zwei Lichtbilder einzusenden. Wie Radio REF März 1985 meldet, wird beabsichtigt, anstelle der bisherigen kartonierten Lizenzurkunde solche mit Lichtbild des Lizenzinhabers in Plastik-Umhüllung auszugeben.


KIEL

Einen Notruf aus Peru hat der frühere Distriktsvorsitzende von Schleswig-Holstein Per Dudek, DK7LJ, kürzlich aufgenommen. Für einen in Lebensgefahr schwebenden Peruaner wurde dringend ein Arzneimittel benötigt, das es in Peru nicht gibt. Gustavo Lamas, OA1J, hat die Meldung verbreitet, die von DK7LJ aufgenommen wurde. Über das Kieler DRK wurde ein gleichwertiges Mittel über eine Bonner DRK-Einrichtung mit einer Lufthansa-Maschine nach Peru geschickt. Die Ankunftszeit der Linienmaschine konnte übermittelt werden und das Medikament wurde ohne Verzögerung ins Krankenhaus weitergeleitet.


BANGKOK

Die Legalisierung des Amateurfunks in Thailand ist vom Direktor der Abteilung für Post- und Fernmeldewesen, General Mahidol Chantrangkoon, gebilligt worden und wird nun vom nationalen Sicherheitsrat überprüft. So berichtet Tony Waltham, HS1AMH, in einem groß angelegten Artikel über den Amateurfunk in der Zeitung Bangkok Post vom 17.03. Danach hatte sich der dortige Fernmeldeminister bereits im Vorjahr erstaunt gezeigt, als er von der Radio Society of Thailand erfuhr, daß in seinem Land Amateurfunk praktisch immer noch nicht zugelassen war. Bisher wird nur der Clubstation HSØA im „Asiatischen Institut für Technologie“ bei speziellen Anlässen und auf besonderen Antrag hin Amateurfunkbetrieb erlaubt. Offenbar aus dieser unklaren Situation heraus sind im Internationalen Callbook nur 10 % der knapp 600 aufgeführten HS-Rufzeichen mit Adressen benannt, bei 90 % heißt es schlicht „QSL via Bureau“.

Das VERON-Magazin Electron April 1985 weiß dazu zu berichten, daß die Beschränkungen für den Amateurfunk in Thailand seit dem 16.01.85 aufgehoben sein sollen, nachdem Vorführungen der Clubstation HSØA während des letztjährigen WWDX-Contestes auf den Fernmeldeminister einen guten Eindruck gemacht hätten. Sogar König Bhumipol Adulyadej wäre inzwischen über die 144-MHz-Relaisfunkstelle in Bangkok zu hören gewesen.


HEIDELBERG

Eine QRP-Party in CW wird am 01.05. von der AGCW-DL ausgerichtet. Zwischen 13:00 und 19:00 UTC wird auf 3510–3560 kHz sowie 7010–7040 kHz mit max. 2,5 bzw. 12,5 W Output gesendet. Nähere Informationen sind der cq-DL 4/85 Seite 223 zu entnehmen.


NEUSTADT AM RÜBENBERGE

Die neue Blaue Liste für Funkamateure wurde wieder von DL7CW mit dem DARC-Referat für Funkbetrieb überarbeitet. Diese Liste umfaßt 16 Seiten und eignet sich als Arbeitshilfe für das Sammeln der DOKs auf zwei Bändern. Ein Exemplar kann mit einem mit 80 Pfg. frankierten und adressierten DIN-C5-Umschlag angefordert werden bei Karl B. Schwarting, DL7CW, ...... Bitte denken Sie bei Sammelbestellungen an einen entsprechend höher frankierten, größeren Umschlag und frankieren Sie Ihren Brief an DL7CW ausreichend.


NEKARTENZLINGEN

Die redaktionelle Bearbeitung der Seiten des Jugend- und Ausbildungsreferates in der cq-DL wird ab sofort von Wolfgang Dattenberg, DH3SAF, übernommen. Wolfgang ist seit längerer Zeit Jugendreferent im Distrikt Württemberg. Seine neue Tätigkeit wird zur Entlastung des Referenten für Jugend und Ausbildung beitragen. Nachrichten für die Seiten des Jugend-und Ausbildungsreferates in der cq-DL sind direkt an Wolfgang Dattenberg, DH3SAF, ....., zu senden.


HANNOVER

Auf der Hannover-Messe wird der Amateurfunk wieder der Öffentlichkeit vorgestellt. Der VFDB Bezirk Hannover und der Distrikt Niedersachsen des DARC sind vom 17.–24.04. auf allen Bändern mit der Clubstation DLØMH QRV. Auf dem Stand werden traditionsgemäß von der OPD Braunschweig wieder Gastlizenzen kostenlos an ausländische lizenzierte Funkamateure ausgegeben.


Ende des DL-RS Nr. 14/85 vom 12.04.1985

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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