DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 28/84 VOM 10.08.1984


BOULDER / PRAG

Von Werten um 100 in den ersten Juli-Tagen fiel der solare Flux in den letzten Tagen des vergangenen Monats auf Werte dicht über 80. Er stieg auf 87 am 06.08. an. Dabei wurde Ende April noch ein Monatsmaximum von 183 registriert. Vom 13.–17.07. und erneut vom 31.07.–02.08. traten heftige geomagnetische Störungen auf. Am 31.07. wurden sie durch eine „positive Phase“ eingeleitet, als um 19:00 UTC auf 14 MHz plötzlich Stationen aus dem pazifischen Raum auftauchten. Mit einer solchen positiven Phase wird auch vor dem Einsetzen von geomagnetischen Störungen ab 09.08. gerechnet. Danach ist erst ab 16. eine Besserung zu erwarten. Diese dürfte bis zum 22. auch das 21-MHz-Band beleben, das sonst durch den Rückgang der Sonnenaktivität schon erheblich beeinträchtigt ist. Eine anhaltende Besserung steht erst mit zunehmend günstigem Sonnenstand im Laufe des Septembers in Aussicht. Dafür ist dies die Zeit guter Sporadic-E-Bedingungen auf 144 MHz. So konnte OK3AV am 06.08. zwischen 11:00 und 12:00 UTC auf diesem Band mit 65 spanischen Stationen arbeiten.


SURREY

Der Schwerkraft-Gradienten-Ausleger von UOSAT-OSCAR 11 konnte im 2113. Umlauf des Forschungssatelliten ausgefahren werden. Das Manöver gelang nach mehrtägigen Vorbereitungen mit Hilfe des Bord-Computers am 24.07. um 10:35 UTC.


ONTARIO

Die CRRL gab am 20.07. bekannt: Aus Anlaß des Papstbesuches in Kanada dürfen kanadische Funkamateure zwischen dem 09. und 20.09. wieder eine Reihe von Sonderpräfixen die übrige Welt verwirren: Neufundland XK1, Labrador XK2, Maritemes XJ1, Quebec XJ2, Ontario XJ3, Manitoba XJ4, Saskatchewan XJ5, Alberta XJ6, British Columbia XJ7, North West Territories XJ8 und Yukon CJ1.


ZAGREB

Der Verband der Radioamateure der Gemeinschaft der Zagreber Gemeinden gibt zum 60. Jubiläum ihrer organisierten Tätigkeit ein Diplom heraus. Dies kann vom 10.05.–31.12.84 gearbeitet werden. Dazu müssen Funkamateure aus europäischen Ländern zehn Kontakte mit Amateurfunkstationen aus Zagreb mit dem Sonderpräfix YZ2 arbeiten. Auf den VHF-, UHF- und SHF-Amateurfunkbändern werden auch Kontakte über EME, MS und Satelliten gewertet. Insgesamt müssen mehr als 1924 km Entfernung durch die Addition der getätigten QSOs zusammenkommen. Das Diplom kann mit Logbuch-Auszug und fünf IRCs beantragt werden beim Savez Radio-Amatera Hrvatske, ......


BAUNATAL

Der griechische Amateurfunkverband teilte der DARC-Geschäftsstelle mit, daß mit einer griechischen Gastlizenz kein Funkbetrieb vom Mount Athos gemacht werden darf. Für diesen Standort ist zusätzlich eine Sondergenehmigung der örtlichen Behörde einzuholen.


HANNOVER

Erstmalig wird der Distrikt Niedersachsen an der INFA Hannover vom 27.09.–07.10. teilnehmen. An dieser Informations- und Verkaufsausstellung für Hauswirtschaft und Familie nehmen 750 Aussteller auf 70.000 m² in sechs Hallen teil. In einer Sonderschau in Halle 19 des Messegeländes wird der DARC der Öffentlichkeit den Amateurfunk vorstellen. Der Ortsverband Hannover, H13, hat sich bereiterklärt, Funkbetrieb auf dem DARC-Stand vorzuführen. Den Besuchern wird von DL3OAC eine Wettersatellitenempfangsanlage in Betrieb gezeigt.


MÜNCHEN

Unter dem Motto „Amateurfunk – Brücke zur Welt – auch für Behinderte“ findet am 22./23.09. das 4. Behindertentreffen des Distriktes Bayern-Süd in München statt. In einem der größten Rehabilitationszentren für Körperbehinderte in Süddeutschland beginnen die Veranstaltungen an beiden Tagen ab 10:00 Uhr in den Räumen der Stiftung Pfennigparade in München, Barlachstr. 24–38. Ziel des Treffens ist es, Kontakte zwischen Behinderten und Nichtbehinderten zu knüpfen und zu pflegen und gemeinsam Funkbetrieb zu machen. Nichtlizenzierten soll der Amateurfunk als ideale Freizeitbeschäftigung nähergebracht werden. Neben einer Kurzwellen- und UKW-Station stehen auch verschiedene Kurzwellenempfänger zur Beobachtung des Kurzwellenempfangs des Amateurfunkverkehrs bereit. Darüber hinaus werden sämtliche Betriebsarten des Amateurfunks vorgestellt.


DARMSTADT

Wegen häufiger Anfragen nach Zulassung zusätzlicher Betriebsarten in den WARC-Bändern wies das FTZ mit Schreiben vom 12.07. an alle Oberpostdirektionen darauf hin, daß nach VO Funk Genf 1979 diese Bänder im Prinzip erst nach Abschluß der Verlagerung der bisherigen Benutzer für den Amateurfunkdienst freigegeben werden. Wörtlich heißt es:

„Eine zufriedenstellende Verlagerung der Funkstellen des festen Funkdienstes dürfte nicht vor Ende dieses Jahrzehnts abgeschlossen sein. … Trotz dieser Sachlage wurden die Frequenzbereiche 10.100–10.150, 18.068–18.168 und 24.890–24.990 kHz schon 1982 dem Amateurfunkdienst mit Einschränkungen zugewiesen. Bei der Benutzung dieser Frequenzbereiche durch eine Amateurfunkstelle darf der Funkverkehr des festen Funkdienstes nicht Beeinträchtigt werden. Zum Schutze des festen Funkdienstes in diesem Frequenzbereichen muß die heute geltende Regelung bestehenbleiben, wonach Amateurfunkstellen der Klasse B diese Frequenzbereiche auf sekundärer Basis mit der Sendeart A1A benutzen dürfen. Die geringe Bandbreite dieser Sendeart und das zwangsläufige Abhören der Sendefrequenz in den Sendepausen setzen die Gefahr, daß durch den Betrieb der Amateurfunkstelle schädliche Störungen verursacht werden, auf ein Minimum herab.

Vor Abschluß der Räumung der o. a. Frequenzbereiche vom festen Funkdienst können daher andere Sendearten als A1A den Amateurfunkdienst nicht zugestanden werden. Dies gilt auch für die Erteilung von Sondergenehmigungen.“


BAUNATAL

Der nächste IARU-Region-1-Telefonie-Fieldday findet am 01./02.09. statt. Interessierte Stationen werden gebeten, sich spätestens 14 Tage vor Contestbeginn beim FD-Sachbearbeiter anzumelden. Weitere Einzelheiten sind der cq-DL 8/84 zu entnehmen.


Ende des DL-RS Nr. 28/84 vom 10.08.1984

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

..._._


Inhalt 1984 Rundspruch-Archiv