DARMSTADT
Trotz mehrere Energieausbrüche, die am 21./22.01. ihren Höhepunkt erreichten, sank die über den Monat Januar gemittelte Sonnenaktivität weiterhin ab. Insgesamt zwölf Tage ohne Sonnenflecken und 13 Tage mit Werten des solaren Flusses bei oder unter 70 Flußeinheiten drückten die entsprechenden Monats-Mittelwerte unter diejenigen der beiden Vormonate. Das geomagnetische Feld war vielfach unruhig bis gestört. Am Monatsende mit einem Maximum am 28., das für Nordeuropa Aurora brachte, wiederholte sich eine bereits seit 1983 periodisch auftretende Störung. Zwei Fleckengruppen, die sich am 31.01. nahe dem Zentralmeridian der Sonne beiderseits des Äquators entwickelten, gehören zu einem Typ, der nicht zu Ausbrüchen neigt. Eine Wiederholung des Geschehens vom 21.01. ist somit unwahrscheinlich. Der solare Fluß ist seit Anfang Februar von 70 auf 76 Einheiten angestiegen. Infolgedessen war eine deutliche Besserung der Ausbreitungsbedingungen zu verzeichnen. So konnten vom 02.04.02. vorwiegend in den Vormittagsstunden sogar auf dem 10-m-Band Öffnungen in Richtung Südafrika und Südatlantik beobachtet werden. Wie bereits vermutet, setzten ab 05.02. Störungen ein, die weltweit zu einer merklichen Verschlechterung der Ausbreitungsbedingungen geführt haben. Vom 10.15.02. sind zumindest normale Bedingungen zu erwarten, die sich vor allem positiv auf die Verkehrsmöglichkeiten mit Afrika und Südost-Asien auswirken dürften.
BATHE/Maine
Der Schoner Bowdoin ist in der Amateurfunkgeschichte dadurch bekannt geworden, daß auf seinen 26 Forschungsfahrten in die Nordpolgewässer in den 20er Jahren Funkamateure mit ihren Stationen von Bord aus die Verbindung mit den USA durchführten. Der 63 Jahre alte Segler wurde in 4jähriger Arbeit von einer Gruppe ehemaliger Besatzungsmitglieder und Förderer wieder hergerichtet und vom Seefahrtmuseum der Stadt Barth im US-Bundesstaat Maine erneut zu Wasser gelassen. Nach völliger Ausrüstung soll die Bowdoin in Boston für Schulungszwecke eingesetzt werden.
DEN HAAG
Bei der letzten zentral abgehaltenen Amateurfunkprüfung in den Niederlanden bestanden von 534 Kandidaten die schriftliche Prüfung für die C-Lizenz 425, das sind 80 %. Bei den 307 Kandidaten für die Klasse D bestanden 232, das sind 76 %. Die diesjährigen schriftlichen Prüfungen für die Klassen A bis D sollen am 10.04. in Utrecht durchgeführt werden, Morseprüfungen in der Zeit vom 28.05.07.06.
NEWINGTON
In den drei Monaten vom September bis November 1984 wurden im VEC-Programm der ARRL 61 Prüfungen mit Durchschnittlich je 24 Kandidaten durchgeführt. Von den 1482 Prüflingen bestanden 626, d. h. 42 %. Sie verteilen sich auf folgende Klassen: Technican 185, General 246, Advanced 151 und Extra 44.
BONN / AMMAN
Anläßlich des Staatsbesuches hat unser Bundespräsident Richard von Weizsäker dem jordanischen König Hussein, JY1, eine Amateurfunkstation als Gastgeschenk überreicht.
BEIJING
Aus Anlaß der japanisch-chinesischen Freundschafts-Amateurfunk-Peilwettbewerbe in Chengdu hielt sich IARU-Präsident Dick Baldwin, W1RU, im Oktober 1984 zwei Wochen in China auf. Er konnte dabei QSOs von BY1PK, BY1QH, BY8AA und BT8CD durchführen. Die Bedingungen waren für den Verkehr mit den USA nicht gut, aber er konnte Dutzende JAs, UAØs und VKs arbeiten. Ein Bild in der QST 1/85 zeigt ihn an der Station BY8AA.
Die Chinese Radio Sport Association ist inzwischen aktives Mitglied der IARU geworden und beabsichtigt auch, eine Delegation zur Konferenz der IARU-Region 3 in diesem Jahr nach Auckland/Neuseeland zu entsenden. Einer Einladung in die USA soll voraussichtlich 1986 gefolgt werden.
BRUNEI
V85PM, ex VS5PM, Pengrian Haji Idriss, wurde unlängst zum Gesandten Bruneis in den USA ernannt. Idriss, ein Mitglied der königlichen Familie des Öl-Scheichtums in der Nordwestecke von Borneo, war 1980 in den diplomatischen Dienst seines Landes getreten, das 1984 aus dem britischen Protektorat in die Unabhängigkeit entlassen wurde.
COCOS ISLAND
RTTY-Betrieb planen TI2SK und TI2FPE vom 11.15.02. von Cocos Island. Unter dem Rufzeichen TI9TTY soll ausschließlich in RTTY und möglicherweise auch in AMTOR gearbeitet werden. QSL werden erbeten via WB4UBD, James A. Sladek, ....., USA.
ISTANBUL
Die geplante Amateurfunk-Vorführung vor einer Kommission der türkischen Fernmeldedirektion bei TARC-Sekretär Dr. Ünal Akbal fand am 26./27.01. noch unter seinem alten Rufzeichen TA1UA statt, allerdings nur auf KW. Dabei wurde auch Betrieb mit zwei bundesdeutschen Stationen auf 21 MHz durchgeführt. Der Besuch fand in einer sehr gelockerten Atmosphäre statt. Es wurden Gespräche über die Rufzeichenverwaltung - möglicherweise durch den TARC und die allgemeine Betriebszulassung von bisher vorhandenen Geräten bei künftigen Lizenzinhabern geführt. Auch wurde eine prinzipielle Zusage für die Genehmigung einer Clubstation des TARC mündlich erteilt. Am 30.01. erhielt Ünal seine offizielle neue Stations-Lizenz unter dem Rufzeichen TA1A. Am 03.02. arbeitete er damit auf 14.281 kHz mit mehreren deutschen Stationen. Eine weitere Lizenz soll für einen anderen Inhaber eines Seefunkpatents in Vorbereitung sein. Eine Lizenzvergabe an Ausländer ist in den türkischen Amateurfunkbestimmungen nicht vorgesehen und auf absehbare Zeit nicht zu erwarten.
GENF / MAINZ
Die Clubstation 4U1ITU soll vom 28.02.03.03. von DF7PN und DF2PI aktiviert werden. Es ist überwiegend Betrieb in CW auf 10160 m vorgesehen. QSL-Karten werden erbeten an DF2PI, ....., oder DARC.
BONN
Die Regierungsvorlage Drucksache 10/2119, Gesetz zu dem internationalen Fernmeldevertrag 1982 (Nairobi) wurde aufgrund der Empfehlung des Fernmeldeausschusses vom Deutschen Bundestag angenommen. So meldet die Publikation WIB Die Woche im Bundestag 1/85. Weiter ist daraus zu ersehen, das gleichfalls auf Empfehlung des Fernmeldeausschusses der Bundestag am 17.01.1985 der Bundesregierung empfahl, die Arbeiten in den bestehenden Standardisierungs- und Normungsausschüssen der CEPT zu verstärken und von der Schaffung neuer Gremien bei der EG hierfür abzusehen.
Ende des DL-RS Nr. 5/85 vom 08.02.1985
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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