BOULDER / PRAG
Hatte der solare Flux vom 16.18.10. auf dem mäßigen Monatshöchstwert von 77 gelegen, so sank er bis zum 26. auf 70 und hielt sich dort mehrere Tage. Vermutlich wird sein Monatsmittelwert dicht unter 74 bleiben. Ein solch niedriges Monatsmittel hatte es zuletzt im September 1976 gegeben, drei Monate nach Beginn des jetzt abklingenden Sonnenfleckenzyklus 21. Bei den Zyklen 1820 waren solche Werte zehn Monate vor Zyklus-Ende aufgetreten, aber das muß nicht bedeuten, daß wir jetzt weniger als ein Jahr vom Zyklus-Ende entfernt wären.
Der gleichmäßig niedrige Wert des solaren Flux hatte einen relativ niedrigen geomagnetischen Störpegel zur Folge. Die DX-Bedingungen auf 14 MHz und darunter hatten sich seit dem 26.10. gebessert. Zum WWDX-Contest passend ließ eine positive Phase das 28-MHz-Band sich nach Mittel- und Südamerika öffnen, für die USA reichte es aber nicht. 14 MHz bot noch die besten Bedingungen, 3,5 MHz am späten Abend und von Mitternacht bis in den Morgen das 7-MHz-Band. Mit einem erwarteten Anstieg des solaren Flux bis vielleicht 75 dürften höhere MUFs, aber auch wieder höhere geomagnetische Aktivität, geringere Signalstärken und Fadings in höhere Breiten auftreten. Gute Tage werden vom 11.13. und nach dem 24.11. erwartet, gestörte besonders vom 04.08. und vom 14.21., was vom Auftreten zweier großer und stabiler Corona-Löcher hergeleitet wird.
BIRMINGHAM
Wie vom Sekretär der IARU-Region 1, Dr. John Allaway, G3FKM, verlautet, haben die Verbände der Länder Gabun und Kuwait um Mitgliedschaft in der IARU-Region 1 ersucht.
WASHINGTON
Überraschend hat die FCC am 10.10. die Behandlung eines Antrages bekanntgegeben, wonach die Hälfte des dortigen 1,8-MHz-Bandes wieder vom nichtstaatlichen Funkortungsdienst beansprucht wird. Um einer erwarteten Ausdehnung des AM-Rundfunks auszuweichen, wurde für Ortungszwecke der Bereich 19002000 kHz beantragt.
LUXEMBURG
Die luxemburgische Fernmeldeverwaltung sandte im August allen luxemburgischen Funkamateuren eine Benachrichtigung und Bescheinigung über das gerade zwischen Frankreich und Luxemburg abgeschlossene reziproke Betriebsrechts-Abkommen, das am 01.09. in Kraft getreten ist. Danach dürfen die Funkamateure dieser Länder ihre Amateurfunkstationen im Nachbarland ohne Sondergenehmigung der zuständigen Verwaltung betreiben. Sie müssen ihre Genehmigungsurkunde mit sich führen, die sie auf Anforderung den zuständigen Kontrollorganen, also Polizei, Gendarmerie, Zoll usw. vorzuzeigen haben.
Bei der Verwendung ihres Heimatrufzeichens haben luxemburgische Funkamateure in Frankreich den Landeskenner F/ voranzusetzen, französische in Luxemburg LX/. Bekanntlich besteht ein ähnliches Abkommen zwischen Luxemburg und der Bundesrepublik Deutschland seit dem 11.12.1981. Der Text der o. a. Bescheinigung lautet in französisch, deutsch und englisch: Es wird hiermit bescheinigt, daß der unten angegebene Funkamateur Inhaber einer luxemburgischen Amateurfunklizenz ist, welche der französischen Kategorie D gleichgestellt ist. Gemäß dem obengenannten Abkommen ist er ermächtigt, seine Amateurfunkstation auf französischem Gebiet zu betreiben unter der Bedingung, daß er seine luxemburgische Lizenz auf Verlangen den Kontrollbeamten vorweisen muß.
Der Direktor der luxemburgischen P+T, Unterschrift und Siegel
KASSEL
Am 20./21.10. trafen sich die Distrikts-UKW-Referenten und Mitarbeiter des UKW-Referates des DARC zu einer Arbeitstagung in Kassel. Es wurden u. a. Fragen von Störungen des Amateurfunkverkehrs durch BBK-Anlagen mit Sonderkanal S6 behandelt. Im Falle solcher Störungen sollten sich die Betroffenen mit ihrem Distrikts-UKW-Referenten in Verbindung setzen. Ein weiterer wichtiger Punkt war das Freimachen des Relaiskanal R9 zugunsten unseres Satelliten OSCAR 10. Hier wurde ein entsprechender Antrag zur Herbstversammlung des Amateurrats diskutiert und vorbereitet.
HANNOVER
Die INTERRADIO Hannover ging am Sonntag, dem 28.10., mit einem Besucherrekord zu Ende. Knapp 10.000 Personen waren zu dieser Veranstaltung gekommen und informierten sich über den heutigen Stand der Technik oder nahmen an den angebotenen Fachvorträgen teil. Die INTERRADIO 1985 wird am 09. und 10.11. stattfinden, zu der sich bereits weitere führende Aussteller angesagt haben. Wie in den Vorjahren waren auch viele Repräsentanten ausländischer Amateurfunkverbände vertreten. In einem Round-Table-Gespräch besprachen sie aktuelle Themen des Amateurfunks.
DÜSSELDORF
Der OSCAR-10-Empfänger des Mode-B-Transponders wird immer noch durch Stationen mit Überleistung zwischen 12 und 20 dB heruntergeregelt. Die maximal zulässige Leistung von 500 W ERP ergibt sich bei 30 W HF in eine Antenne, die gegenüber einem Dipol 14 dB Gewinn hat und zusätzlich 2 dB Kabelverluste in der Zuleitung.
BAUNATAL
Der internationale österreichische 160-m-Contest findet vom 17.11., 19:00 UTC, bis 18.11., 06:00 UTC statt. Auf den Frequenzen 1,8101,850 MHz werden RST ausgetauscht sowie die laufende Nummer, beginnend mit 001. Jedes QSO zählt einen Punkt. Jeder OE-Distrikt -OE1 bis OE9- ergibt zusätzlich zwei Punkte. Die ausgefüllten Logs sind bis 31.12. zu senden an: ÖVSV, ......
MÜNCHEN / HAMBURG
Der Filmregisseur Kurt Goldberger, DL5MDB, dreht z. Zt. einen Film über Satellitenfunk. Der Titel dieses Films heißt: OSCAR-Story Amateure erobern den Weltraum. In der Sendereihe Prisma wird dieser Film vom NDR, WDR und SFB am 04.01. um 17:15 Uhr abgestrahlt. Die Spieldauer dieses Films beträgt 45 Minuten.
Ende des DL-RS Nr. 40/84 vom 02.11.1984
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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