Inhalt 1984 Rundspruch-ArchivBOULDER / PRAG
Seit Anfang September hat der solare Flux nur zwischen 69 und 77 geschwankt. Für eine vergleichbare Zeitspanne ähnlich geringer Schwankungen muß man bis Mitte 1976 zurückgehen. Damals hatte diese Ruhe aber weniger nachteiligen Einfluß auf die Ausbreitungsbedingungen als jetzt, wo wir auf der nördlichen Erdhalbkugel jahreszeitlich die besten DX-Bedingungen des Jahres hätten erwarten sollen. Die vorige Woche bot dagegen nur mäßige bis schlechte Ausbreitungsverhältnisse. Am 16. setze ein geomagnetischer Sturm ein, der den Index der geomagnetischen Aktivität auf 87 hochtrieb, den höchsten Wert seit zwei Jahren. Die nächtliche Grenzfrequenz sank unter 4 MHz. W1AW meldete dazu aus den nördlichen US-Staaten „wilde Aurora-Bedingungen“. Bei DK2ZF, dem Bakenkeeper unserer Aurora-Bake DKØWCY, war bisher keine entsprechende Meldung eingegangen, aber noch am 19. kamen Stationen aus den USA nur schwach und mit Wimmertönen durch. Die Bedingungen sollen sich am 23. bessern und über das Wochenende während des ganzen WWDX-Contestes und noch am Montag anhalten. Danach sollen bis Mitte Dezember wieder sprunghaft wechselnde Bedingungen herrschen, wobei die Tage des 02., 06. und 11.12. positiv herausragen könnten.
NEWINGTON
Ehrgeizige Ziele entwickelte der Board of Directors der ARRL, der am 25./26.10. in Newingtons Schwesterstadt Hartford tagte. Er beauftragte den General Manager David Sumner, K1ZZ, ein Programm zu entwickeln, um die Zahl der Lizenzinhaber in den USA jährlich um 50.000 zu steigern und die der ARRL-Mitglieder um 25.000 bis zum Jahresende 1985 und danach jährlich um 25 %. Prüflingen soll durch die „Volunteer Examinators“ die Möglichkeit zu „Walking Examinations“, also Prüfungen ohne Voranmeldung, geboten werden. Die FCC soll zulassen, daß auch Inhaber der „Advanced Class“ vermehrt in das Programm der „VEs“ einbezogen werden.
Die FCC soll dazu bewogen werden, die Unterhaltungsgeräte-Industrie an die Verpflichtung zu erinnern, ihre Geräte durch Abschirmung und Filterung möglichst Einstrahlsicher zu machen. Mit einem Bundesgesetz soll die FCC verhindern, daß Lokalbehörden einschränkende Verordnungen gegen die Errichtung von Amateur-Antennen erlassen. Die FCC soll die Freigabe der von der WARC Genf 1979 beschlossenen Segmente für den Amateurfunkdienst über Satelliten bewirken. Für den Bereich oberhalb 30 MHz sollen automatisierte Digitalsendungen zugelassen werden. Die Zuständigen Komitees der ARRL sollen die Einbeziehung des neuen 24-MHz-Bandes in die DXCC-Ausschreibungen und den Länderstatus der Wiener Station 4U1VIC prüfen.
BONN
Der Deutsche Bundestag hat am 22.10. den Regierungsentwurf eines Gesetzes zum internationalen Fernmeldevertrag von Nairobi 1982 an seinen Ausschuß für das Post- und Fernmeldewesen überwiesen. Dies ist die übliche Prozedur, die erforderlich ist, um diesen Vertrag auch in der Bundesrepublik Deutschland Gesetzeskraft zukommen zu lassen.
FRANKFURT
DK3LAP hat einen Preis in Form eines Buches über Meteorologie für den Gewinner des 3. DARC-FAX-Contest gestiftet. In diesem Zusammenhang möchte der FAX-Sachbearbeiter des DARC an den Einsendeschluß (01.12.) erinnern. Logs sind zu richten an: Hans-Jürgen Schalk, DJ8BT, ......
