Inhalt 1985 Rundspruch-ArchivDARMSTADT
Der im letzten Bericht erwähnte Rückgang des solaren Flusses hat sich nicht weiter fortgesetzt. Am 19. fand erneut ein plötzlicher Anstieg von 73 auf 78 Einheiten statt, dem sich an den nachfolgenden Tagen ein zögernder Rückgang anschloß. Die für den 19.02. erwartete magnetische Störung setzte einen Tag später mit einem plötzlichen Sturmbeginn ein, war jedoch in unseren Breiten wenig intensiv, so daß besonders am 19. und am 20. sich der erhöhte solare Fluß günstig auf die Ausbreitungsbedingungen auswirken konnte. So ergaben sich an diesen Tagen sogar auf 28 MHz zwischen 10:00 und 14:00 UTC Verkehrsmöglichkeiten mit Süd- und Ostafrika. Unabhängig davon war am 20. auf dem 10-m-Band die erste sporadische E-Öffnung in diesem Jahr – und zwar nach Skandinavien – zu verzeichnen. Zwischen dem 15. und 22.02. wurden außerdem besonders günstige Nachtbedingungen für DX in Ost-West-Richtung auf 3,5 und 7 MHz beobachtet.
Zur Zeit sind die Bedingungen wechselhaft. Zwischen dem Monatsende und dem 04.03. sind gute Ausbreitungsbedingungen zu erwarten. Ab 05.03. muß jedoch mit einer weiteren Störung gerechnet werden, die bis zum 10.03. anhalten kann und besonders den Betrieb auf den hochfrequenten Kurzwellenbändern beeinträchtigen dürfte.
MOSKAU
Der Zeitung Sovetskiy Patriot vom 16.01.85 ist zu entnehmen, daß eine Gruppe von Funkamateuren des Moskauer Zhdanov Rayon Radio Club einen neuen Satelliten-Umsetzer mit einem „Robot“-System eines automatischen Antwortgebers erprobt. Die Bodenerprobung der Bake dieses künftigen „RS9“ auf 29,402 MHz begann im November 1984. Diese sendet Telemetriedaten in gleicher Form wie ihre Vorgänger in RS5-RS8. Seit Ende des vergangenen Jahres wird auch der Transponder von 145,880 MHz auf 29,380 MHz jeweils ±20 kHz zeitweise eingeschaltet. Über diesen Umsetzer haben u. a. UK3A, RS3A, RA3AHM und RA3AMM bereits QSOs geführt. Die Bake auf 29,402 MHz ist ständig in Betrieb, der „Robot“-Antwortgeber sendet gelegentlich auf 29,320 MHz „CQ“ und gibt seine Empfangsfrequenz an. Die Betriebsweise ist die gleiche wie bei den Robot-Anlagen der Satelliten RS5-RS8. Bei den jetzigen niedrigen MUFs wird die Bodenerprobung, anders als bei RS5-RS8, hier derzeit kaum zu beobachten sein.
SYDNEY
Der älteste Amateurfunkverband der Welt ist das Wireless Institute of Australia, WIA. Dieser Verband wurde am 11.03.1910 gegründet. Anläßlich der 75 Jahre-Feier sind viele Aktivitäten vom australischen Amateurfunkverband vorgesehen. Dazu gehören die Vergabe von Sonderrufzeichen, wie z. B. VK75A mit einer Sonder-QSL-Karte. Weiter sind CW-Conteste sowie der erste nationale Amateurfunk-Peilwettbewerb geplant. Am 22.05. wird von der australischen Post mit Ersttagsstempel auf die 75jährige Geschichte des Amateurfunks hingewiesen. Weitere Einzelheiten über Contestbedingungen werden in der cq-DL erscheinen.