JOHANNESBURG/BONN
Bisher konnten bundesdeutsche Funkamateure in der Republik Südafrika aufgrund ihrer deutschen Genehmigung Gastlizenzen erhalten. Als Folge der dortigen gesetzlichen Bestimmungen mußten sie jedoch als Einwanderer eine erneute Prüfung ablegen. Nach langwierigen Verhandlungen haben die Fernmeldeverwaltungen der Bundesrepublik Deutschland und Südafrikas Ende Oktober 1984 die generelle Anerkennung der Amateurfunkgenehmigungen beider Länder vereinbart. Diese Verhandlungen waren durch das Fehlen diplomatischer Beziehungen erschwert. Als gleichwertig werden dabei anerkannt: unsere Genehmigungen der Klassen A und C mit der südafrikanischen "Restricted Class" – Präfix ZR – und unserer Klasse B mit der "Unrestricted Class" – Präfix ZS. Zu klären bleibt noch, ob die Fernmeldeverwaltung von Namibia in Windhuk für das Rufzeichengebiet ZR3/ZS3 sich dieser Regelung anschließt.
WEINHEIM
Im Ortsverband Weinheim, A20, konnte am 10.11. ein Amateurfunklehrgang erfolgreich abgeschlossen werden. Alle Teilnehmer bestanden die Prüfung und erreichten im technischen Teil über 80 Punkte. Dieser erfolgreiche Lehrgang wurde von Günter Mantel, DL4ZAO, und Stefan Steger, DL7MAJ, geleitet.
MÜNCHEN
Anläßlich der Elektronika in München nahm der Referent für Jugend und Ausbildung im DARC Wolfgang Oepen, DL3OE, an einem OV-Abend des OV München-Land, C09, teil. Bei dieser Gelegenheit konnte er sich persönlich bei Ade Scherbaum, DJ6EN, Peter Heise, DL9MCL, und Peter Schmidt, DF1MS, für ihren Einsatz in der Behindertenbetreuung danken. Nach den erfolgreichen 4. Behinderten-Tagen des DARC-Distriktes Bayern-Süd führen sie jetzt einen Ausbildungskurs für Behinderte durch. Dieses vorbildliche Verhalten sollte bei anderen Ortsverbänden des DARC auch Nachahmer finden. Behinderten Menschen sollte durch ein verstärktes Ausbildungsangebot die Möglichkeit zur Lizenzierung gegeben werden.
ALSDORF
Einen Kurz-Contest veranstaltet der OV Alsdorf, G02, am 09.12. Teilnahmeberechtigt sind SWLs und lizenzierte Funkamateure. Der Wettbewerb ist in drei Sektionen eingeteilt. Sektion 1 ist auf 80 m von 08:00–09:00 UTC und auf 40 m von 09:00–10:00 UTC QRV. Sektion 2 ist auf 2 m von 10:00–12:00 UTC QRV. Zu Sektion 3 gehören alle SWLs. Es sind alle Betriebsarten zugelassen, Relaisverbindungen zählen nicht. Jedes QSO zählt einen Punkt. Für UKW zählt die Clubstation DLØXA und für KW die Station DK9KE zwei Punkte. Auszutauschen sind Rapport und DOK. Je Sektion erfolgt eine eigene Wertung, und jeder Erstplazierte erhält einen Preis. Logs sind einzusenden bis 23.12.84 an: Heide Zitzen, DH3KAT, ......
BOCHOLT
Der OV Bocholt, N17, wird am 01.12. ein 23-cm-Relais in Betrieb nehmen. Das Relais wird auf dem Kanal R34, Ausgabe 1294,000 MHz, Eingabe 1259,000 MHz, an einem Rundstrahler mit 12 dB Gewinn arbeiten.
MÜLHEIM / HENNEF
In der cq-DL Ausgabe 12/84 wird mit dem Abdruck einer Reihe über die erfolgreichen JR-Platinen des Jugend- und Ausbildungsreferates des DARC begonnen. Die 1. Folgen werden sich mit dem JR-Transceiver befassen. Dieses Gerät besteht aus einem Direktüberlagerungsempfänger sowie einem 2-W-Telegrafiesender und ist für das 80-m-Band konzipiert. Sender und Empfänger können jedoch auch für ein anderes Band im KW-Bereich von 40–15 m aufgebaut werden.
Ende des DL-RS Nr. 43/84 vom 23.11.1984
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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