BERLIN
Am 14.02. verstarb im 90. Lebensjahr Otto Schmolinske, ex D4ACF, DE1116F, Kapitän zur See (Ing.) a. D. Der älteren Generation von Funkamateuren wird unvergessen bleiben, daß es „Schmo“ – wie er unter Freunden genannt wurde – gelang, die Aktivitäten des Amateurfunks in Deutschland in schwierigen Zeiten zu erhalten und Funkamateure in ihren Fähigkeiten angemessenen Stellungen zu überführen. Seine überlebenden früheren Mitarbeiter gedachten ihres väterlichen Freundes anläßlich der Trauerfeier in Berlin am 22.02.
LÜBECK
Die IARU-Region-1-HF-WG – Kurzwellenarbeitsgruppe – unter ihrem Vorsitzenden Hans Berg, DJ6TJ, trifft sich vom 09.–10.03. in Lübeck. Die Agenda umfaßt mehr als 20 Tagesordnungspunkte. Hauptthema wird der derzeitige Kurzwellenbandplan der Region 1 sein. Dabei sollen umfangreiche Bandbelegungsbeobachtungen den Teilnehmern bei ihrer Entscheidungsfindung helfen, ob z. B. eine Erweiterung der RTTY-Segmente erforderlich wird. Ein weiteres Thema ist der KW-Fieldday. Dazu gibt es einen Antrag der Regionskonferenz in Cefalu, eine praktikable Lösung für die teilnehmenden Verbände zu finden. Ein zukunftsweisendes Thema dürfte auch die Diskussion über Mail-Boxen auf Kurzwelle werden. Die Teilnehmer haben während des Wochenendes Gelegenheit, unter dem Rufzeichen DLØHFG mit dem Sonder-DOK „HFG“ zu arbeiten.
Aufgrund vieler Anrufe weist die Redaktion des DL-RS darauf hin, daß es sich bei der Tagung der IARU-Region-1-HF-Working-Group in Lübeck um keine öffentliche Veranstaltung des DARC handelt. Zuhörer zu dieser internen Konferenz sind nicht zugelassen.
SAULGRUB
Einen Amateurfunklehrgang für Blinde, Sehbehinderte und Schwerbehinderte wird das Jugend- und Ausbildungsreferat, Sachgebiet Behindertenbetreuung, durchführen. Dieser Kursus findet vom 13.11.–07.12. im Blinden-Kur- und Erholungsheim des bayerischen Blindenbundes in Saulgrub/Oberbayern statt. Der Kursus endet mit einer Abschlußprüfung vor der OPD München. Anmeldungen erbeten an Alfons Bourauel, DL5KH, ......
FRANKFURT
Unter den „Kapitänen“ der Landstraße gibt es bereits auch viele Funkamateure. Das inzwischen traditionelle Brummi-Funkertreffen findet am 23./24.03. bei der DEKRA in Frankfurt-Seckbach, Gelastr. 48 statt. Über die Clubstation DBØBR können die beliebten Brummi-Diplome gearbeitet werden, die während der Tagung sofort ausgestellt werden. Selbstverständlich wird auch Funkbetrieb auf allen Bändern durchgeführt. Nach der Begrüßung am Samstag gegen 10:00 Uhr ist eine Stadtrundfahrt durch Frankfurt geplant. Am Nachmittag ist eine Diskussion vorgesehen mit anschließendem gemeinsamen Abendessen und gemütlichen Beisammensein. Alle Funkfreunde sind herzlich zu diesem Treffen eingeladen.
BAUNATAL
In den regionalen Funksprüchen wurden am vergangenen Wochenende Meldungen in unverantwortlicher Weise über eine angeblich in aller Heimlichkeit vereinbarten Einführung von FTZ-Nummern für Amateurfunkgeräte verbreitet. Bitte weisen Sie alle derartigen Gerüchte zurück unter Hinweis auf die Bekanntgabe des FTZ in der cq-DL 2/85, Seite 87, wo nochmals darauf hingewiesen wird, daß die Einführung einer FTZ-Nummer für Amateurfunkgeräte nicht beabsichtigt ist.
Ende des DL-RS Nr. 8/85 vom 01.03.1985
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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